Im Bundestagswahlkampf konnte der Eindruck entstehen, dass die FDP sich nachhaltig gegen die Einführung der “Gesundheitskarte” ausspricht.
Jetzt soll Gesundheitsminister Rösler gesagt haben: “der Rollout der Karte geht weiter” – die Bedenken hätten sich seinerzeit lediglich gegen die elektronische Patientenakte bezogen. Und mit den “Leistungserbringern” habe man sich bereits über den Online-Anschluss abgestimmt.
Wird die FDP jetzt ihrem Namen gerecht?
Oder handelt es sich um eine klare Falschmeldung? Ärztekammern und KVen haben nämlich gar kein Verhandlungsmandat – im Gegenteil: die Bundesärztekammer hat die Entscheidungen von drei Deutschen Ärztetagen zu befolgen, nach denen eine zentrale Datenspeicherung (die untrennbar mit der Online-Anbindung verknüpft ist) abgelehnt wird.
Ärzte wollen und werden keine Außenstellen der Krankenkassen sein. Diese sollen ihre administrativen Abläufe allein optimieren, und nicht in die Arztpraxen auslagern. Dafür sind die Kassen da, nicht die Ärzte.
Und dann war da noch der Marketingstratege. Nach seiner Aussage soll aus dem Patienten künftig der “mündige Consumer Teil der Wertschöpfungskette im Gesundheitswesen” werden. Schöner Euphemismus. So können nur Sekundärkonsumenten reden.