Ärzte gehen mittlerweile auf die Straße und demonstrieren für bessere Gehälter, bessere Gesundheitspolitik. Sie stellen sich in weißen Kitteln vor den Reichstag, und … na ja, okay, ab und zu werden auch Demonstranten für solche Zwecke gekauft (Der Tagesspiegel Berlin 20.12.2006). Aber ansonsten sind es wirklich Mediziner, die Schilder und Parolen darbieten. Mir persönlich fehlen ja noch die gitarrenspielenden Kollegen in der Fußgängerzone. Das kommt sicher bald. Neu ist aber, dass Patienten für ihren Hausarzt auf die Straße gehen. So geschehen in Neu-Isenburg (Springermedizin.de 11.10.2010).
Dr.Siegfried Spernau ist seines Zeichens Hausarzt. Er behandelt Patienten. Jetzt möchte die KV Hessen den lächerlich geringen Betrag von 110.000 Euro (sogenannte Honorarrückforderung). Der Staatsanwalt wurde eingeschaltet. Was war passiert?
Nun, eigentlich nichts. Spernau hatte einfach zu viele Patienten behandelt. Da gibt es vorsorglich den sogenannten Paragraphen 106a, oder so ähnlich, der so etwas verständlicherweise verhindern soll. Es gibt Tages- und Quartalszeitprofile. Überschreitet man diese, gibts finanziellen Ärger. Klingt logisch? Ist es auch.
Eine mögliche Konsequenz wäre es, Patienten abzuweisen. Für ländliche Regionen leider nicht machbar. Also was tun? Mehr Urlaub? Gitarre in der Fußgängerzone?
Schöne Sache, dass Patienten und Ärzte hier an einem Strang ziehen. Ob es letztlich etwas hilft, bleibt abzuwarten. Ihr versteht das Gesundheitssystem nicht? Macht nix, ich auch nicht.
Artikel von: Monsterdoc