Die Hausärzte in Bayern legen sich gerade mit der AOK an:
Die AOK Bayern hat damit gedroht, den Hausärzten im Freistaat die Honorare zu kürzen oder womöglich zu streichen. Sollte der Hausärzteverband seine Mitglieder weiter auffordern, ihre Zulassung als Kassenarzt zurückzugeben, werde die AOK die Zusammenarbeit mit dem Verband beenden, meldete die Kasse. Ein “Hausarztvertrag”, der den Medizinern ein höheres Honorar zusichert, ende dann am 15. Januar.
Deutsches Ärzteblatt: Nachrichten “Bayerischer Hausärzteverband macht AOK ein Friedensangebot”
Der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) hat der AOK Bayerns einen neuen, veränderten Vertrag für den gemeinsamen Hausärztevertrag zugeschickt. Sollte die AOK diesen annehmen, möchte der BHÄV auf seine Abstimmung für eine kollektive Rückgabe der kassenärztlichen Zulassung verzichten.
Der Antrag des Bayerischen Hausärzteverbandes (BHÄV) gegen die AOK Bayern auf unverzügliche Auszahlung von rund 38 Millionen Euro noch ausstehender hausärztlicher Vergütung für das erste Halbjahr 2010 vor dem Sozialgericht München war erfolgreich.
AOK Bayern reagiert nicht auf Hausarzt-Angebot
Die AOK Bayern hat auf das Vertragsangebot des Bayerischen Hausärzteverbandes (BHÄV) bisher nicht reagiert. Stattdessen habe die AOK angekündigt, die Schlusszahlungen für das dritte Quartal um mehr als 16 Millionen zu kürzen.
Beides zeige, dass die AOK eine Fortsetzung des Hausarztvertrages nicht wolle und die gesetzliche Bestandsklausel nur Makulatur ist, interpretiert BHÄV-Vorsitzender Dr. Wolfgang Hoppenthaller die Entwicklung.
Systemausstieg? Es bleibt beim Termin 22. Dezember
Die Hausärzte in Bayern werden “trotz massiver Angriffe, Drohungen und Einschüchterungsversuche” der Krankenkassen am 22. Dezember in Nürnberg über einen Austritt aus dem KV-System entscheiden.
Wenn ich das so lese, dann frage ich mich ernsthaft, ob kranke Kassen für Ärzte tatsächlich einen so verlässlichen Vertragspartner darstellen, wie es in der Vergangenheit von Befürwortern der 73b-Verträge vehement vertreten wurde. Ich war da schon immer etwas skeptisch.
Andererseits: es ist gut, dass die systembedingten Konflikte offen ausgetragen werden, statt sie hinter verschlossenen KV-Türen zu verschleiern.
In diesem Sinne wünsche ich den bayerischen KollegInnen viel Erfolg bei ihren Bemühungen, ärztlichen Positionen wieder mehr Gewicht zu verleihen.