Unser Mann in Nantes: EPSC 2015 (1): Immer auf Achse

Die Tagungssaison hat sich für mich dieses Jahr eher in den Spätsommer und Herbst verschoben. Gerade noch war ich in Großbritannien (in meiner alten Wirkungsstätte Milton Keynes), auf einem Treffen der verschiedenen Arbeitsgruppen über den aktuellen Stand der Raumsonde. Das ganze war eine sehr technische Angelegenheit, aber der Aufwand, der in eine solche Sonde einfliesst, ist schon beeindruckend. Anschliessend noch ein Sprung nach Stockholm, für einen Vortrag auf Einladung der Astrobiologie-Gruppe der Universität auf dem Alba Nord-Campus. Sehr schön gelegen amweiter

Für jeden was dabei: Die beliebtesten Paper im September

Meine Güte, schon wieder ein Monat durch. Und zwar der September, und hier die beliebteren (weil aus der Spitzengruppe gepickten) Veröffentlichungen aus dem Gebiet der Planetologie, wie immer basierend auf Cosmochemistry Papers. Die Moskauer Kollegen Svetsov und Shuvalov modellieren in Water delivery to the Moon by asteroidal and cometary Impacts (erscheinen in Planetary & Space Science, hier für lau ein rezenter Tagungsabstrakt), wie viel Wasser eigentlich auf einem Planeten hängen bleibt, wenn ein feuchter Himmelskörper einschlägt. Irgendwo muss das Wasser auf einem Planetenweiter

Wissenschaftler auf der Flucht

Aus aktuellem Anlass jetzt mal ein Beitrag, der sich nicht mit extraterrestrischen Angelegenheiten befasst, sondern ganz irdischen. Es sind ein paar Gedanken als Teil des Bloggewitter Flucht und Flüchtlinge.   Mein bescheidener Beitrag zu diesem Thema sind ein paar Worte über Leute aus der wissenschaftlichen Community, die aus ihren Ländern fliehen mussten. Das ist jetzt aber kein Versuch, die Flüchtlinge in Gruppen auseinander zu dividieren. Weil der Blog sich halt mit (natur)wissenschaftlichen Themen befasst, will ich halt diese Perspektive imweiter

Isotope, Isotope, überall Isotope: Die beliebtesten Paper im August

Weil ich momentan, von diversen Deadlines erbarmungslos gehetzt, zunehmend konfus zwischen Labor, Schreibtisch und diversen Ländern hin- und her irre, ein zugegeben doch etwas kurzer Beitrag für das ausgehende Sommerloch. Da kommt der monatliche Literaturüberblick der beliebtesten Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Planetologie doch gerade recht. Wie üblich basierend auf Cosmochemistry Papers. Also was haben wir denn da so … Am beliebtesten Holst et al. mit Tungsten isotopes in bulk meteorites and their inclusions—Implications for processing of presolar components in the solarweiter

Kleine Welten, in ihre Bestandteile zerlegt (plus: Sommerloch). Die wichtigsten Paper im Juli

Und schon wieder ein Monat rum. Auch ein Sommerloch will gestopft werden, also Zeit für den beliebten Monatsrückblick über die Paper, für welche sich die (analytischen) Planetologen über den letzten Monat am meisten interessiert haben. Wie üblich basierend auf Cosmochemistry Papers. Allerdings habe ich den Modus ein wenig geändert, ich werde aus der Spitzengruppe die interessanten Paper herausgreifen, anstatt wie bisher die ersten fünf zu besprechen (alldieweil mir die ganzen doch etwas abstrakten Isotopenpaper den Kopf etwas schwummrig machten). Wasweiter

Isotope, Vergesslichkeit und Astrobazillen: Die beliebtesten Papers im Juni.

Und mal wieder Zeit für den allseits beliebten Montatsrückblick auf die beliebtesten Paper in der Meteoritenforschung. Wie immer basierend auf dem Blog Cosmochemistry Papers. Ein bissl kurz dieses Mal, ist halt Hochsommer und meine Birne etwas matschig. Und dann noch – (Argh!!) – mein hitzeverseuchtes Gehirn hat mich doch tatsächlich eine der beiden wichtigen Tagungen auf dem Gebiet der Planetologie vergessen lassen: Die Jahrestagung der Meteoritical Society, und zwar schon die 78te (!) Dieses Jahr in Berkely (auch mindestens zum zweitenweiter

Tunguska. Mars. Dann halt eben nicht…

Mal wieder ein Jahrestag vorbeigedonnert (wenn auch kein gerader). Tunguska, wir erinnern uns. Im Jahre des Herrn 1908, und zwar am 30. Juni, passierte im allerhintersten Sibirien etwas, das noch in 60 Kilometern Entfernung Leute durch die Luft segeln lies. Über dem namensgebenden Fluss Tunguska expolodierte in 5-10 km Höhe etwas, und zwar ordentlich: die Energie entsprach (grob geschätzt) einer halben Megatonne – laut diesem schön bebilderten Artikel von Großmeister Hartmann hier (der auch alles Wesentliche enthält). Andere Schätzungen gehen von mehreren Megatonnenweiter

Marsmeteorite: Sample-Return, gratis

Und jetzt mal ein Eintrag zum Thema Mars. Ich verbringe ich die Tage gerade in einem fensterlosen Kellerlabor mit der Untersuchung unter anderem von mars-ähnlichem Material, bin also in der richtigen Stimmung. Bei einem großen Meteoriten/Kometeneinschlag auf einem Planeten dringt der Impaktor, der einschlagende Körper, gerne kilometertief tief in den Untergrund ein. Dabei wird  zum einen Material schlichtweg verdampft und aufgeschmolzen. Zusammen mit stark zerschlagenem Gestein aus dem Untergrund wird das alles ausgeworfen, und legt sich wie ein Leichentuch überweiter

Rote Riesen! Gewaltige Kollisionen! Und flauschige Staubbällchen. Die beliebtesten Paper in der Planetologie im Mai

Und wieder mal Zeit für den Rückblick auf die beliebtesten Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Planetologie im letzten Monat, basierend auf den beliebtesten Papern auf dem Blog Cosmochemistry Papers. In Correlated Strontium and Barium Isotopic Compositions of Acid-cleaned Single Mainstream Silicon Carbides from Murchison, veröffentlicht von Nan Liu (Chicago) et al. im Astrophysical Journal (und hier lobenswerterweise für lau auf ArXiv) geht es um präsolare Körner. Das sind nur wenige Mikron (µm, also tausendstel Millimeter) große Brösel, die man in den Chondriten, den primitivenweiter

Eine schrecklich nette Familie: Stardust, Kometen – und Meteorite

Und mal wieder Zeit, was über Kometen zu schreiben. Wie schon öfters angemerkt, ist mein Hintergrund eher der eines Meteoritenforschers oder Mineralogens (von einem nicht näher zu benennenden Prof. auch als ‘Steineklopfer’ tituliert). Ein Vergleich zwischen Material kometarer oder meteoritischer Herkunft ist wie der Vergleich von Äpfel und Birnen oder besser, Äpfel und Eis am Stil (Magnum wäre ein prima Analog für Kometen, lechz). Meteorite sind zunächst mal Gestein mit etwas Wasser und Organik. Nicht zuletzt dank der laufenden Rosetta-Mission wissenweiter