Telefon einer Kundin die öfter mal wegen allem Möglichen (und Unmöglichem) und manchmal mehrmals am Tag anruft: „Ich glaube ich habe einen Herzinfarkt!“
Apothekerin: „Da kann ich nicht viel tun, aber ich rufe einen Krankenwagen für Sie! Bleiben sie dran!“
Kundin (aufgebracht): „Waaas?! Haben sie eine Ahnung wie die einen im Spital behandeln? Da will ich nicht hin.“
Nach einer längeren, ergebnislosen Diskussion über ihre Beschwerden hängt sie dann einfach auf.
War wohl doch kein Herzinfarkt.
Dass es gar keine gute Idee ist, öfters „Wolf“ zu schreien kann man auch im Artikel 537 der „Jeder Fehler zählt“ Seite nachlesen. Da ist dann wirklich mal etwas passiert: die Patientin hatte im Wartezimmer einen Herzanfall.
Auszug
Die Patientin ist seit vielen Jahren in unserer Praxis bekannt. Sie ist extrem schwerhörig, was die Kommunikation mit ihr sehr erschwert. Sie stellte sich in der Notfallsprechstunde vor und klagt über Luftnot und Schmerzen im Brustkorb. Normalerweise werden Patienten mit diesem Beschwerdebild umgehend in einen Behandlungsraum geführt und ein EKG wird von den Mitarbeiterinnen angefertigt. Bei dieser Patientin reagierte die diensthabende MFA nicht weiter beunruhigt über das geschilderte Beschwerdebild, da genannte Patientin sich mindestens 3-4 Mal im Quartal mit diesen oder ähnlichen Beschwerden in der Akutsprechstunde vorstellt. Wichtig zu wissen ist, dass die Patientin sich oft sehr einsam fühlte, da ihre Angehörigen außerhalb wohnen und sich nur sporadisch um sie kümmern und sie sich dann gerne in unseren Praxisräumen aufhält. Im Team löst die Patientin aufgrund der eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeit und ihrer manchmal recht hohen Anspruchshaltung Widerstände aus.
…
Patientin lässt sich i.d. Regel einen Termin geben, kommt aber auch in die Notfallsprechstunde. Sie ist sehr ungeduldig und erwartet, dass sich umgehend jemand um sie kümmert. Hat sie z.B. um 10h einen Termin, so ist es schon vorgekommen, dass sie pünktlich die Tür des Behandlungszimmers aufmacht und stattfindende Untersuchungen stört. Wenn sie in die Notfallsprechstunde kommt, dann nicht unbedingt wegen akuter Beschwerden, sondern weil kein Termin frei war.
Als sie sich nun vorstellte, gab sie Bescherden wie Luftnot und Druckgefühl i.d. Brust an. Das hat sie aber schon häufiger gemacht, wenn sie ihrer Meinung nach zu lange gewartet hat und wir haben die Patientin dann oft vorgezogen und EKG usw. durchgeführt. Fast jeder bei uns im Team hatte bei ihr das Gefühl, dass man veräppelt wird.
Wer Zeit hat, sollte sich auch durch die Kommentare lesen. Es gibt diesen Typ Patient fast überall – und auch wenn sie nervig sind, muss man doch aufmerksam bleiben, denn … irgendwann könnte wirklich etwas sein.