Das Gänseblümchen heißt auch Maßliebchen, Tausendschönchen, Himmelblume und Märzresel, im Englischen „Daisy“ und auf französisch „Paquerette“, das Osterblümchen.
Botanik:
Das Gänseblümchen gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Die ausdauernde, kleine Pflanze bildet eine Blattrosette, aus der ein Blütenstiel entspringt. Das flache Blütenköpfchen hat einen gelben Mittelpunkt und ist von strahlenförmig weißen Blütenblättchen umgeben, die an den äußeren Rändern rosarot gefärbt sind.
Die Blüten schließen sich nachts und bei schlechtem Wetter, sie öffnen sich morgens und folgen dem Sonnenstand.
Es kommt auf Wiesen, in Parks und Gärten in ganz Europa vor.
Heilwirkung in der Volksmedizin:
Früher wurde das Gänseblümchen als Wundheilmittel, bei Furunkel, Hauterkrankungen und Geschwüren, gegen Schmerzen und Fieber benutzt. Es wurde als Tee bei Atemwegserkrankungen, Beschwerden der Leber, des Magens und Darms angewendet.
Im 16. Jahrhundert erschien es im Kräuterbuch von L. Fuchs als Heilmittel gegen Gicht, Hüftschmerzen und bei Kropf.
1793 wurde in einem Erlaß angeordnet, daß es ausgerottet werden sollte. Vermutlich wurde es damals bei Abtreibungen eingesetzt.
Sonstiges:
Gänseblümchenblüten und Blätter sind als Salat eßbar, die Knospen wurden teilweise als Kapernersatz verwendet.
Kleinwuchs:
Spanische Zigeuner füttern Welpen mit Gänseblümchen, damit sie klein bleiben.
Allgemeines:
Das Gänseblümchen blüht schon sehr bald im Frühjahr und vertreibt mit seinen weißen Blütenköpfen, seinem gelbem Zentrum und den am Rand rosaroten Blütenblättern Traurigkeit und Winterdepressionen, die durch Lichtmangel während der dunklen Wintermonate entstanden sind.
Als Kinderblume wird sie von Kindern zum Flechten von Blütenkränzchen benutzt.
Bekannt ist das Gänseblümchen auch als „Liebesorakel“.
In Goethes „Faust“ zupft Gretchen Blütenblätter einer Sternenblume aus: „Er liebt mich, er liebt mich nicht.“
Vermutlich ist die „Sternenblume“ ein Gänseblümchen.
Homöopathische Heilwirkungen
Das Gänseblümchen ist eine Pflanze, die auf Rasenflächen wächst und auf die achtlos getreten wird, auf der herumgetrampelt wird.
Dieses „Herumtrampeln“ kann sich nach Mißhandlungen in körperlichen Symptomen wie Prellungen und Quetschungen zeigen; ebenso können psychische Traumata entstehen.
Doch auch andere Prellungen und Quetschungen, vor allem der Weichteile im Beckenbereich, wie nach gynäkologischen Operationen oder Geburten, können durch das Arzneimittel gelindert oder beseitigt werden.
Bellis perennis wirkt vor allem bei tiefen Verletzungen, die zu Schwellungen, danach zuVerhärtungen und Verkapselung geführt haben.
Diese Abkapselung kann sich im körperlichen Bereich ausbilden, ebenso kann eine tiefe emotionale Narbe entstehen. Dieser Schmerz wird verschlossen, er kann nicht durch Weinen erleichtert oder durch Erzählen gemildert werden.
Vielmehr erscheinen Menschen, die diese Art von Verletzung erlitten haben, nach außen hin fröhlich.
Verletzungen der Weichteile
(evtl. mit nachfolgender Schwellung)
Prellungen im Bauch- und Beckenbereich
Quetschungen,
Knutschflecken
Blutergüsse,
Tiefe Verletzungen
Körperliche und psychische Traumata,
Folgen von Mißhandlungen
Folgen von gynäkologischen Eingriffen
Hauterkrankungen:
Sepsis
Erysipel (Wundrose, bakterielle Entzündung der Haut)
Akne, vor allem im Gesicht,
Entzündungen nach Kratzverletzungen
Blase:
Blasenentzündungen, bei denen das Wasserlassen schwierig ist
Zystits mit unwillkürlichem Harnabgang im Bett
Brust.
Mastitis,
Verletzung der Brustwarzen
Verhärtungen der Brust durch Prellungen
Knoten nach Quetschungen
Bösartige Tumoren
Schwangerschaft:
Beschwerden durch Druck des Kindes, beim Gehen
Wundschmerzen nach der Geburt
Menstruation.
Verstärkte Blutung durch körperliche Anstrengung
Blut geht in Klumpen ab
Gicht
Gelenkbeschwerden
Tennisellenbogen
Schmerzen beim Gehen
Rheumatische Gelenkbeschwerden ,
besonders an Hand- und Fußgelenken
schwach, steif und wund
Wirbelsäulenschmerzen
durch Erschütterung nach Bahnfahrten, beim Reiten
Schlaflosigkeit:
Erwachen nachts gegen 3Uhr, kann nicht wieder einschlafen,
kommt nicht zur Ruhe
Depressive Verstimmung
Traurigkeit, die nicht nach außen gezeigt wird
Auslöser:
Plötzliche nasse Kälte bei erhitztem Körper
Kaltes Wasser an heißen Tagen (innerlich oder äußerlich)
Kalte Getränke, Eisessen, wenn Patient erhitzt war
Überarbeitung
Überanstrengung
mit viel Gehen, wenn der Rücken und die Gliedmaßen wiederholt Erschütterungen oder Schlägen ausgesetzt sind: z.B. bei Gärtnern, Handwerkern, Bodybuildern, Kampfsportlern, Joggern, Radfahrern
Allgemein:
Schwäche und Zerschlagenheitsgefühl am ganzen Körper
Wundschmerz, der unerträglich ist und wahnsinnig macht
Quellen:
A. Seideneder, Mitteldetails der homöopathischen Arzneimittel
M. L. Tyler, Homoeopathic Drug Pictures
W. Gawlik, Seminarmitschriften
S. Bäumler, Heilpflanzen Praxis Heute
I. Prinz, eigene Behandlungsverläufe