“Eine tolle Knolle“! –
Wissenswertes über die Kartoffel
Die Kartoffel (Solanum tuberosum) gehört zu der Familie der sogenannten “Nachtschattengewächse“, zu der auch Auberginen, Tomaten und Paprika gehören.
Ihre Urheimat liegt in den Hochländern Südamerikas. Hier war sie bereits in den ersten Jahrhunderten n. Chr. als Nahrungspflanze bekannt.
Wie und wann die Kartoffel nach Europa gekommen ist, lässt sich nicht vollständig klären. Ihr Weg führte wahrscheinlich von den Anden über die Kanarischen Inseln nach Spanien.
Ursprünglich hatte man die Kartoffel aufgrund ihrer wunderschönen Blüte als reine Zierpflanze nach Europa importiert und pflanzte dieses seltene Gewächs in den damaligen botanischen Gärten an. In Deutschland hatte man den eigentlichen Wert der Kartoffel als Nahrungsmittel erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erkannt und baut sie seitdem regelmäßig an.
Heute gehört die Kartoffel zu einem der wichtigsten Grundnahrungsmittel der Erde. Es werden weltweit mehr als 300 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet.
Vorteile der Kartoffel:
Die Kartoffel hat nicht nur einen vortrefflichen Geschmack, sondern ist vor allem auch ernährungsphysiologisch äußerst wertvoll. Ihre Hauptbestandteile sind Wasser und Kohlenhydrate in Form von Stärke, wodurch sie sehr leicht verdaulich ist.
Diese Wunderknolle besitzt zwar nur relativ wenig Eiweiß (ca. 2 %), aber dieses hat eine sehr hohe biologische Wertigkeit = 98 %, da sie alle acht essentiellen Aminosäuren enthält. In Kombination mit anderen eiweißhaltigen Lebensmitteln kann man diese Wertigkeit noch erhöhen.
Außerdem enthält die Kartoffel hochwertiges Vitamin C und die Vitamine B1 und B6 sowie die Mineralstoffe Natrium, Kalium, Magnesium, Kalzium, Phosphor und Eisen. Ballaststoffe sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl und kurbeln zusätzlich die Verdauungstätigkeit an. Im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln ist die Kartoffel ein reiner “Basenlieferant“ und somit für das Gleichgewicht des “Säure-Basen-Haushalts“ besonders wertvoll. Fett ist in der Kartoffel nur in Spuren enthalten.
Insgesamt betrachtet ist sie ein gesundes Lebensmittel mit nur wenigen Kalorien.
Hervorzuheben ist die Vielfalt der Zubereitungsform der Kartoffel!
Leider wird die Kartoffel von den modernen Ernährungswissenschaftlern als ein Lebensmittel eingestuft, das man nur selten zu sich nehmen sollte, ähnlich wie Süßigkeiten. Wenn wir aber die Kartoffel als Pellkartoffel verzehren, ist der glykämische Index bzw. die glykämische Last wesentlich geringer als bisher angenommen. Mit Fett verarbeitete Kartoffelprodukte sind dagegen abzulehnen bzw. sollten eher nur in Ausnahmefällen verzehrt werden.
Kartoffeln sind auch für Diabetiker geeignet (1 Kartoffel hat ca. 1 BE).
Sie sind glutenfrei und purinarm, außerdem milch- und hühnereiweißfrei.
Nachteile der Kartoffel:
Da es sich bei der Kartoffel um ein Nachtschattengewächs handelt, enthält die Kartoffelpflanze Giftstoffe. Man kann sie nur durch Kochen genießbar machen.
Beachte: Grüne Stellen müssen unbedingt ausgeschnitten werden, da sie giftiges Solanin enthalten.
Tipps:
– Kartoffeln sollten frisch aus kontrolliert ökologischem Anbau bezogen werden
– Kartoffeln sollten in einer entsprechenden Lattenkiste sowie in einem luftigen, aber dunklen Keller- oder Vorratsraum bei einer Temperatur von +4 bis +6 Grad Celsius gelagert werden
– Kartoffelsaft hat sich sehr gut bei Magenübersäuerung bewährt
– Die günstigste Form für die Ernährung ist der Verzehr als Kartoffel mit der Schale. Kartoffelprodukte in Fett z.B. Kartoffelpuffer, Pommes frites, Rösti, Kroketten usw. gebraten enthalten sehr viel mehr Kalorien.
Kartoffelrezepte: kalorienarm, lecker und gesund:
Pellkartoffeln mit Kräuterquark (für 4 Personen)
1 kg Kartoffeln waschen und dabei kräftig abbürsten
500 g Quark mit etwas
Milch od. Mineralwasser verrühren
1 Zwiebel klein schneiden und darunter heben, mit
Salz, Pfeffer, Paprika abschmecken
frische Kräuter hacken und darunter heben
Die Kartoffeln mit dem Quark und etwas Butter und servieren.
Kartoffel-Möhren-Eintopf (für 4 Personen)
2 große Zwiebeln in etwas Olivenöl anbraten
500 g Möhren in Scheiben schneiden und dazugeben
750 g Kartoffeln würfeln und dazugeben
mit ca. 1,5 l Gemüsebrühe auffüllen und ca. 20 Min. leicht köcheln.
Das Gemüse mit einem Schneebesen leicht verrühren, mit Salz u. Pfeffer würzen auf einen Teller füllen und mit frischen Kräutern bestreuen.
Wer es etwas deftiger liebt, kann Schinkenwürfel oder Würstchen in den Eintopf mit hinein geben.