Mount Everest – Medizin Thriller (26)

Nach ein paar Tagen im ABC-Lager fühlt man sich doch gleich viel fitter. Am Freitag war ne tolle Lounge-Party hier. Da haben wir uns alle vom Everlasting-Rest-Team wieder getroffen, auch viele Spanier und Hawaiianer haben mitgefeiert. Top-Themen waren natürlich die kommende Wahl zur Miss Everest und die Hetzjagd der GAHL (Guys against horrible Webbloggers oder so ähnlich …) auf die zwei Bloggerinnen Federkiel und Elena. Außerdem stieß eine alte Bekannte zum Team dazu: Kranke Schwester, ihres Zeichens Gesundheitsschwester. Sie reiste später an und traf erst letzte Woche im Basislager ein.

Heute morgen war aber erst einmal Aufregung angesagt. Ladalbert schien tatsächlich Anzeichen der Höhenkrankheit zu haben. Bereits seit ein paar Tagen war er ziemlich benommen, hatte erbrochen und wohl auch Halluzinationen. Reichlich Sauerstoff zeigte nicht den gewünschten Erfolg und so entschieden wir uns für den raschen Abstieg. Chefarzt und der Sherpaführer begleiteten ihn ins Basislager.

Ansonsten gab es auch heute wieder kräftig Neuschnee. So viel Weiß hatte es hier im Mai wohl selten gegeben meinten die Sherpas. Ich hoffe, die Niederschläge hören endlich mal auf. Denn jetzt ist die heiße Phase der Expedition erreicht. Die Akklimatisation ist erreicht, die Fixseile sind angebracht, nun erholen wir uns hier im ABC-Lager bis sich eine stabile Wetterlage ergibt. Und dann schlagen wir zu. Karl, unser Bergführer meint, dass die kommende Woche sehr wechselhaft wird. Das bedeutet für uns: Abhängen, nachdenken, schreiben und warten, warten …

Bei der Miss Everest Wahl gibt es wohl auch einige Neuigkeiten, wie mir Mrs. Federkiel verraten hat. Tanja ist nach ihren Hubschrauber-Ausflügen mit Medizynicus mittlerweile wieder im ABC eingetroffen. Hat sie sich doch tatsächlich High-Heel-Bergstiefel aus dem Basislager kommen lassen … Vorhin musste ich mich um ihren Hallux valgus kümmern. Wen wundert es …

Elena sitzt mir gerade gegenüber, ich habe einen Gips angelegt. Der Arm ist jetzt ziemlich abgeschwollen. Mit ihren großen braunen Augen sieht sie mich fragend an. Könnte man glatt drin versinken. Ich muss etwas verlegen husten. Sie sagt etwas auf spanisch. Ich verstehe nur Bahnhof, doch ich lasse mich gewiss nicht ablenken. Denn jetzt ruft der Berg unüberhörbar …

Artikel von: Monsterdoc

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