Brexit – Folgen für die Fusionsforschung ?

Eine Woche ist es schon her, als sich eine Mehrheit für den Brexit ausgesprochen hatte. Unmittelbare Auswirkungen auf den Finanzmarkt waren die Folgen, Erklärungsversuche allerortens und die Frage danach, wie es denn jetzt weitergeht. Darum soll es hier nicht gehen, vielmehr möchte ich kurz mögliche Auswirkungen auf die Fusionsforschung darstellen. Vor der Abstimmung am 23. Juni sprachen sich 83 % der britischen Wissenschaftler in einer nature-Umfrage für den Verbleib in der EU aus. Einer der Gründe ist sicherlich die Tatsache,weiter

USA will an ITER festhalten

Ende letzten Monats hat das US Department of Energy (DOE) dem Kongress empfohlen, ITER bis 2018 weiter zu unterstützen. Danach sollte dann eine Re-Evaluierung des Projektes erfolgen um im Detail zu prüfen, ob die auf den Weg gebrachten Reformen des ITER-Managements auch grundlegend gegriffen haben. Die USA und ITER haben ein etwas kompliziertes Verhältnis: Bereits mehrfach hat der Senat einen Ausstieg aus dem ITER-Projekt vorgeschlagen, nur um diesen Vorschlag dann in Verhandlungen mit dem Repräsentantenhaus, das ITER eher positiv gegenüberweiter

Wendelstein W7-X: Erste Ergebnisse

Nach 10 Wochen Experimentierzeit endete Mitte März die erste Operationsphase an W7-X, dem weltgrößten Stellarator. Zeit also, einen Blick auf die (vorläufigen) Ergebnisse zu werfen. Die erste Operationsphase (OP1.1) begann am 10.12. letzten Jahres mit einer Reihe von Helium-Entladungen. Temperaturen der Elektronen von knapp 1 kilo-Elektronenvolt, was ca. 10 Millionen Grad entspricht, wurden auf Anhieb erreicht. Allerdings stellte sich bald heraus, dass man ein Problem mit Verunreinigungen hatte, die zu einer raschen Abkühlung des Plasmas durch Strahlungsverluste führten und dieweiter

W7-X: Beginn des wissenschaftlichen Experimentierbetriebs im Livestream

Kurz vor Weihnachten letzten Jahres wurde an W7-X das erste Plasma erfolgreich gezündet. Es handelte sich bei den ersten Experimenten noch um Heliumplasmen, die wissenschaftlich eigentlich nicht allzu spannend sind. Helium wurde gewählt, weil es leicht zu zünden ist und auch einen gewissen Reinigungseffekt für die Wände aufweist. Morgen, am 3. Februar, startet der wissenschaftliche Experimentierbetrieb mit Wasserstoffplasmen. Aufgrund der Bedeutung dieses Meilensteins wird das im Rahmen eines Festaktes stattfinden zu dem auch die Bundeskanzlerin vorbei kommen will, so sieweiter

Wendelstein W7-X: Erstes Plasma erfolgreich gezündet

Heute war es also soweit: Nach erteilter Betriebsgenehmigung wurde gegen 14 Uhr das erste Plasma in W7-X gezündet! Dieser Moment war von vielen beteiligten Wissenschaftlern & Instituten mit Spannung erwartet worden und so gab es Live-Übertragungen in ca. 40 beteiligte Partnerinstitutionen. Das gezündete Heliumplasma wurde mittels Mikrowellenheizung mit einer Leistung von 1.3 MW erzeugt und leuchtete über Zeitraum von ca. 100 ms. Nachdem die Mikrowellenheizung wieder ausgeschaltet wurde, gab es allernorts kräftig Beifall. Bei Wendelstein W7-X handelt es sich umweiter

W7-X: Erstes Plasma am 10. Dezember

Nun ist es also soweit: Die Betriebsgenehmigung wird diese Woche offiziell erteilt und das erste Plasma in W7-X soll am 10. Dezember zünden. Nach 9 Jahren Bauzeit (April 2005 bis Mai 2014) wird das ein schöner Abschluss des Jahres 2015 werden. Wendelstein W7-X wird der größte Stellarator der Welt sein und hat u.a. als Ziel die Kraftwerkstauglichkeit des Stellarator-Prinzips zu zeigen. Bei Stellaratoren handelt es sich ebenso wie bei Tokamaks um Konzepte das heiße Plasma, welches ja aus geladenen Teilchenweiter

Iter wird sich verspäten

Diese Woche hat der Iter-Rat, welcher die Arbeit der Iter-Organisation gewissermaßen überwacht, den Mitgliedern der verschiedenen Staaten die Iter unterstützen Bericht erstattet. Mit Spannung erwartet war der neue Zeitplan, da bereits seit einiger Zeit klar ist, dass der aktuelle nicht zu halten ist. Auch wenn es kein offizielles Datum für das erste Plasma gibt, so geht man doch allgemein von dem Jahr 2025 aus, was einer Verspätung von ca. 6 Jahren gegenüber dem aktuellen Plan entspricht. Wie konnte es dazuweiter

Wendelstein W7-X: Das Magnetfeld passt

Das Magnetfeld steht – so lautete die Überschrift meines letzten Beitrags. Jetzt ist klar, dass nicht nur die supraleitenden Spulen sich so verhalten wie sie sollen, sondern dass auch die komplizierte dreidimensionale Geometrie des Magnetfeldes in W7-X so aussieht wie sie soll. Wendelstein W7-X ist ein Fusionsexperiment vom Typ Stellarator. Das bedeutet, dass das zum Einschluss des heißen Plasmas notwendige Magnetfeld komplett durch externe Spulen erzeugt wird – im Gegensatz zum Tokamak, bei dem ein im Plasma selbst fließender Stromweiter