Am Universitätsklinikum der TU Dresden ist ein Projekt zur Entwicklung einer optischen molekularen Live-Bildgebung gestartet worden. Das sog. CARS-Verfahren es soll Neurochirurgen während einer OP ermöglichen, krankes von gesundem Hirngewebe zu unterscheiden.
Diagnoseproblem lösen
Bei der operativen Entfernung von Hirntumoren haben Neurochirurgen häufig das Problem, dass sie krankes und gesundes Gewebe nicht sicher unterscheiden können. Ein histologischer Befund kann erst nachträglich anhand von entnommenem Gewebe erstellt werden und gibt nur Auskunft für den Bereich, aus dem die Probe stammt. Dieses Diagnoseproblem soll ein Verfahren lösen helfen, an dem in Dresden geforscht wird. Es heißt Coherent Antistokes Raman Spektroskopie (CARS). Entwickelt werden soll ein Mikroskop, mit dem der Arzt während der Hirn-OP Gewebebereiche untersuchen kann und zuverlässig Auskunft erhält, ob es sich um Tumorgewebe handelt. Damit kann die Qualität von Hirnoperationen sehr gesteigert werden: Tumore können schneller und sicherer entfernt werden, womit die Überlebensaussichten für die Patienten werden deutlich steigen.
Die Raman-Spektroskopie untersucht Streuungsmuster von Licht an fester Materie und liefert Aussagen über den Zustand und die Zusammensetzung der untersuchten Stoffe. Es ist eine Auflösung bis in zellulare und molekulare Strukturen möglich, auch der biochemische Zustand wird sichtbar.
Im CARS-Forschungsprojekt arbeiten sechs Forschungseinrichtungen zusammen, angesiedelt ist es am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden Klinik. Das Projekt wird mit 1,2 Mio Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.