verstopft

ein sehr tagesfüllendes thema: verstopfung.

kinder neigen immer wieder dazu, klassisch sind die drei- bis vierjährigen jungs, meist gerade im kindergarten, meist wenn der nächste nachwuchs kommt. aber auch ernährungsbedingt sind so manche verstopfungen, sie treffen dann auch jüngere oder deutlich ältere kinder. aber oft sind es die jungs, man frage mich nicht, warum.

das problem an der verstopfung ist die gewöhnung daran: fester stuhlgang kann schon mal sein, durch zuviel ostereier ausgelöst oder zu wenig trinken im sommer, oder auch durch chronisch falsche ernährung (weißmehl zum abwinken). bahnt sich das an, kann eine schnelle umkehr zu gesunder ernährung oft das schlimmste verhüten: mehr obst, mehr ballaststoffe, ein ordentliches natürliches abführmittel (pflaumen- oder birnensaft) und die sache ist geritzt.

leider ist das nicht der normale weg.  mir scheint manchmal, eltern achten ab einem bestimmten alter gar nicht mehr auf den stuhlgang ihrer kinder – leider oft zu früh – und die kinder erzählen nicht, dass sie “nicht konnten”. dann kommt die vorstellung mit bauchweh und meist finden sich dann die ersten skybala (einfach mal googlen) im unterbauch. der aktive vorgang tut weh, die kinder verheben den stuhlgang, der trocknet noch mehr ein und die defäkation tut noch mehr weh. ein teufelskreis. wenn dann noch analrisse oder schleimhautverletzungen dazu kommen, ist der ofen aus.

abführen ist angesagt. klysma rektal sind bei kleinkindern möglichst nicht mehr einzusetzen, allenfalls als glycerinzäpfchen bei säuglingen, oder bei älteren als klassische flüssigkeitsklysma. mit neueren medikamenten wie makrogol – hochdosiert oral gegeben – lässt sich gut verhärteter stuhl im enddarm auflösen.

und dann beginnt die eigentliche arbeit: diese medikamente müssen wochen-, teils monatelang gegeben werden, in jetzt niedriger dosierung (z.b. auch lactulose), um den stuhlgang weich zu halten, damit der ausgelatschte darm sich wieder zurückentwickeln kann. denn das kann sonst zu einer dauerbeschäfigung werden: das mittel wird zu früh wieder abgesetzt, der darm ist noch weit gedehnt, er füllt sich mit stuhl, aber es kommt zu keinem stuhlgangreiz, so dass dieser wieder dort verbleibt und erneut eintrocknet. und dann beginnts von vorne.

obstipations-kinder und ihre eltern sind manchmal ähnlich schwierig zu führen wie dicke kinder: die nahrung wird nicht korrekt gegeben, die medikamente inkonsequent und zu kurz und die gespräche verlaufen oft im sande, wenn sie sich nicht im kreise drehen.

dabei erzählen am ende alle eltern das gleiche: seitdem das mit dem stuhlgang wieder klappt, ist das kind völlig entspannter und ausgeglichener. als “sei eine last, ein ballast abgefallen”. und das ist ja dann auch besser so, als der arme zwölfjährige damals in der kinderchirurgie, der wegen eines verdachtes auf “blinddarm” “aufgemacht” wurde, der aber dann bis zur halskrause mit stuhlknollen verstopft war.

sorry für dieses thema, aber die zeit zwischen weihnachten und ostern ist immer voll gestopft mit verstopften, warum auch immer.

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