Das Gespenst vom Ärztemangel

Ein Gespenst geht um: Das Gespenst vom Ärztemangel.
Keine Woche vergeht, ohne dass in der Standespresse erneut irgendein Lobbyist uns etwas vorjammert.
Machen wir uns nichts vor: Deutschland hat, auf die Anzahl der Bevölkerung bezogen eine der höchsten Ärztedichten der Welt. Und das nicht nur im Vergleich mit Bangla Desh, Uganda oder Spelunkistan sondern durchaus auch nach europäischen Maßstäben.
Und: Heute gibt es mehr niedergelassene Ärzte als vor zehn oder vor zwanzig Jahren.
Nur: Die tummeln sich da, wo das Geld ist. Also in den Großstädten und Ballungsräumen. Da kann es sein, daß man an jeder Straßenecke einen Orthopäden, Neurologen oder Frauenarzt findet. Wer neu im Geschäft ist, muss in der Regel einen Kollegen finden, der aufhören will und ihm seine Praxis für viel Geld verkauft. Und jetzt hat unser junger Gesundheitsminister Rösler eine Idee: Aufhörende Praxisinhaber in Ballungsgebieten sollen ihre Praxis nicht mehr verkaufen dürfen. Von „Enteignung“, wie gewisse Funktionäre gleich wieder schreien, ist dabei allerdings keine Rede: Die Kassenärztlichen Vereinigungen sollen diese Praxen „zu attraktiven Konditionen aufkaufen“ und dann irgenwie jüngere, niederlassungswillige Kollegen dazu motivieren, sich in schlechter versorgten Regionen, also auf dem platten Land, zum Beispiel in Bad Dingenskirchen niederzulassen.
Da gibt’s viel Arbeit und wenig Privatpatienten. Und vielleicht wirklich einen Bedarf für neue Ärzte.
Nochmal zum Mitschreiben: Die kassenärztlichen Vereinigungen wachen nicht nur darüber, welcher Arzt sich wo niederlassen darf, sondern sie verwalten vor allem das Geld, welches die Krankenkassen für die ambulante Patientenversorgung zur Verfügung stellen.
Geld, was aus meinen und Euren Krankenkasenbeiträgen stammt.
Anstatt für die Behandlung von Kranken soll dieses Geld also dazu aufgewandt werden, Arztpraxen aufzukaufen und stillzulegen um den jeweiligen Kollegen den Lebensabend zu versüssen und den Übriggebliebenen die Konkurrenz vom Leibe zu halten.
Das muss man sich mal auf der Zuge zergehen lassen!
Ganz anders sieht man das bei der CSU, da denkt man wohl marktwirtschaftlicher: Das komplizierte Verteilsystem gehört abgeschafft, jeder Facharzt soll sich ohne Einschränkung dort niederlassen dürfen wo er will.
Der Mafiaartige Schwarzhandel mit den begehrten „KV-Sitzen“ wäre von heute auf morgen abgeschafft.
Wer sich dann irgendwo niederläßt, wo rechts und links zahlreiche Konkurrenten sitzen, ist dann selbst schuld, wenn er pleite geht. Vielleicht geht er aber auch nicht er Pleite, sondern der lustlose alteingesessene Kollege nebenan, weil der neue, jüngere einfach besser ist.
Kein Wunder, das die Mafia der alten Säcke da Muffensausen kriegt!
Vor allem Dr. Raffke und seine Kollegen hören das gar nicht gern.

One thought on “Das Gespenst vom Ärztemangel

  1. Ärztemangel ? Gott sei Dank !

    Im Jahr 2008 waren 18 Mio. Patienten in Krankenhäusern.

    Davon sind 400.000 im Krankenhaus gestorben – davon zwischen 7,25 % und 19,75 % an vermeidbaren Fehlern vom Krankenhauspersonal:

    Von den 18 Mio. Patienten (2008) werden jedes Jahr 5 % – also 900.000 – von Ärzten und Pflegepersonal VERMEIDBAR mit Krankenhauskeimen infiziert.

    Die Kostensteigerung pro Fall beträgt bis zu 6.000 €.

    Von den infizierten Patienten sterben jährlich 20.000 – 50.000.

    Außerdem sterben jedes Jahr in Krankenhäusern 8.000 – 28.000 an VERMEIDBAREN Medikamentenfehlern und ca. 1.000 Menschen an den VERMEIDBAREN Behandlungsfehlern, von denen man ab und zu in der Zeitung liest.

    Genaue Zahlen gibt es nicht, weil es keine Statistik darüber gibt und diese Fälle von Körperverletzung und Todschlag nicht strafbar sondern schicksalhaft sind.

    Das heißt, dass 29.000 – 79.000 Menschen jedes Jahr in Deutschland an VERMEIBAREN Fehlern von Ärzten und anderem Krankenhauspersonal sterben und riesige Kostensteigerungen verursacht werden.

    Empfehlung vom Krankenhaushasser: Krankenhaus wird sicherer und billiger, um so weniger Personal dort ist.

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