Frau Merkel meldet sich auch einmal zu Wort

(NEUSS-GREVENBROICH) Da ist es wieder und man wundert sich nicht, dass in Berlin wieder die untersten Schubladen aufgemacht werden – sondern nur, dass es so lange gedauert hat: Bundeskanzlerin Merkel sieht nicht ein, warum Pflegende aus Osteuropa kommen sollen, wo man in Deutschland doch über 2,2 Mio arbeitsfähige Transferempfänger verfügen würde. Die Kanzlerin hat entsprechende Äußerungen in einem Zeitungsinterview gemacht. Damit meint die Regierungschefin, dass a) Arbeitslose bitte etwas dafür tun sollen, dass sie Kohle einstreichen, wir b) keine  Osteuropäer im Lande haben wollen und c) Pflegen schließlich jeder kann. Oder, um es mal aus der Perspektive derer zu formulieren, die davon betroffen sind: wer in diesem Land seinen Job verloren hat, nach zermürbenden Monaten der Suche unter engagierter Mithilfe motivierter Mitarbeiter der Arbeitsagentur dann doch in Hartz IV überführt wird oder wer in Deutschland nach Jahren des Bildungsabbaus ohne vernünftigen Schulabschluss erst gar kein Ausbildungsverhältnis eingehen kann, der kann ja immer noch in die Pflege gehen, weil das im Deutschland des Fachkräftemangels der einzige Beruf ist,  wo man wahlweise nun wirklich nix können muss oder das, was man kann, auch für die Pflege gut ist (z.B. Rohre schweißen, Stapler fahren, Obstkisten sortieren und anderes). So, und das kommt aus der Bundesregierung, die sich die Aufwertung der Pflegeberufe auf die Fahnen geschrieben hat.  Da kann einem ja Angst und Bange werden, wenn diese Regierung ihre Bemühungen um die Pflege noch intensivieren will. Angesichts der Widerworte steht zu erwarten, dass aus dem Kanzleramt in Kürze beschwichtigt wird. (Zi)

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