Sucht und Gesellschaft

In einer immer komplexer und widersprüchlicher werdenden Gesellschaft,einer Gesellschaft,der es an überzeugenden Zukunftsvorstellungen und perspektiven,an Visionen mangelt,liegt es nahe,sich auf das als Ausweg angebotene „persönliche Wohlbefinden“ zurückzuziehen,gleichsam durch das vielfältige Angebot an Sucht und Genußmitteln dem Druck einer Außen und Fremdbestimmung zu entgehen,zumindest zeitweilig.Aus diesem Blick betrachtet dient süchtiges Verhalten einer Kompensation vielfältigerAlltagsfrustrationen und ist „in hohem Maße systemstabilisierend,da damit verbundene kleine Fluchten dem einzelnen helfen,Spannungen abzubauen und damit als sozial integriertes nützliches Mitglied unserer Gesellschaft zu leben.

“Unsere vielen kleinen Süchte helfen uns,in unserer Gesellschaft angepaßt zu leben,die Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu ertragen und den an uns gerichteten und verinnerlichten Verhaltenserwartungen gerecht zu werden.Um nicht am Leben zu zerbrechen,bedarf es der Vielfalt unserer Süchte,unserer allgemeinen Süchtigkeit. Sie ist ein unausbleibliches Produkt unserer modernen Gesellschaft,die sich als „Drogengesellschaft“ entpuppt, „sozusagen wie ein Schwamm vollgesogen mit „Alkohol.Wenn wir ein Virus erfinden würden,das allen Alkohol ganz schnell zerstört,dann würde diese ganze Gesellschaft zusammenbrechen,es würde nichts mehr funktionieren.

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