Gesundheitskarte – Kommentar nach Ärztetag und Gesetz zur online Anbindung

Foto flickr creative commons CC-Lizenz. Autor: Joel MArk Witt

In einem neuen Artikel hat Philip Graetzel von Graetz meiner Ansicht nach den aktuellen Stand zum Thema sehr schön kommentiert. Zu den unüberlegten und vor allem inkonsequenten Beschlüssen des Ärztetages sagt er:

Nachdem die Delegierten in Dresden, wie in den Vorjahren, nicht den Mut gefunden haben, die Mitarbeit der Ärztevertreter in der gematik grundsätzlich in Frage zu stellen, entsteht jetzt eine Konstellation, bei der die Ärzteverbände sich irgendwie weiter in Sachen Telematik werden engagieren müssen – schon deswegen, weil der elektronische Arztbrief befürwortet wurde. Auf der anderen Seite müssen sie sich von der eGK-Politik im engeren Sinne möglichst fern halten, um dem Dresdener Votum zumindest ansatzweise gerecht zu werden. Weil Politik und Krankenkassen nicht auf die eGK verzichten werden, dürfte Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler gezwungen sein, die derzeit in Arbeit befindlichen gesetzlichen Regelungen so zu formulieren, dass eine Einführung – nach dem Vorbild Österreichs – auch ohne ärztliche Zustimmung möglich wird. Wer sagt, das gehe nicht, ist naiv. Die Krankenkassen könnten die Karte durchaus einführen, und sie könnten den Nichtgebrauch der eGK für Arztpraxen im Prinzip auch so teuer und/oder umständlich machen, dass der ärztlichen Opposition schnell Atemzügen die Luft ausgehen würde. Das ist kein schönes Szenario, aber es ist in den Dresdner Beschlüssen durchaus angelegt. Franz-Josef Bartmann hat davon gesprochen, dass sich die Ärzte selbst auf die Zuschauertribüne zu verbannen drohen. Er hat zwar nicht gesagt, dass es auf dieser Tribüne aller Wahrscheinlichkeit nach ungemütlicher sein wird als unten. Aber sein Gesicht sprach Bände. Dort oben könnte es regnen.

Derweil droht Deutschland in Sachen Telematik europaweit ins Hintertreffen zu  kommen mit den Konsequenzen irgendwann von fremden Entwicklungen abhängig zu werden, ohne auf diese Einfluß gehabt zu haben. Hier seien nur die Stichworte Microsoft und Google genannt (Stichwort MS HealthVault, Google hat einen ähnlichen Dienst mit einer elektronischen Patientenakte gestartet).

Originalartikel

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