Eine Schniefnase und juckende Augen – Allergikern sind diese Leiden nur allzu gut bekannt. Bestimmte Medikamente versprechen Abhilfe gegen die Symptome. Die Zeitschrift „Öko-Test“ hat nun 22 Mittel gegen Allergien ins Labor geschickt. Die Ergebnisse. Mittel gegen Allergien wirken in der Regel gut, …/Auszug Lesen Sie weiter auf: „Öko-Test“ Allergiemittel: In diesen stecken kritische Stoffe […]
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Alkohol, Kaffee, gesunder Lebensstil und Open Access
Hat ein gesunder Lebensstil einen Einfluss auf die Entwicklung der Multiple Sklerose (MS)? Nützt oder schadet Alkohol bei MS? Nützt oder schadet Kaffee bei MS? Hilft mehr Fisch essen bei MS? Nützt oder schadet Rauchen?
Ich bin auf zwei interessante Studien gestossen, die gerade diese praktisch relevanten Fragen für Multiple Sklerose (MS) untersuchen.
Endlich werden damit auch Studien publiziert, die für MS-Betroffene relevante praktische Fragen erforschen. Zusätzlich positiv ist, dass alle freien Zugang (Open Access) zu den Forschungsresultaten haben. Somit können wir Betroffene die Publikationen selbst lesen und beurteilen.
- D’hooghe MB, Haentjens P, Nagels G, & De Keyser J (2012). Alcohol, coffee, fish, smoking and disease progression in multiple sclerosis. European journal of neurology: the official journal of the European Federation of Neurological Societies, 19 (4), 616-24 PMID: 22117611 doi:10.1111/j.1468-1331.2011.03596.x Artikel
- Hadgkiss EJ, Jelinek GA, Weiland TJ, Rumbold G, Mackinlay CA, Gutbrod S, & Gawler I (2012). Health-related quality of life outcomes at 1 and 5 years after a residential retreat promoting lifestyle modification for people with multiple sclerosis. Neurological sciences: official journal of the Italian Neurological Society and of the Italian Society of Clinical Neurophysiology PMID: 22367222 doi:10.1007/s10072-012-0982-4 Artikel
Jeder erforscht was ihn interessiert. So wurden diese Forschungsprojekte auch von den Betroffenen oder Betroffenenorganisationen selbst gestartet und durchgeführt. Die «Alkohol & Kaffee-Studie» wurde von der belgischen MS-Gesellschaft und die Lebensstilstudie von George Jelinek mit seinen Kollegen durchgeführt. George Jelinek ist ein MS-Betroffener, der zugleich Medizinprofessor ist. George Jelinks Mutter hatte schon MS.
Alkohol, Kaffee, Rauchen und Fisch
Die erste Studie untersuchte den Einfluss von Alkohol, Kaffee und Rauchen auf das Fortschreiten (Progression) der Multiple Sklerose. Kurz zusammengefasst besagt die Publikation, dass Alkohol, Kaffee und Fisch eine umgekehrte Beziehung zum Krankheitsfortschritt (Progression) bei schubweiser MS (RR-MS), aber nicht progressiver MS, haben. Also mässiger Alkohol- und Kaffeegenuss scheint den Verlauf von MS günstig zu beeinflussen. Rauchen hingegen scheint zu schaden. Die Mitglieder der MS-Gesellschaft wurden schriftlich befragt. Wichtig zu beachten ist, dass dies keine Ratschläge oder Empfehlungen sind und es kann keine direkt schützende Wirkung abgeleitet werden kann. Denn es ist schwierig zu beweisen und konnte nicht bewiesen werden, dass die langsamere Progression aufgrund von Alkohol, Kaffee und Fisch kommt. Es könnte nämlich auch sein, dass Leute, denen es besser geht, mehr Alkohol, Kaffee und Fisch konsumieren, einfach weil sie dazu besser in der Lage sind und mehr Gelegenheiten haben.
As we cannot exclude reverse causality, our results do not allow to establish a protective effect of the use of alcoholic beverages, coffee and fish on the disease course in relapsing MS. However, the difference in associations between relapsing and progressive onset MS is similar to the difference in effects of immune therapies in MS.
Es kann nicht ausgesagt werden, dass Alkohol, Kaffee und Fisch einen schützenden Effekt auf die MS hat. Der Unterschied der Beziehung zwischen schubweiser MS (RR-MS) und progressiver MS scheint ähnlich wie bei den Immuntherapien.
Auf dem Blog Friendly Fire wurde der Artikel ins Deutsche übersetzt: Alkohol-, Kaffee- und Fischkonsum gehen mit verlangsamter Zustandsverschlechterung bei RR-MS einher
Gesunder Lebensstil
Die zweite Studie von George Jelinek untersuchte, welchen Einfluss gesundes Leben auf den Verlauf von MS hat. Diese Studie gibt Hinweise, dass ein gesunder Lebensstil den Verlauf von MS günstig beeinflussen könnte. Ein gesunder Lebensstil nach George Jelinek ist wenig/kein rotes Fleisch, Gemüse und Früchte, Omega-3 Fettsäuren/wenig gesättigte Fette, Sonnenlicht/Vitamin D, Meditation, körperliche Betätigung und nach Bedarf pharmakologische Behandlung (Immunmodulation, Cortison).
