Ziemlich frühlingshaft ist es zur Zeit. Aber natürlich liegt noch ordentlich Schnee hier in den Bergen. So kann ich immer schön klettern und Kondition machen. Mann, bin ich aufgeregt, nur noch wenige Wochen, dann geht es los. Ab nach Kathmandu. Meine Nerven liegen echt blank.
Die Tage in der Klinik fliegen nur so dahin. Meine Gedanken sind schon längst am höchsten Punkt der Erde. Im Mai wird dann bekanntermaßen die Wetterlage stabil sein, so dass wir den Gipfel erreichen können. Aber werde ich als Expeditionsarzt überhaupt oben ankommen? Oder muss ich die “Höhenerkrankten” versorgen? Wer weiß das schon? Der Mount Everest ist unberechenbar und ein Ort des Massentourismus.
Das Basislager auf über 5000 m mutiert im Wonnemonat Mai zu einer richtigen Kleinstadt mit Kneipen, Internet-Cafés, Shops. Einfach unglaublich. Oftmals gerät man beim Auf- oder Abstieg in gefährliche Situationen weil sich “Staus” an Engstellen bilden. Eigentlich mag ich derartiges Gewusel am Berg überhaupt nicht.
“Aber, hey, es ist schließlich der höchste Berg der Welt. Und da will ich eben hin.”
“Ich weiß” flüstert mir Maria verständnisvoll ins Ohr.
Eine braune Haarsträhne kitzelt mich in der Nase. Ich muss niesen. Es passiert nichts. Weder blase ich eine volle Weinflasche vom Tisch noch erschreckt sich die Nachbarkatze. Einfach nichts. Und das ist schon mal erstaunlich, oder?
Ich bin also bestens vorbereitet für meinen Trip. Die Lebensversicherungen sind bestätigt, meine Freundin und mein Chef unterstützen mich voll. Ich hoffe auch, daß ihr mir beisteht …
P.S.: Der Cheffe / Monsterdoc hat mir telefonisch zugesagt! Super!
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Artikel von: Monsterdoc