Truthahn à la Martienne

Die Moral einer Crew hängt bekanntermaßen stark vom Essen ab. Doch auf dem Mars erfordert die Essenszubereitung gelegentlich eine gewisse Improvisationsfähigkeit. Wir haben kein Mehl mehr? Zu dumm, wir haben weder Supermarkt noch Nachbarn in der Nähe. Im Herbst waren wir monatelang ohne Eier – und lernten, womit man sie alles ersetzen kann: Kuchen haben wir zum Beispiel mit Banenenmus als Bindemittel gebacken. Auf der anderen Seite eröffnet unser ungewöhnliches Vorratsregal auch ungeahnte Möglichkeiten – wie einen sechsbeinigen Truthahn, beiweiter

Erde an Mars

“Guten Morgen Crew! Wie läuft’s bei euch? Ich stehe euch für die nächsten 4 Stunden zur Verfügung, lasst mich wissen, wie ich euch helfen kann. FTS Lucie signing on!” So oder ähnlich werden wir regelmäßig von unserem Mission Support – der kein Mission Control ist, da Marscrews deutlich autonomer sein müssen als Crews in Erdnähe – begrüßt. Vier Teams aus Freiwilligen unterstützen uns per Email bei unseren alltäglichen (FTS) und nicht ganz alltäglichen (STS, MedS, ES) Problemen. FTS oder Firstweiter

Zeitnebel

Heute ist Sonntag, und während ich diese Worte tippe, ist es gerade eine Stunde vor Mittag. Mein Computer sagt mir außerdem, dass heute der 1. Mai ist, aber das bedeutet mir hier nichts. Meine Erinnerung sagt mir, dass zu dieser Zeit der Frühling schon in vollem Gange sein müsste, aber wenn ich aus dem Fenster schaue, sieht es hier genauso aus wie vor einem Monat. Oder vor sechs Monaten. Wenn ich nachrechne, weiß ich, dass wir schon seit gut achtweiter

Marsmusik

Musik verbindet, und deshalb gibt es auf dem simulierten Mars fünf Musikinstrumente. Die meisten meiner Crewkollegen haben irgendwann in ihrem Leben schon einmal ein Instrument gespielt. Bis auf eine Ausnahme jedoch nicht das, welches dann auch zum „Mars“ mitgekommen ist. Ich selbst spiele normalerweise Klavier, das für einen Raumflug leider etwas zu massereich ist. Selbst mein Zweitinstrument, das Cello, dürfte in Schwerelosigkeit schwierig zu spielen sein. Dazu kommt, dass der Transport selbst auf der Erde nicht ganz unaufwändig ist. Vonweiter

Missionsabzeichen

Heute will ich die Aufmerksamkeit einmal auf etwas lenken, das sonst eher selten Beachtung findet: unser Missionsabzeichen. Tristan hat es noch vor Beginn der Mission entworfen, und heute findet es sich an verschiedenen Stellen im Habitat, dazu vermutlich in einigen Schreibtischschubladen, die zu Mitgliedern unseres Mission Supports gehören, und natürlich an unseren Anzügen. Im Vergleich zu seinen Vorgängern ist unser Abzeichen recht groß und im Stil an die Abzeichen diverser früherer Raumfahrtmissionen angelehnt. Das Kernstück ist der Marshimmel, mit unseremweiter

Sieben!

Häufig bekomme ich die Frage zu hören, ob es nicht langweilig wäre, ständig in unserem Habitat eingesperrt zu sein. Allen, denen die gleiche Frage auf den Nägeln brennt, kann ich versichern: Es ist das Gegenteil von langweilig! Kurz nach der letzten Nachschublieferung vor etwa einer Woche und pünktlich zum 7-monatigen Jubiläum überraschten Carmel und Cyprien uns mit einer frohen Botschaft: Wir werden die Station höchstwahrscheinlich zu siebt verlassen! Die Crew war natürlich sehr überrascht und auch ein wenig skeptisch, alsweiter