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ehemalige Apotheke in Bad Orb, Deutschland
ich bin grad dran die älteren mails durchzuarbeiten. Ein paar habe ich “hintenan gestellt”, weil es Bilder von … “Nicht-mehr-Apotheken” sind. Trotzdem finde ich die bringens-wert. Diese hier zum Beispiel: (Danke, Jan!)
Auf den Bildern ist die „Alte Stadt-Apotheke Bad Orb“ abgebildet. Sie beherbergt keine Apotheke mehr, sondern ein Modegeschäft, war früher aber der Sitz des Apothekers Franz Leopold Koch, der als Begründer des Heilbades Bad Orb gilt. Aus dem Stadtrundgang-Flyer folgender Text zur Apotheke:
„Zum Salinenplatz zurückgekehrt, kommen wir zur früheren Alten Stadt-Apotheke. Hier lebte und wirkte der Apotheker Franz Leopold Koch, der „Erfinder“ und damit Begründer des Heilbades Orb. Koch wurde 1782 in Erfurt geboren, sein Vater war dort kurmainzischer Kammerrat. Nach dem frühen Tod der Eltern kamen die Kinder zu Verwandten. Franz Leopold konnte in Hammelburg die höhere Schule besuchen und Apotheker lernen. 1807 kam Koch als „Provisor“ (Verwalter) einer Aschaffenburger Filial-Apotheke nach Orb, die er 1809 übernahm. 1812 erbaute er seine eigene Apotheke.
Wirtschaftliche Zwänge (Salz war ein Hauptgrundstoff für die junge Chemieindustrie geworden und aus schwachprozentiger Brunnensole nicht mehr rentabel herzustellen) führten im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts auch in Orb zu Überlegungen, die schon von alters her bekannte Heilkraft des Solwassers zu nutzen. Koch, als Apotheker in Mainz einmal schwer erkrankt, hatte im benachbarten Wiesbaden die Heilkraft der Thermen am eigenen Leib verspürt. Das brachte ihn auf die Idee, eine Badeanstalt zu gründen. Neben seiner Apotheke eröffnete er 1837 das erste Badehaus mit acht „Badecabinetten“. Damit begann also vor 170 Jahren die Kur in Bad Orb.“ (Flyer „Historischer Stadtrundgang Bad Orb“, 6. Auflage 2007)Ich hoffe, du findest Verwendung für die Bilder. J In Bad Orb gibt es mittlerweile natürlich auch noch aktive Apotheken (wie auch sonst in einem Kurort…), die aber allesamt sehr unansehnlich waren und daher nicht den Weg auf meine Kamera fanden…
Jan
Wieso, Weshalb, Warum
Samstag war … Samstag. Ein etwas seltsamer Samstag allerdings. Vor allem viel mehr Leute, die etwas rezeptpflichtiges haben wollten, ohne dass sie (im Moment zumindest) ein Rezept dafür haben. Manches davon kam mit einer begreiflichen Erklärung und war für etwas, wo es Sinn machte … anderes eher nicht. Entscheidungen, Entscheidungen.
Und nicht alle waren mit dem negativen Bescheid, dass das noch warten kann zufrieden.
Aber es hat mich dazu animiert, mal eine Liste aufzustellen, was ich schon alles als Erklärung gehört habe. Die (sorry) abstrusesten Erklärungen und Ausreden bekommt man meist von Medikamenten zu hören, die das Potential haben abhängig zu machen. Meist genau aus dem Grund: weil die Leute abhängig davon sind.
Gründe, warum Sie einen Vorbezug für ihr Beruhigungs-/Schlafmittel brauchen:
Sie haben es verloren.
Jemand hat es Ihnen gestohlen.
Ihr eigenes Kind hat es gestohlen. (derartiges hört man nie von anderen Medikamenten).
Sie gehen in die Ferien, wo es das nicht gibt.
Sie trauen den Medikamenten im Ferienland nicht, sonst würden Sie sie dort kaufen, dort sind sie ohne Rezept und erst noch günstiger.
Sie haben es im Tram/Flugzeug/Taxi/Restaurant liegen lassen.
Weil Sie es sowieso selber zahlen. (Das macht gar keinen Unterschied)
Weil demnächst Pfingsten/Ostern/Weihnachten/Ramadan ist.
Weil Sie gerade eben schlechte Nachrichten bekommen haben und es wirklich, wirklich brauchen.
Weil „das geht Sie gar nichts an“ als Begründung ausreichen sollte.
Weil, obwohl der Arzt aufgeschrieben hat, sie sollen EINES pro Tag nehmen, Sie zwei nehmen, denn ZWEI müssen besser sein. Mehr ist immer besser, nicht?
Weil ich Ihnen das geben muss, weil Sie Sich sonst bei meinen Vorgesetzten/ Arbeitgeber beklagen.
Weil der Arzt gesagt habe, das sei okay. (Das glaube ich, sobald der Arzt mir das sagt. Meist mit einem Rezept).
Weil der Arzt, (der nicht erreicht werden kann) gesagt hat, das sei okay und ich muss Sie einfach beim Wort nehmen.
Weil Sie gerne etwas Vorrat zuhause haben – für den Fall, dass es nächsten Monat nicht mehr erhältlich ist.
Sie brauchen sie eigentlich gar nicht, Sie wollen einfach nicht noch einmal herkommen müssen nächste Woche.
Es ist Ihnen ausgegangen, weil Sie es mit ihrem Partner geteilt haben
Der Hund hat den Rest der Tabletten gefressen.
Weil Sie mit irgendeiner einigermassen glaubhaften Erklärung aufwarten müssen – auch ihnen selber gegenüber, weil Sie Sich nicht zugeben können, dass auch Sie davon abhängig geworden sind.
A fonds perdu
Ich habe glaub schon einmal erwähnt, dass die Zahlungsmoral ziemlich schlecht ist – und gegen Ende Jahr wird das oft schlimmer. Immer wieder bekommen wir von der Abrechnungsstelle Belastungen, weil der Patient seine bezogenen Medikamente trotz Mahnungen nicht bezahlt hat. Es gibt dann die Möglichkeit das mittels Inkassobüro weiterzuverfolgen (Betreibung etc.) … und als kleine […]