Mal ein fiktiver Tag auf dem RTW. Mitten im Sommer, auf einer ruhigen Außenwache, gelegen am Rande des Ruhrpott. Rettungsdienstblog hat heute Tagesdienst auf dem RTW XX-83/01, zusammen mit seinem Kollegen Manni und dem Praktikanten Heini.
Manni ist ein schon etwas älterer, gereifter Rettungsassistent, der mit seinen breiten Pranken auch schon so manche Autotür aufgerissen hat und Türen aus der Angel gehoben hat. Heini ist Rettungssanitäter-Praktikant, gerade einmal eine Woche dabei und ansonsten, wie wir alle es waren, noch grün hinter den Ohren.
Heute lest ihr Teil 2, hier findet ihr Teil Eins des Tages.
12:55
Natürlich dürfen wir nicht aufessen. Stattdessen plärren an unseren Gürtel die Melder los und rufen uns zum nächsten Einsatz.Dieses Mal ist es ein Brandeinsatz. Also Bereitstellung und hoffentlich keine Verletzten. Mit Blaulicht und Martinshorn fahren wir zur genannten Adresse und melden uns beim Einsatzleitwagen der Feuerwehr an. Die sind ein paar Minuten vor uns da und haben schon angefangen zu löschen. Anscheinend brennt es in einer Küche und bisher gibt es keine Verletzten.
Wir halten uns also erstmal im Hintergrund bereit und beobachten das Szenario mit all seinen vielbeschäftigten Feuerwehrleuten, den durcheinander liegenden Schläuchen und dem Rauch, der aus dem Küchenfenster quillt.
Nachher stellt sich heraus, dass der Eigentümer der Wohnung sich Essen machen wollte und zwischendurch noch eben einkaufen ging Als er wiederkam, war die Feuerwehr schon da. Die Küche ist nun Schrott und vollkommen zerstört. Zum Glück ist aber keinem was passiert und alle sind köperlich unversehrt.
Manni hat die Zeit genutzt um mit Heini die Medikamente und Massnahmen bei Rauchgasvergifteten und Verbrannten durchzugehen. Er ist ein wirklich guter Lehrer, da habe selbst ich mein Wissen wieder etwas auffrischen können.
Nachdem das Feuer aus ist, die Wohnung an die Polizei übergeben wurde und alle Schläuche wieder eingepackt sind, dürfen wir unseren Heimweg antreten.
14:15
Bei unserer Rückkehr in der Wache ist volles Haus. Die Krankenwagen, die anscheinend momentan wenig zu tun haben, machen in der Wache bei uns ihre Pause. Da haben sie sich aber verrechnet . Entrüstet, aber lachend scheucht Manni sie von den Sofas runter und setzt sich erstmal selber.
Mittagspause.
15:10
Zusammen mit Heini fange ich an den RTW von außen zu waschen. Manni macht in der Zeit angefallenen Bürokram, der ja auch noch erledigt werden muss und räumt mal ein wenig die Wache auf. Die KTW wurden nach und nach weg alarmiert. Wieder etwas Ruhe in der Wache. Um auch unseren Spass zu haben, erzählen wir Heini das heute die Blaulichter synchronisiert werden müssen. Also setzt sich Manni ans Steuer und Heini muss immer mit den Händen winken, wenn die Dachblaulichter blinken und mit den Füßen anzeigen, wenn die Fontblitzer blitzen. Ich sitz in der Zeit mit meinem Laptop auf dem Beifahrersitz und schalte die Blaulichter…so glaubt zumindest Heini…ein Riesenspass, diese Praktikanten.
16:00
Nachdem der RTW nun sauber ist und die Blaulichter synchronisiert sind, haben wir nun unsere Aufgaben für heute erledigt und warten ab, was der Tag heute noch so bringt. Lange bleiben wir nicht unbeschäftigt, denn die DME fangen wieder an zu plärren.
„HiLoPe, mit SoSi, XY-Allee 22.“
HiLoPe steht für hilflose Person und kann alles bedeuten. Nur einen einfach besoffenen Mitbürger bis hin zum schweren Notfall. Roulette quasi für uns.^^
Schon als wir ankommen, erkennen wir das es nichts allzu ernstes ist. Der Patient ist uns leider allzu gut bekannt. Es ist „Schlapphut-Heinz“, ein stadtbekannter Obdachloser, der durch seine Schlapphüte immer auffällt…und dadurch das er des öfteren leider dem Alkohol zu sehr zuspricht.
Heute war es leider wiedermal soweit, er hatte sich mit Bier, Schnaps und Wein sein Mittagsschlaf versüßt. Alleine schon durch die Fahne wurde ich fast besoffen. Schlapphut-Heinz begrüßte uns schon und winkte uns zu, naja, er versuchte es zumindest. Gerade laufen war leider auch nicht, mehr so ganz möglich.
Also verbrachten wir ihn zum Ausnüchtern in die Notaufnahme und hofften, dass ihm endlich jemand helfen konnte.
17:00
Wieder in der Wache füllen wir noch den RTW wieder auf und warten bei einer guten Tasse Kaffee auf die Ablöse. Die kommt auch pünktlich und wir übergeben den RTW an die Kollegen. Nach dem üblichen Tratsch gehen wir beide in den Feierabend, Heini durfte noch ein wneig bleiben, er musste noch Stundne für sein Praktikum sammeln.