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Hauptsache gesund: "Tabuthema Tod"
Freitag 27. März, 13.15 Uhr, MDR
Visite: "Gesund durch Nadeln"
Samstag 28. März, 20.15 Uhr, Eins Plus
Quivive: "Yoga für Einsteiger"
Samstag 28. März, 22.30 Uhr, Eins Plus
Philosophie: "Tod"
Sonntag 29. März, 12.30 Uhr, Arte
"Glücklich trotz Behinderung?" – Talk
Sonntag 29. März, 14.45 Uhr, NDR
W wie Wissen: "Wie […]
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Zweifel an Wachkoma-Geschichte (Update 12)
Die Medien überschlagen sich seit Tagen bei der Berichterstattung über Rom Houben, der 23 Jahre lang bei vollem Bewusstsein fälschlicherweise für einen Wachkoma-Patienten gehalten worden sein soll.
Nun werden im Internet kritische und sehr ernstzunehmende Stimmen laut, darunter James Randi, die die ganze Geschichte für einen Hoax halten, vielleicht mit der Absicht dahinter, im Nachgang auch finanziell von dem Medienrummel zu profitieren.
Skeptiker halten das Verfahren der “Gestützten Kommunikation” (facilitated communication) mittels einer Hilfsperson, über das Rom Houben mit seiner Umgebung kommunizieren soll, für ausgesprochen fragwürdig. Videos des Vorgangs sollen darüberhinaus den Eindruck vermitteln, dass die Äußerungen von Rom Houben alleine der Fantasie der Hilfsperson entspringen.
Das Blog Plazeboalarm hat mehrere interessante Quellen zusammengestellt.
—
Update: Im Internet-Magazin Wired meldet auch ein Bioethik-Experte Zweifel an:
Update 2: Der Ausgangspunkt für die weltweite Berichterstattung über den Fall scheint eine Exklusivstory im aktuellen “SPIEGEL” zu sein.
Update 3: Vermeintlicher Wachkoma-Patient plant Buch über sein Schicksal. Wäre das nicht vielleicht was für den DuMont-Verlag?
Update 4: Die Videos sprechen eigentlich für sich. Im Spiegel-Video führt die “Sprachtherapeutin” den Finger von Rom Houben rasend schnell über die Tastatur, während seine Augen geschlossen sind. Im CNN-Interview sind seine Augen zwar geöffnet, sein Blick aber nicht auf die Tastatur gerichtet (gut zu sehen z.B. ab 2:08).
Update 5: Im Interview mit CBS tippt Rom Houbens “Sprachtherapeutin” mit Hilfe seines Fingers einen 6 Zeilen langen Text fehlerfrei ein, während seine Augen geschlossen sind. (via)
Update 6: Auch in einem weitgehend ungeschnittenen Interview auf Flämisch wirkt das Prozedere nicht wesentlich überzeugender.
Update 7: Ich zitiere zum Abschluss James Randi:
füge hinzu: “and journalists” und habe für meinen Teil genug von dieser Geschichte gesehen.
Update 8, 26.11.: Aus einem Blog der New York Times:
Update 9: Der Arzt, der diese Geschichte ja ganz offenbar über den SPIEGEL lanciert hat und dann die Kamerateams aus aller Welt in einer langen Schlange zu “Interviewterminen” am Patienten vorbeigeführt hat, Steven Laureys, hat immerhin Humor:
Hallo, liebe Journalisten, tock tock, jemand zu Hause?
Update 10, 27.11.: Die belgische Zeitung “De Standaard” berichtet – vermutlich als erstes Printmedium – kritisch über den Fall. Laureys zeigt sich dünnhäutig:
Mein Flämisch ist verbesserungsfähig, aber Laureys hat offenbar “keine Lust”, diese Diskussion zu führen, weil diese nicht eine Frage von Glauben sei, sondern eine Frage von medizinischen Fakten. Die Scans würden beweisen, dass Houbens Hirnaktivität “vollständig intakt” sei. Dass das die Menschen nicht überzeugen könne… Über die Kommunikationsform möchte er nicht sprechen.
Was für eine traurige Farce.
Update 11: Nach meinem Eindruck basieren die zahllosen Medienberichte über die angeblich unzähligen falsch diagnostizierten Wachkomapatienten (“30 Prozent”, “bis zu 43 Prozent”, “die Hälfte”!), die im Zusammenhang mit diesem Fall durch die Presse gegangen sind, und die den Angehörigen solcher Patienten schlaflose Nächte bereitet haben dürften, nahezu ausschließlich auf unbelegten Behauptungen von dieser Figur, Laureys.
[Edit: Es gibt wohl mindestens eine weitere Forschungsgruppe, die von ähnlichen Zahlen spricht. Aus dem Spiegel-Artikel:
Was genau eine “falsche” Diagnose ist, wäre da natürlich noch zu prüfen. (Danke, Marcus)]
Update 12: Laureys tat sich bislang offenbar schwer mit der Finanzierung seiner Forschungen:
One reason why studies of MCS and PVS patients receive inadequate funding, said Giacino, is therapeutic nihilism, which is the “idea that these are people who are beyond help”. Laureys blamed the word ‘vegetative’, noting that comparing patients to a vegetable implied that they “will never get out of this [condition]”.
Hätte er einen Fall wie Houben nicht gehabt, dann hätte er ihn vielleicht erfinden müssen.
Some taxes can be good for your health
Richard F. Daines, Arzt und der Leiter der Gesundheitsbehörde des Bundestaates New York, erklärt einfach und anschaulich, warum Milchtrinken und Steuern auf zuckerhaltige Erfrischungsgetränke die Gesundheit von Kindern fördern würden.
Die “Soda-Tax” wird derzeit zur Finanzierung der Gesundheitsreform in den USA diskutiert.
Deutsches Grünes Kreuz: Gekaufte PR statt Aufklärung?
Nach der Financial Times Deutschland und dem arznei-telegramm hat sich nun auch das ARD-Magazin Report Mainz mit den undurchsichtigen Aktivitäten des “gemeinnützigen” Deutschen Grünen Kreuzes (DGK) befasst. Abgeliefert hat Report Mainz einen solide recherchierten Beitrag mit guten Quellen und bislang unbekannten Informationen aus internen Dokumenten.
Ein ehemaliger Mitarbeiter des DGK gegenüber Report Mainz:
Eine weitere ehemalige Mitarbeiterin:
Bisher nicht öffentlich bekannt war die Verbindung der Aktivitäten des DGK mit dem ARD-Schleichwerbeskandal. Im Beitrag gezeigten Unterlagen zufolge hat das DGK Themenplatzierungen in der ARD-Serie “In aller Freundschaft” an seine Kunden aus der Pharmaindustrie vermittelt. Angesichts ähnlicher Aktivitäten des DGK im Zusammenhang mit der ZDF-Ratgebersendung “Gesundheit” überrascht diese Entwicklung allerdings nicht.
Den Beitrag aus der Sendung gibt es online: Gekaufte PR statt Aufklärung? Die fragwürdigen Geschäfte des Deutschen Grünen Kreuzes