Heute sind wir alle wieder heil ins Basislager zurückgekehrt. Die ersten Blessuren sind rasch verarztet. Jetzt heisst es erst einmal duschen, frisch machen und die nächsten Tage einfach nur entspannen und schlafen. Es ist unglaublich warm geworden, bis zu 20 Grad zeigt das Thermometer. Es ist unfassbar, aber am Everest kann man auch so richtig schwitzen.
Natürlich muss ich zunächst ins Cafè Medizynicus, eine Runde über den neuesten Blogger-Twitter-Quatsch klönen. Übrigens eine sehr empfehlenswerte kleine Lounge inmitten der grunzenden Yaks und hustenden Menschen. Leise Musik im Hintergrund lässt eine Atmosphäre zum Wohlfühlen aufkommen. Nun sind wir also wieder im Talort angelangt. Hoch – runter, hoch – runter, das ist zur Akklimatisierung dringend erforderlich.
Was ist bislang medizinisch zu berichten? Ein Abszess, ein gebrochener Arm, Sonnenbrände, Verstauchungen und Bronchitiden. Also der ganz normale Praxisalltag am Everest. Nix besonderes. Noch hat kein Team den Gipfelsturm gewagt, das Wetter ist einfach noch zu unsicher. Da werden sicher noch 3-5 Wochen ins Land ziehen. Wir haben Zeit …
Ich muss dringend ins Isolationszelt, um nach Elena zu sehen. Dieses Zelt ist gut bewacht. Hier werden angeblich schreibwütige Menschen festgehalten. Als Arzt ist es für mich kein Problem hinein zu gelangen. Federkiel, die vormals in diesem Zelt isoliert wurde, kommt mit, verkleidet als Sherpa. Ein grandioser Einfall. Was dort dann passiert ist, kann Federkiel sicher besser erzählen …
Ich möchte kurz noch auf den Gesundheitszustand von den einzelnen Expeditionsmitgliedern eingehen.
- Hermione – klönt ständig mit den Damen der Expedition und ist Yakflüsterin. Fit. Leichter Sonnenbrand.
- Earlmobile – der Sherpaführer ist topfit und scheint etwas unterfordert zu sein.
- Frau V. – wirkt etwas müde, hustet wenig, ist aber sehr konzentriert.
- Utmonica – hat noch genug Atem zum Diskutieren. Knöchel links beim Abstieg leicht verstaucht.
- Ämpee – hat immer ihr Yakkind Ben und den Special Agent im Schlepptau. Sehr müde aber zufrieden
- Maia – hat die Blutabnahme für die Studie verweigert, hustet stark, lässt sich aber nicht untersuchen. Als Ärztin weiss sie, was sie tut. Wirkt ausgeglichen.
- Chefarzt/Monsterdoc – war nicht auf dem Nordsattel, wirkt sehr müde, schläft viel. Und das soll ein Eisenmann sein.
- Hans – hat ständig Kopfhörer auf, Rockmusik? Braungebrannt, hustet etwas.
- Medizynicus – im Basislager verblieben um seine Lounge zu promoten. Hat sich gut akklimatisiert.
Die restlichen Everlasting Rest Bergsteiger werde ich morgen untersuchen. Jetzt gehe ich in mein Medizin-Zelt. Yak!
Artikel von: Monsterdoc