Ganz weit draußen und ganz tief unten: Von Supernovae und Bohrkernen

Dank zusätzlicher Motivation durch die Scilogs16, nach einer gewissen Verzögerung endlich, endlich ein neuer Beitrag. Wie schon öfters erwähnt, was mich persönlich an der Planetologie reizt ist die Verbindung von eigentlich unterschiedlichen Fachgebieten – Astronomie, Astrophysik mit Geowissenschaften, Chemie und so weiter. Und da hat es in jüngster Zeit ein paar sehr passende Veröffentlichungen gegeben. In Recent near-Earth supernovae probed by global deposition of interstellar radioactive 60Fe (hier die Presseverlautbarung) veröffentlicht von einer weltweit verstreuten Gruppe um Erstautor Anton Wallnerweiter

Pluto, Ceres und die üblichen Verdächtigen: Nachschlag LPSC 2016

Schnell ist die Zeit verstrichen, und wieder eine LPSC (Lunar and Planetary Science Conference) abgehakt. Dieses Mal wegen Ostern etwas verkürzt. Wohl ein Grund, weshalb die Tagung (zumindest gefühlt) deutlich ruhiger war als normalerweise. Aber immer noch ordentlich groß, es sollten wohl knapp zweitausend Teilnehmer gewesen sein. Wie schon im letzten Eintrag beschrieben, ist die LPSC die große Tagung in den Planetaren Wissenschaften. Es wird so ziemlich alles abgedeckt, von analytischer Planetologie (also der direkten Laboruntersuchung von Meteoriten etc.) bisweiter

Die gleiche Prozedur wie jedes Jahr – Lunar and Planetary Science Conference 2016 in Houston, Vorschau.

Der Wissenschaftler als solcher reist gerne. Entgegen dem immer noch verbreiteten Klischee des einsamen Kellerlaborbewohners, der sich nur selten ans Tageslicht traut, sind Forscher durchaus gesellige Gestalten. Natürlich nicht ganz ohne Ziel und Zweck – es handelt sich hierbei vor allem um Tagungen, Konferenzen und ähnlich gelagerte Veranstaltungen. Gleich und Gleich gesellt sich halt gerne. Die auf dem Gebiet der Planetologie wohl wichtigste Tagung ist die alljährliche Lunar and Planetary Science Conference (LPSC). Diese findet seit 1970 in Houston stattweiter

Tiefe, aber teure Einblicke: Der planetologische Gerätepark (1)

Also, mal angenommen, man geht da so seiner Wege, und plötzlich fliegt einem so ein Meteorit um die Ohren. Oder man hat sich im Urlaub einen (möglichen) Meteoriten andrehen lassen. Man taucht also in banger Vorfreude bei einem Spezialisten auf. Was aber treibt Dieser so mit dem Gestein? Also rein gerätetechnisch  (Steuerzahler! Aufgehorcht! Es geht auch darum, was mit Eurem hart erschufteten Geld passiert…) Ein großes Problem in der Meteoritenforschung ist die oft geringe Probenmenge. Wenn nicht viel da ist,weiter

Ein Mineral, das keines war, flauschige Organik (und natürlich Isotope): Der Jahresrückblick der Top 10 im planetologischen Blätterwald

Das Jahr war dann doch viel zu schnell vorüber. Jahresende heißt natürlich auch Jahresrückblick, hier in Form einer Presseschau: Die beliebtesten Paper aus der Planetologie 2015, basierend wie immer auf dem Blog Cosmochemistry Papers (in dem ich auch mitwerkle). Einige der Einträge sind natürlich schon bei den Monatsrückblicken behandelt worden, man vergebe mir bitte das Copy&Paste in ein paar Fällen (Ich sitze hier schließlich gerade im sagenwirmal halbverdienten Jahresendurlaub). Dann mal ans Werk: Auf Platz 10 Holst et al. mit Tungsten isotopes in bulkweiter

