Wie erfährt der Arzt, ob der Patient das verschriebene Medikament überhaupt bezogen hat?
Im Normalfall überhaupt nicht.
Der Arzt stellt das Rezept aus, der Patient bekommt das Rezept mit – und dann kann er damit machen, was er will: Es in einer Apotheke einlösen, es in einer Versandapotheke einlösen, es in die Mülltonne werfen …
Im Prinzip ist das sogar gewollt: der Patient hat die letzte Entscheidung, ob er das Medikament beziehen / respektive nehmen will. Bei der Selbstdispensation des Arztes – also, wenn der Arzt die Medikamente gleich selbst abgibt, ist das nicht so gegeben. Der Patient kann die Medikamente natürlich auch dann einfach nicht nehmen – und das sehe ich dann teilweise an den (recht vielen!) ungeöffneten Packungen mit Dosierungs-Kleber vom Arzt, die ich in der Apotheke zum Entsorgen zurückbekomme. Es gibt sogar Beobachtungs-Studien, die zeigen, dass der Medikamentenabfall in den SD Kantonen einiges höher ist, als in den Nicht-SD Kantonen.
In der Schweiz bekommt der Arzt höchstens noch eine Rückmeldung, wenn er ein Medikament verschrieben hat und die Apotheke das Generikum des Medikamentes abgegeben hat – der Arzt sollte ja auch in den Unterlagen haben, welches der Patient jetzt bekommen hat. Bei uns erledigt diese Aufgabe die Abrechnungsstelle (Ofac oder Ifac) gesammelt.
Es gibt aber schon eine Möglichkeit, dass der Arzt erfährt, ob der Patient das Medikament bezogen hat. So habe ich letzthin einen Fax von einem Arzt bekommen auf dem unter dem Rezept stand:
„Frau Wankelmütig will das Medikament morgen bei ihnen abholen. Falls sie nicht kommt, benachrichtigen sie mich bitte.“
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