Wahnsinnswoche 2017:18

In dieser Woche 117 Patientenkontakte und 9 Terminausfälle.


Was bedeutet eigentlich “Absolute Risikoreduktion” im Gegensatz zu “Relativer Risikoreduktion”? Was ist die NNT? Was ist der Placeboeffekt? Glossar zum besseren Verständnis von Gesundheits- und Behandlungsinformationen. Passend dazu: Gesundheitsinformationen des Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).


Angesichts seiner überlegenen phasenprophylaktischen und seiner einzigartigen lebensrettenden Eigenschaften wird Lithium nach wie vor zu selten verordnet. Keinem bipolar erkrankten Patienten sollte ohne triftigen Grund die Chance einer Lithium-Therapie (paywall) vorenthalten werden.


Mal eine ganz neue Form von Online-Therapie gegen Depressionen bei Teenagern. Nicht zu fassen…


Lässt die Arbeitsagentur psychisch Kranke von Chirurgen begutachten und für gesund erklären? Kann ich so pauschal nicht bestätigen – die Agentur hier in Wuppertal macht sich normalerweise die Mühe, das von (eigenen und externen) Fachleuten untersuchen zu lassen und verweist immer wieder auf den möglichen Rentenantrag. Ob die DRV den dann anstandslos passieren lässt, steht allerdings auf einem anderen Blatt – die untersuchen das selbst nochmal und kommen gelegentlich zu völlig anderen Einschätzungen. Die wiederholten Untersuchungen und Begutachtungen sind für die Betroffenen auch kein reines Vergnügen…


Hallo Jobcenter! Im Unterschied zum “normalen” Arbeitsamt habt ihr immer wieder Probleme mit Leuten, die ihrer Mitwirkungspflicht nicht nachkommen können. Wenn ihr denen dann trotz vorliegender Atteste und Hinweise einfach die Leistungen sperrt, sodass sie u.a. ihren Krankenversicherungsschutz verlieren und die dringend notwendige Therapie nicht antreten können, dann grenzt das schon an Körperverletzung.


Wenn Sie mir mitteilen, dass Sie meine Praxis wegen einer Allergie gegen meine Person nicht länger aufsuchen können und zu einem anderen Arzt wechseln wollen, steht Ihnen das natürlich frei. Wenn Sie sich aber gleichzeitig darüber beklagen, dass ich Sie nicht – wie von Ihnen gewünscht – krankgeschrieben hätte, dann habe ich so meine eigenen Theorien zur Ursache Ihrer “Allergie”.


Wissenschaftler: Je mehr Testosteron, desto schlechter die kognitiven Leistungen. Ahaaaa! Das erklärt manches.


Der Gesetzentwurf “zur Änderung der materiellen Zulässigkeitsvoraussetzungen von ärztlichen Zwangsmaßnahmen und zur Stärkung des Selbstbestimmungsrechts von Betreuten” soll eine Schutzlücke schließen, die aus der zwingenden gesetzlichen Verknüpfung der ärztlichen Zwangsmaßnahme mit der freiheitsentziehenden Unterbringung resultiert. Dadurch können Betreute, die sich der Behandlung räumlich nicht entziehen wollen oder können, nicht gegen ihren natürlichen Willen behandelt werden können. Um diese Schutzlücke zu beheben, wird die Einwilligung in eine ärztliche Zwangsmaßnahme von der freiheitsentziehenden Unterbringung entkoppelt.

Martin Lindheimer vom Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener (BPE) kommentiert diesen Entwurf in den kobinet Nachrichten (30.4.2017).

Wahnsinnswoche 2017:17

In dieser Woche 131 Patientenkontakte und 17 Terminausfälle.


Die offene Sprechstunde ist montags und freitags von 10-11 Uhr. Wenn Sie schon um 9 Uhr kommen wollen, können Sie das gern machen. Ich kann Sie aber nur dann vorziehen, wenn ein Terminpatient vor 10 Uhr ausbleibt. Ansonsten bitte ich um Geduld bis zum Beginn der offenen Sprechstunde. Das Gleiche gilt, wenn Sie Ihren Termin autonom um einige Tage vorziehen.


