(BERLIN/HAMBURG, 11. Oktober 2010) – Welchen Sinn macht Primary Nursing in Zeiten knapper Ressourcen? Wie kann Primary Nursing in den gelebten Pflegealltag integriert werden? Diese Fragen werden Pflegeexperten auf dem 8. Gesundheitspflege-Kongress am 19. und 20. November 2010 in Hamburg diskutieren. Die Begründerin des Primary Nursing, die Amerikanerin Marie Manthey, wird dazu in einem Vortrag Stellung nehmen und in einer Gesprächsrunde mit interessierten Pflegemanagerinnen und -managern Rede und Antwort stehen.
„Primary Nursing ist die richtige Antwort auf immer kürzere Liegezeiten in den Krankenhäusern“, betont Burkhard Göbel, Pflegedirektor der Asklepios Klinik Wandsbek. „Wie sonst kann eine professionelle Beziehung zu den Patienten überhaupt noch hergestellt werden?“ Die Asklepios Kliniken Hamburg GmbH ist neben dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UK S-H) und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sowie dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) e.V. Kooperationspartner des von Springer Medizin und dem Pflegemagazin Heilberufe veranstalteten Kongresses.
Beim Primary Nursing – in Deutschland auch Primäre Pflege oder Primäre Verantwortung genannt – übernimmt eine Pflegeperson bei einer kleinen Anzahl zugewiesener Patienten die gesamte pflegerische Verantwortung, von der Aufnahme bis zur Entlassung. Mit diesem Organisationsmodell werde man nicht nur den Anforderungen der Patientinnen und Patienten besser gerecht, so Göbel weiter, sondern stelle auch mehr Effizienz her durch ein Kontinuum an Information. Unnötige und kostenträchtige Verlängerungen der Verweildauer werden reduziert. Ein wettbewerbsfähiges Konzept also, auch als Strategie gegen den Pflegemangel: „Wir wollen die Berufszufriedenheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern durch klare Delegation von Verantwortung und Entscheidungskompetenz“, berichtet Christa Meyer, Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice am UK S-H, wo das Prinzip der Primären Verantwortung auf allen 120 Stationen bis Ende 2012 umgesetzt werden soll.
Auf dem Kongress werden weitere Strategien gegen den Mangel an Fachkräften in der Pflege besprochen, der Einsatz von Servicekräften im Gesundheitswesen sowie der europäische Qualifikationsrahmen für die pflegerische Ausbildung. Pflegefachliche Themen werden sein: Hygiene sowie HIV und Aids. Auf dem Schülerkongress am 20. November stehen u.a. lebenslanges Lernen, Karriereplanung in der Pflege und die Vorstellung einer Schulstation auf dem Programm.
Kontakt zur Kongressorganisation auf der Homepage der Veranstalter.