Kein Raum für Sozialromantik
Da fragte dieser Tage tatsächlich ein Zeitungs-Kolumnist, ob Baumaßnahmen im Sinne der Barrierefreiheit, also Absenken von Bordsteinkanten für Rollstuhlfahrer, Anbringen taktiler Bodenelemente für die Orientierung Blinder, überhaupt „solidarisch“ seien. Oh meine Güte – das war gar nicht als rhetorische Provokation gemeint! Der groteske Argumentationsklimmzug lautete, man solle doch seine Solidarität nicht mit Geld für Baumaßnahmen ableisten, sondern ganz herzig einem Blinden über die Straße helfen. Was für ein Kolumnisten-Unfug! Es geht nicht darum, jemandem im Sonnenuntergang über die Straße zu helfen. Es geht um organisatorische Vorsorge für selbstverständliche gleichberechtigte Teilhabe.