Abnehmen ist so einfach

Man kann sagen: Der Berg kreißte und gebar eine Maus. Etwa tausend Ärzte bildeten sich drei Tage zusammen fort. Es ging um das Thema Präventivmedizin. 15 – 18 Professoren unterschiedlicher Fachrichtungen waren angereist, um über die verschiedensten Themen zu referieren. Da waren Spezialisten für Zuckerstoffwechsel, Fettstoffwechsel, für Bluthochdruck, Durchblutungserkrankungen u.v.a.m.
Risikofaktoren
Es ging um kardiovaskuläre Risikofaktoren, übersetzt heißt das, um Risikofaktoren, die das Herz-Kreislaufsystem betreffen. Und wenn es um diese Art Risikofaktoren geht, geht es ums Gewicht, um Bluthochdruck, um Zuckerkrankheit, zuviel Cholesterin, zuviel Zigaretten und zu wenig Bewegung. Interessant waren einige sehr kurz gefasste Statements am Ende der Veranstaltung, die ich so lapidar von Koryphäen der Medizin noch nicht gehört habe.
“Treten Sie Ihre Patienten in den Hintern!” war eine Aufforderung an uns Hausärzte. Schön gesagt. Leicht gesagt. Und doch so wahr.
“Gewicht ist eine Sache der Bilanz! Isst man mehr als man verbraucht, nimmt man zu, isst man weniger, nimmt man ab!” Eine in ihrer Einfachheit bestechende Aussage.
“Lebenstil-Korrektur ist wichtiger als jedes Medikament!” Wow! Soll heißen, wenn jemand raucht, soll er aufhören, wenn jemand Übergewicht hat, soll er abnehmen, wenn jemand ein Bewegungsmuffel ist, soll er beginnen, Sport zu treiben, und, und, und.
Nichts Neues und doch so hilfreich
Nicht eine dieser drei Thesen war neu. Nicht einmal wissenschaftliche Untersuchungen braucht man für derlei Feststellungen, nur klaren Menschenverstand. Trotzdem tat der wissenschaftliche Beistand im Zusammenhang mit diesen Basis-Forderungen gut, das merkte man den versammelten Hausärzten an. Zugegeben, innerhalb von drei Tagen wurde mehr besprochen als diese drei Statements, da wurden chemische Grundlagen erläutert, physikalisch beleuchtet, pharmakologisch hergeleitet,  biochemisch, physiologisch, diagnostisch, therapeutisch argumentiert und alles immer wieder statistisch belegt oder verworfen. Aber am Ende blieben die Aussagen, die einem Fundamentalisten zur Ehre gereichten.
1. Machen Sie Ihren Patienten Dampf
2. Gewicht ist eine Sache der Bilanz
3. Veränderung des Lebensstils hat Vorrang.
Da hätten nicht tausend Ärzte versammelt sein sollen, sondern tausend Patienten, zumindest hätten sie Mäuschen spielen sollen. Was die wohl gesagt hätten?

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