Es kommt so sicher wie das Amen in der Kirche: meine Arzt-IV-Phase nach den Nachtdiensten. Plötzlich habe ich, zusätzlich zu meinem versauten individuellen Tag-Nacht-Rhythmus, Tages- und Nachtfreizeit. Ausgleichsfrei. Unglücklicherweise an Tagen, an denen meine Peer-Group arbeiten oder lernen muss… ich hänge also rum. Vor dem Fernseher. Je mehr ich mir vornehme für diese Zeit, desto weniger krieg ich gebacken: an dem Tag, an dem ich meine Winterkleidung ausmisten und endlich meine Steuererklärung machen wollte, hatte ich um 17:30 Uhr genau eins geschafft: Duschen (aber ohne Haarewaschen). Danach sank ich erschöpft mit einem Feierabendbier aufs Sofa. Ich sags euch, das Leben ist nicht leicht, wenn man (h)arzt.
Ein Glück gehen diese Phasen vorbei, spätestens in der Frühdienstwoche, wenn ich dann nach acht regulären und drei Extra-Stunden noch schnell vor dem Sport einkaufen fahre und dann aber nur ne kleine Runde laufen gehe, weil wir ja mit den Mädels noch kochen wollen und vorher muss ich ja noch die Wäsche in die Maschine tun… ich kann, wenn ich will… aber nicht, wenn ich könnte.