Die Absolventen seines einwöchigen MS-Kurses wurden nach einem und nach fünf Jahren schriftlich nach einem Standard-MS-Fragebogen befragt.
Trials assessing the impact of lifestyle modification long-term are methodologically complex and there are fewer financial incentives to invest in such research.
Studien, welche langfristige Auswirkungen von Lebensstiländerungen untersuchen sind methodisch komplex und es bestehen wenig finanzielle Anreize solche Forschungen durchzuführen.
Die Studienresultate sind wohl praktisch relevant, man kann die Resultate nachher aber nicht verkaufen und damit Geld verdienen.
1 and 5 years after attendance, most of the MSQOL-54 domains demonstrated significant improvements, with no domain detecting a decline in self-reported HRQOL. This applied to both mental and physical health composites, which continued to improve over the 5-year time frame. As MS is known to result in deteriorating quality of life and increasing disability over time, these results are remarkable.
Nach fünf Jahren wurde eine Verbesserung festgestellt. Dies ist ziemlich bemerkenswert.
Non-drug therapies should be considered as part of any comprehensive treatment plan for people with MS.
Nichtmedikamentöse Therapien sollten in jedem umfassenden Behandlungskonzept von Multiple Sklerose berücksichtigt werden.
Diskussion
Endlich wurden Studien publiziert, die für MS-Betroffene relevante praktische Fragen erforschen (Hilft Fisch essen? Nützt oder schadet Alkohol? Hilft gesünder Leben?). Erfreulicherweise sind diese Studienresultate für alle frei zugänglich (Open Access) und können selbst nachgelesen werden.
Diese praktisch relevanten Fragen wurden von einer MS-Gesellschaft und einem Betroffenen durchgeführt. Wer sonst hätte ein Interesse an solchen Fragestellungen und den Resultaten?
Die MS-Gesellschaften sind unsere Organisationen und sollen unsere Interessen vertreten. Ich finde es wichtig, dass sich die MS-Gesellschaften für die Erforschung solcher praktischer Fragestellungen einsetzen.
Verletzung der Schweigepflicht wegen fehlender Identitätsprüfung bei eGK-Ausgabe
Expertise warnt Ärzte und Zahnärzte vor VSDM
In einer gutachterlichen Stellungnahme vom 11. September
2014 zum Thema „Versichertenstammdatendienst (VSD) in der Arztpraxis und
Strafbarkeitsrisiken für Ärzte nach § 203 StGB” führen die Experten Dr. phil.nat. André Zilch
(Managing Partner LSc LifeScience Consult GmbH; Sachverständiger und
Fachexperte Identitätsmanagement im Gesundheitswesen CertEuropA) und
Rechtsanwältin Dr. iur. Franziska Meyer-Hesselbarth u.a. aus:
„Die Nicht-Einhaltung der datenschutzrechtlichen
Bestimmungen durch Krankenkassen bei Beantragung und Ausgabe der eGKs
hat erhebliche Auswirkungen für die Durchführung von VSD in Arztpraxen.
Der fehlende Identitätsnachweis kompromittiert die gesamte
Telematikinfrastruktur, die somit als „datenschutzrechtlich unsicher zum
Zugriff auf Sozialdaten” einzustufen ist.”
Die eGK sei zwar gesetzeskonform gemäß §291 Abs. 2a Satz 4
technisch geeignet, eine Authentisierung zu ermöglichen, jedoch fehlten
die zwingend notwendigen organisatorischen datenschutzkonformen
Maßnahmen bei Beantragung und Ausgabe der eGK, so dass die eGK weder als
elektronischer noch als physischer Identitätsnachweis eingesetzt werden
könne.
Über den allgemeinen Kenntnisstand vieler Beteiligten
hinaus enthalte der Versichertenstammdatensatz im Übrigen weit mehr
Informationen als die auf der eGK aufgebrachten sichtbaren Informationen
wie Name, Vorname und Versichertennummer. So seien im VSD-Datensatz u.
a. auch die Teilnahme an Disease-Management-Programmen und der
Zuzahlungsstaus und damit dem Sozialdatenschutz unterliegende Daten
impliziert.
Letztendlich kommen die beiden Experten zu folgendem Ergebnis:
Um als Arzt nicht Gefahr zu laufen, selbst gegen die
Regelungen des §203 StGB zu verstoßen, kann der Arzt nur durch die
Nichtbeteiligung am VSD wegen der immanenten rechtlichen Mängel seine
eigene Strafbarkeit – sei es als Täter oder Teilnehmer – sicher
vermeiden.”
Das ganze Gutachten hier zum Download
Weg vom Beatmungsgerät!
Lungenärzte begrüßen den Gesetzesentwurf zum „Reha- und Intensivpflege-Stärkungsgesetz“ von Gesundheitsminister Jens Spahn zur Versorgung von Beatmungspatienten, der die Fehlentwicklungen und Fehlanreize der letzten Jahre korrigieren soll. Mit dem Gesetzesentwurf zum „Reha- und Intensivpflege-Stärkungsgesetz“ will Gesundheitsminister Jens Spahn die Versorgung der betroffenen Patienten deutlich verbessern und die Fehlentwicklungen und Fehlanreize der letzten Jahre korrigieren. Der Gesetzesentwurf […]