Glaubt man einer industriefinanzierten Studie, kann man das durch den konsequenten Einsatz von eHealth-Lösungen im deutschen Gesundheitswesen realisierbare Effizienzpotential auf rund 39 Mrd. Euro beziffern. Ich vermute, dass die hier “neu quantifizierten Potentiale” eher der Gewinnmaximierung der beteiligten Unternehmen als der Verbesserung der Patientenversorgung dienen sollen, zumal im gleichen Atemzug “unabdingbare strategische Entscheidungen von Stakeholdern und der Politik” gefordert werden… So wirklich belegt ist die Zahl von 39 Milliarden in der Studie auch nicht.

Folgsam fordert Gesundheitsminister Gröhe als Schirmherr einer Industriemesse (sic!): “Wir brauchen mehr Tempo“. Sorry, falscher Link: “Wir brauchen mehr Tempo bei der Digitalisierung“. Er entspricht damit dem Wunsch der Bertelsmann-Stiftung, über den ich letzte Woche schon berichtet hatte und sieht es als Missbrauch von Patienten an, wenn die ihre eigene Patientenakte verwalten. Das wollen wir mal schön zentralisieren und möglichst noch eine Bundesagentur gründen – wo kämen wir denn da hin, wenn jeder seine eigenen Daten für sich behalten dürfte? Und die ärztliche Schweigepflicht entsorgen wir dann gleich mit. Uuuund – erledigt.

Übrigens, was das Effizienzpotenzial angeht: Im Vergleich zu heute wird künftig der dreifache Zeitaufwand benötigt, um die Versichertenkarten in den Praxen einzulesen, sie online zu prüfen und gegebenenfalls abzugleichen (aend 26.4.2017 – paywall).


Schon mal an die Umweltverschmutzung durch Homöopathie gedacht? Besorgen Sie sich schnell ein paar Magnete.


Sind Psychopharmaka schlimmer als die Krankheit selbst? (via)

Wahnsinnswoche 2017:16

In dieser Woche 107 Patientenkontakte und 8 Terminausfälle.


Und wieder eine Anfrage zur Berufsunfähigkeit bearbeitet. Ein berufsständisches Versorgungswerk will partout nicht anerkennen, dass eine schwere Depression in Verbindung mit diversen Komorbiditäten die Berufsausübung tatsächlich unmöglich macht. Wir sind jetzt beim zweiten Anlauf, diesmal mit ausführlicher Darstellung der Behinderung nach ICF. Ein Informationsdienstleister bescheinigt der Berufsunfähigkeitsversicherung übrigens Marktversagen.


Nein, ich werde Ihnen kein Cannabis verschreiben, auch wenn Sie sich davon Schmerzlinderung und Appetitsteigerung versprechen. Angesichts Ihrer floriden Psychose mit erheblichen Antriebs-, Affekt-, Denk- und Wahrnehmungsstörungen halte ich nämlich Cannabis mit seiner potenziell symptomverstärkenden Wirkung für absolut kontraindiziert.


Die Bertelsmann-Stiftung fordert (ganz uneigennützig) den digitalen Patienten. Die Geschichte der “Gesundheitskarte” lehrt allerdings, dass es sich wohl um ein Hype Driven Development handeln könnte… Kontext: [1] (pdf)


In gut vier Wochen werde ich Urlaub machen. Bis dahin sind leider schon alle festen Termine vergeben.

Wahnsinnswoche 2017:15

In dieser Woche 111 Patientenkontakte und 14 Terminausfälle.


Valbenazin (noch nicht verfügbar) zeigt experimentelle Erfolge bei der Behandlung der Spätdyskinesie.


CannabisHinweise für Ärzte. Vielleicht doch besser LSD? (just kidding)


Das Mortalitätsrisiko für psychotisch Ersterkrankte zwischen 16 und 30 Jahren ist (in den USA) 24 Mal so hoch wie in der Vergleichsgruppe. Eine koordinierte Behandlung senkt das Risiko drastisch. Schizophren Erkrankte haben zudem ein höheres Risiko, an ernsten Infektionen zu erkranken.


Psychiatrische Erkrankungen erhöhen das Alzheimer-Risiko NICHT.


Mittagsschlaf macht glücklich.


Ängstlich? Deprimiert? Würzen Sie mit Safran!


Schöne Ostern!