Die planetare Presseschau November, oder: Die Galaxis ist gerade mal groß genug für uns. Plus kaputte Planeten (mal wieder)

Hurra ! Schon wieder ein ganzer Monat einfach so vorbeigerauscht. Und irgendwie auch ein ganzes Jahr.  Also mal wieder Zeit für den populären Monatsrückblick aus dem planetaren Blätterwald. Willkürlich aus den am meisten auf Cosmochemistry Papers nachgefragten Papern herausgepickt. Etwas kurz dieses Mal, vor Weihnachten ist alles etwas hektisch hier. Endlich mal ein Paper, das sich nicht mit hochaufgelöstem Kleinkrams beschäftigt, sondern das mal richtig in die Vollen geht: The abundance of 26Al-rich planetary systems in the Galaxy von Matthieu Gounelle (Naturhistorisches Museum und Uni Paris).weiter

Tiefergehende Zusammenhänge (oder: wozu in die Ferne schweifen)

Nach einem Tagungsaufenthalt (Paneth Kolloquium) in Riesenschnitzelhausen Nördlingen mit viel, viel isotopenbezogenen Vorträgen jetzt mal wieder ein Beitrag über was ganz anderes. Nicht ganz, um Isotope geht es nämlich auch. Aber mal in einem größeren Zusammenhang. Es geht um die Zusammensetzung der Erde, und woher das Baumaterial kam. Es geht um die Wasserstoffisotope (mal wieder), Thema des Papers Evidence for primordial water in Earth’s deep mantle von Lydia Hallis und Kollegen. Der Lebenslauf der Kollegin ist ein schönes Beispiel dafür,weiter

Labore, Impakte und Vulkane: Es kracht und knallt in allen Ecken (oder: Die beliebtesten Paper im Oktober)

Und wir haben schon November, ich glaube es nicht. Zeit für den beliebten Monatsrückblick über einige der beliebtesten Papers aus dem Gebiet der Kosmochemie, Meteoritenforschung samt benachbarten Feldern. Basierend wie immer auf Cosmochemistry Papers. Dann mal ans Werk – Eindeutig am beliebtesten State shift in Deccan volcanism at the Cretaceous-Paleogene boundary, possibly induced by Impact von Paul Renne (Berkley Geochronolgy Center) und seinen Mitstreitern, veröffentlicht in Science (hier für lau ein Tagungsabstrakt, wenn auch kurz). Impakte, besonders große, gehen natürlich immer. Undweiter

Das Nördlinger Ries, Einschlagskrater der Herzen (oder: Dann hat es Bumm gemacht)

Und endlich mal was über das Nördlinger Ries. Weil gerade ein Paper von mir zu dem Thema akzeptiert wurde, und auch weil gerade mal wieder das zweijährliche Paneth-Kolloqiuim, eine Tagung im Ries, ansteht. Also ein passender Anlass, ein paar Worte über den in die schwäbische Alb gestanzten Krater zu verlieren. Empfehlenswertes Schriftwerk ist ein Interview mit Prof. Dieter Stöffler (leider hinter Paywall), der sehr grundlegende wissenschaftliche Arbeit am Ries geleistet hat, und ein kürzlich erschienenes, sehr ergiebiges Werk von Dr. Martina Kölbl-Ebert, Fromweiter

Unser Mann in Nantes (2): Roter Planet, Ceres, und harte Kometen

Nicht in allen Sessions lauscht das Publikum ergriffen dem Vortragenden. Auf Tagungen wird auch viel generell geredet, und auch genetzwerkt. Eher durch Zufall landete ich in die zweite Hälfte der Session In Situ Planetary Analysis, wo ganz informell über grundlegenden Fragen bezüglich zukünftiger Raummissionen diskutiert wurden –  technische Fragen, aber auch zukünftige Finanzierung und wie man vvvv War sehr interessant. Die Public Outreach Ausstellung läuft erfreulich gut, herangekarrte Busladungen an Schulklassen haben offensichtlich ihren Spass. Kaffee wird nur zeitlich befristet undweiter