Sich zum Affen machen like a boss

Ihr kennt das sicherlich: Ihr wollt irgendetwas tun oder erledigen und es will beim besten Willen nicht gelingen. Ihr versucht es wieder und wieder, aber Fehlanzeige. Letzten Endes holt ihr euch also Hilfe und ohne deren Zutun funktioniert es plötzlich. Vorführeffekt. Je nach Situation recht ärgerlich und peinlich, aber vermutlich jedem schon einmal passiert. Richtig peinlich wurde es bei mir vor ein paar Tagen im Nachtdienst: Ein älterer Herr meldet sich früh morgens kurz vor 4:00 Uhr bei der Leitstelle. Er hätte massivste Kreislaufprobleme und könnte sich kaum auf den Beinen halten. Einige Sekunden später reißt uns die Rappelkiste am Gürtel aus der „Ruhephase“ und wenige Minuten später sind wir vor Ort. Dumm nur, dass der Anrufer nicht auf unser Klingeln reagiert. Wir probieren es mehrfach und warten auch einige Minuten. Falls er es nicht so schnell zur Tür schafft. Aber keinerlei Reaktion. Er wird doch wohl nicht schon kollabiert in der Wohnung liegen? Auf Nachfrage bittet uns die Leitstelle, auch mal bei den Nachbarn zu klingeln, bevor die Feuerwehr zur Türöffnung anrückt. Vielleicht hat …

#BloggerfuerFluechtlinge – Macht mit!

Es ist schon sehr traurig und beängstigend, was sich dieser Tage in deutschen Landen tut. Die Medien sind voll von brennenden Flüchtlingsunterkünften, „asylkritischen“ Kommentaren, Unruhen in Heidenau, angeblich Unmengen an Wirtschaftsflüchtlingen und ziemlich viel braunem Gedankengut. Als ob man mit diesem Verhalten nicht schon einmal ordentlich auf die Schnauze gefallen wäre. Ist es wirklich so schwer, diese Menschen einfach Willkommen zu heißen? Ist es wirklich so schwer, ihnen zumindest das Gefühl zu geben, dass sie hier sicher sind? Ist es wirklich so schwer, zumindest ein wenig vom eigenen „Luxus“ abzugeben an Menschen, die überhaupt nichts mehr haben? Wir sind alle gleich, sie sind Menschen wie Du und ich und ich denke die wenigsten von uns können sich auch nur ansatzweise vorstellen, warum und wie diese Menschen geflohen sind und was sie dabei erlebt haben. Natürlich gibt es unter ihnen auch schwarze Schafe, die die ganze Situation nur ausnutzen und sich so ins Land mogeln. Aber wenn ich mir so manche Kommentare, Plakate und Demonstrationen ansehe haben wir auch im eigenen Land mehr als genug schwarze …

Rettung der Welt, 113: Southampton, England

Es passiert schon eher selten, dass man im tiefsten Binnenland einen Seenotrettungskreuzer vor die Linse bekommt, von den Museumsreisen der Kreuzer Theodor Heuss / H. H. Meier und John T. Essberger mal abgesehen. Von daher war es eine nette Überraschung, dass der ehemalige SRK Fritz Behrens vor einigen Tagen plötzlich in Koblenz vor Anker ging. Der mittlerweile unter britischer Flagge laufende Kreuzer mit Heimathafen Southampton dient heute als Windparkversorger in der Ostsee und hat wohl die Feierlichkeiten „Rhein in Flammen„ in Koblenz und das Ruhrorter Hafenfest in Duisburg zum Anlass genommen, einen kleinen Ausflug ins Binnenland zu unternehmen. Von der früheren Farbgebung der DGzRS ist nicht viel geblieben, auch wurden diverse Umbauten getätigt, wie etwa die Verlängerungen links und rechts der Tochterbootwanne, die wohl für bessere Fahreigenschaften bei achterlicher See sorgen sollen. Auch wurde aus dem „Search and Rescue„ wohl ein „Salvage and Rescue“.

Kurznachrichten – KW30

Der Wochenrückblick auf die vergangene Woche ist wieder ziemlich breit gefächert. Neben dem Rettungsdienst in anderen Ländern und (erneut) dem Pflegestreik finden sich auch Beiträge zu Symptom-Checkern im Internet und den Krankheiten der Deutschen.

