AOK kündigt Hausarztvertrag in Bayern

Heute ist die Bombe in Bayern geplatzt. Die AOK kündigt den Hausarztvertrag (siehe: br-online.de). Warum? Für Nichthausärzte, geschweige denn Nichtmediziner dürfte diese Aktion nur verständnisloses Achselzucken hervorrufen. Bei mir … äh … übrigens auch. Was ist passiert? Ich will es Euch mal kurz und trocken erklären.

Hausärzte stehen in der Regel zwischen 2 Fronten, den Krankenkassen und den Kassenärztlichen Vereinigungen. Die KV treibt die Kohle von den Kassen ein und zahlt dem Medizinmann sein Gehalt. Da dieses bewährte System in den letzten Jahren immer weniger Zaster in die Hausarzttaschen spülte, kam die Idee eines Direktvertrages zwischen Haustierärzten und der AOK auf. Prima Sache zunächst, doch unser Gesundheitsminister Philipp Rösler war dieses ein Dorn im Auge. Also weg mit diesem Unsinn.

Die Hausarztverträge befanden sich in akuter Gefahr, daher rasselten die bayrischen Kollegen wieder einmal mit den Säbeln. “Systemausstieg sofort” drohte man in gewohnter Vorreitermanier (Kommt mir irgendwie bekannt vor?). Doch das wiederum gefiel der AOK überhaupt nicht und drohte mit der Auflösung des Vertrages. Kurz und gut: Die AOK hats wahr gemacht. Der Hausarztvertrag, den die Hausärzte (mit Ausnahme von manchen Kollegen) so gerne weitergeführt hätten, ist Geschichte.

Klingt logisch? Ist es auch mal wieder. Manchmal zweifle ich an meinem IQ, irgendwie komme ich gesundheitspolitisch überhaupt nicht mehr mit … egal.

Spannend und im Kalender mit rot gekennzeichnet ist der 22.12.2010, denn da ist die Sitzung des Bayrischen Hausärzteverbandes. Machen die Füchse es wirklich wahr und steigen aus dem System aus? Bin sehr gespannt. Eine Eskalation ist vorprogrammiert.

Artikel von: Monsterdoc

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