Wahnsinnswoche 2017:14

In dieser Woche 122 Patientenkontakte und 9 Terminausfälle.


Mediziner erforschen an der Leipziger Uniklinik, wie Internet und Smartphones Depressiven helfen können.


Telematikinfrastruktur: nach den gesetzlichen Vorgaben sind die Krankenkassen verpflichtet, die Kosten für die Erstausstattung der Praxen und den laufenden Betrieb in voller Höhe zu übernehmen. Sie weigern sich aber, sodass (schon wieder) ein Schiedsverfahren eröffnet werden musste. Nach wie vor wird aber damit gedroht, Ärzten spätestens ab Mitte 2018 das Honorar zu kürzen, wenn sie telematisch-infrastrukturell nicht mitmachen.

Übrigens: Das Gesetz (pdf) schreibt den Beginn des sogenannten “Online Rollout” der Telematikinfrastruktur ab dem 1. Juli 2016 vor…


Da wir gerade beim Thema sind: Zwei Klagen gegen das eGK/TI-System zeigen Teilerfolge vor den Sozial- und Landessozialgerichten. Einem der Kläger wurden Ersatznachweise bis zum Zeitpunkt der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zugesprochen.


Kampagnen zur Entstigmatisierung sollten die Bevölkerung realistisch über das geringe Gefahrenpotenzial von Menschen mit psychischen Erkrankungen aufklären.


Zwangsbehandlungen sind immer eine erhebliche Belastung für Patienten, Ärzte und Pflegepersonal. Vorher sollen immer “zumutbare” Behandlungsangebote gemacht werden – es ist aber unklar, was zumutbar erscheint, und wie oft solche Angebote gemacht werden müssen.

Der Versuch, die Patienten zur Einnahme von Medikamente zu bewegen (Überzeugungsversuch), wird mit großem Abstand als wenig hilfreich erlebt. Auf der Negativskala folgen: Sedierung anbieten und Grenzen setzen. Als besonders hilfreich werden erlebt: Bewegungsmöglichkeiten anbieten, auf Erleben und Ängste eingehen, Bedürfnisse berücksichtigen.

In erster Linie sind strukturelle Umstände (unruhige Atmosphäre, mangelnde Zeit der Ärzte und Pflegekräfte) für das Scheitern milderer Maßnahmen verantwortlich (die am seltensten erfahrenen Maßnahmen waren: Zeit lassen, Gespräch mit Betroffenenfürsprecher und 1:1-Betreuung).

Interessanterweise schätzen die befragten Patienten den Einfluss ihres eigenen Verhaltens erst dann höher ein, wenn sie mehr mildere Maßnahmen erlebt hatten. Ansonsten fanden sie ihren eigenen Zustand weniger relevant, während Psychiater insbesondere aggressives, agitiertes und wahnhaft-paranoides Verhalten als Hauptursache für das Scheitern milderer Maßnahmen verantwortlich machen.

Heumann K et al: Bitte macht (irgend)was! Eine bundesweite Online-Befragung Psychiatrieerfahrener zum Einsatz milderer Maßnahmen zur Vermeidung von Zwangsmaßnahmen. Psychiat Prax 2017; 44(02): 85-92


Apropos Überzeugungsversuch: damit habe ich es natürlich auch in der Praxis täglich zu tun. Allerdings fast ausschließlich ohne Zwang. Mit gefühlt 99% der Leute, die hierher kommen, komme ich zu einer partizipativen Entscheidungsfindung (neudeutsch: Shared Decision (pdf)). Probleme gibt’s immer wieder bei wahnhaftem Erleben, weil meine Behandlungsvorschläge in der Regel nicht mit dem Selbstverständnis der Betreffenden vereinbar sind. In manchen Fällen muss ich dann sehr direktiv werden, was gelegentlich auch zu Unterbringungen führen kann. Meistens lässt sich aber ein Kompromiss aushandeln. Wenn sich denn die Zeit dafür findet (dieses Strukturproblem habe ich in der Praxis nämlich auch).

Wahnsinnswoche 2017:13

In dieser Woche 169 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle.


Montag: Das Quartalsbudget für Kassenpatienten war voll. Diese Woche habe ich also nur noch ehrenamtlich gearbeitet.