Rettung der Welt, 112: Reichelsheim, Deutschland

Anfang des Jahres hatte ich das Vergnügen, mal als „Praktikant“ auf dem ITH „Christoph Mittelhessen“ in Reichelsheim mitfliegen zu dürfen. Abgesehen von Northern Helicopter, die primär im Offshorebereich an den deutschen Küsten tätig sind, ist die Johanniter Luftrettung bzw Heli Flight der einzige Betreiber in Deutschland, der Eurocopter AS 365 N3 (früher Aérospatiale, mittlerweile Airbus Helicopters) als Hubschraubertyp einsetzt. Das Platzangebot in der Maschine ist dabei enorm. So liegt zum Beispiel der Patient ähnlich wie früher in der Bell UH-1D quer in der Maschine.

Kurznachrichten – KW28

Zusätzlich zur „Nachrichten„-Seite wird es jetzt auch hin und wieder einen etwas ausführlicheren Wochenrückblick geben mit Themen und Beiträgen, die mich in der vergangenen Woche interessiert haben. Viel Spaß damit. Notarzt-Standort im Hunsrück vor dem Aus? Nachdem die kassenärztliche Vereinigung in Zukunft seine Notarzteinsätze nicht mehr bezahlen will, überlegt Dr. Jürgen Adler aus Blankenrath, seine Tätigkeit als Notarzt einzustellen. Nachdem vor 12 Jahren schon die beiden benachbarten Notarztstandorte Cochem und Zell zu einem gemeinsamen Standort in Senheim zusammen gelegt wurden, wäre das nun ein weiterer Einschnitt in der notärztlichen Versorgung. Dementsprechend regt sich der Protest in der Bevölkerung. Der SWR war vor Ort und fragte nach. Zusätzlich gibt es auch schon eine Petition zum Erhalt des Standortes, die noch einige Unterstützer benötigt. Erste Hilfe verdoppelt Überlebenschance Wie die Ärztezeitung in der vergangenen Woche berichtet, belegen nun neue Studien aus Schweden, dass Patienten mit einem Herzstillstand deutlich von der frühen Wiederbelebung durch Ersthelfer profitieren. Diese Erkenntnis ist zwar nicht neu, wurde jetzt jedoch noch einmal durch neue Analysen untermauert. Bemerkenswert ist dabei auch, dass sich in …

Rettung der Welt, 111: Barcelona, Spanien

Die Guardia Urbana, die “Stadtpolizei” von Barcelona, ist mit ihren Fahrzeugen auch auf größere Krawalle vorbereitet. So sind die Fahrzeuge mit beweglichen Gittern für Front- und Seitenscheiben sowie einem Frontschutzbügel / Kuhfänger ausgestattet. Drücken wir ihnen mal die Daumen, dass sie sowas nur selten brauchen. Danke an Paul für das Bild.

Arztpraxis-Quickie

Vor einiger Zeit durfte ich (privat) erleben, wie in einer Hausarzt-Praxis das Notfall-Management funktioniert. Und wenn ich es hier schon so schreibe kann man es schon erahnen: Eher schlecht als recht. Eigentlich wollte ich dort nur ein Rezept abholen. Beim Betreten der Praxis wurde ich allerdings direkt gebeten, mich kurz ins Wartezimmer zu setzen, da es einen Notfall in der Praxis gäbe. Ich tat also wie mir befohlen. Da die Tür des Wartezimmers jedoch offen stand und ich von meinem Sitzplatz aus auch noch direkt auf den “Empfangstresen” gucken konnte, wurden ich und die anderen Wartenden nun Zeugen eines wahren Schauspiels. Die Arzthelferin telefonierte in aller Seelenruhe verschiedene Krankenhäuser ab, lies sich dort immer von der Pforte zur Notaufnahme und dann teils noch zum diensthabenden Internisten verbinden. Diesem schilderte sie dann, dass sie ja einen akuten Herzinfarkt mit sehr auffälligem EKG in der Praxis liegen hätten. In der Zwischenzeit wirbelten immer wieder zwei andere junge Arzthelferinnen durch den Raum und es entbrannte eine wilde Diskussion, ob man jetzt nur Heparin oder auch Aspisol oder nur Aspisol …

Rettung der Welt, 110: Herbolzheim, Deutschland

Wer hauptsächlich RTWs auf Sprinter- (oder Crafter-) Basis gewöhnt ist muss manchmal ganz schön schlucken, wenn er andere Fabrikate erblickt. So geschehen beim RTW aus Herbolzheim, gesehen am MediClin Herzzentrum Lahr, der auf einem Fiat Ducato (?) basiert. Vom Anblick her sehr gewöhnungsbedürftig, aber der Kreisverband Emmendingen des DRK wird schon seine Gründe haben. Trotz Zwillingsbereifung auf der Hinterachse ist der Patientenraum des B.A.U.S. AT-Aufbaus im Vergleich zu unserem Strobel-Koffer doch recht niedrig geraten.