Fühlen Sie sich wertlos und deprimiert? Schauen Sie mal genauer hin…


Anlässlich des Gründungsdatums der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1948 findet jährlich am 7. April der Weltgesundheitstag statt. Das Thema für 2017 lautet “Depression – Let’s talk“. Kontext: [1]


Was für ein Jubel: Die Suche nach Psychotherapeuten wird jetzt viel schneller. Länger als vier Wochen soll kein Patient mehr auf den Termin bei einem Psychotherapeuten warten müssen. Details (pdf) der Strukturreform der ambulanten Psychotherapie.

Ist leider nur planwirtschaftliches Wunschdenken. Es wird nicht mehr Psychotherapeuten geben, und die Nachfrage übersteigt das Angebot jetzt schon um ein Vielfaches.

Dazu kommt noch der unglückliche Umstand, dass die neuen Leistungen schlechter bezahlt werden, als die genehmigungspflichtige Psychotherapie: 25 Minuten für nur 42,75 Euro statt 44,28 Euro. Falls jemand in ökonomischen Dimensionen denkt: das ist definitiv kein Anreiz, eine solche Sprechstunde anzubieten.

Entsprechend verstimmt sind die KBV (“Krankenkassen torpedieren neue Angebote – zum Nachteil der eigenen Versicherten”), die DGPT (pdf), und die BPtK (“Ein neuer Gipfel versorgungspolitischer Voreingenommenheit“).

Der BKK Dachverband (hier: Franz Knieps) bezeichnet die Kritik dagegen als “Fake News einzelner Lobbygruppen“: “Es stimmt nicht, dass die einzelne Leistung nunmehr schlechter bezahlt wird – pro Gesprächsminute mit dem Patienten werden die neuen Leistungen genauso gut vergütet wie bisherige Therapiesitzungen. Einziger Unterschied: Da der Therapeut den Patienten noch nicht kennt, benötigt er für diese Sprechstunde, anders als bei Stammpatienten, keine gesonderte Vorbereitungszeit.” Man sieht, der Mann kennt sich aus mit der Versorgungsrealität Desinformation. (Der Knieps hat übrigens früher schon ziemliche Böcke geschossen und gezündelt und selbst Fake News verbreitet…)


Übrigens: da ich eine psychiatrische und keine psychotherapeutische Praxis betreibe, wird sich an meinem Komfortangebot nichts ändern: Sie können im Notfall einfach weiter in die offene Sprechstunde kommen.


Sometime during the last quarter of 2016, the history of the world underwent a macroscopic quantum tunneling event, creating, according to the Many Worlds Interpretation, a new branch of the multiverse in which we are now trapped. The failure of much political polling is then understood by assuming that the particular branch we are on had very low amplitude in the quantum wave function of the multiverse. In this view, one must take a different attitude towards alternative facts than that proposed by the mainstream media.


Soulfood: One Shot – Ewaz vader.


Wahnsinn in den Medien: in dieser Woche 13x Sport, 7x Kunst, 3x Politik, 1x Straßenverkehr, 1x Aktien, 1x Abitur, 1x Helene Fischer, 1x Rihanna, 1x Handytarife. In der Stichprobe (N=30) diese Woche kein einziger Treffer im richtigen Kontext.

Wahnsinnswoche 2017:12

In dieser Woche 154 Patientenkontakte und 10 Terminausfälle.


Fnord des Monats: Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf Rezept, weil der Nachweis der Wirksamkeit fehlt – sie übernehmen aber in anderen Fällen Behandlungs- und Arzneikosten auch ohne konkreten Wirksamkeitsbeweis. WTF? Kontext: [1] [2]


Reichsbürger-Sprech gefährdet Fahrerlaubnis wegen Verdacht der psychischen Störung.


Wie lebt man mit Depressionen? (In dem ansonsten ganz lesenswerten Artikel werden Psychophamarka etwas einseitig und vorurteilsbeladen dargestellt, also bitte kritisch prüfen. Tiefe Hirnstimulation wird nicht erwähnt.)


Der Bundesverband Gesundheits-IT betrachtet die Digitalisierung der medizinischen Versorgung als ausgeprochen attraktiven “wirtschaftlichen Treiber“, bei einem weltweiten Marktvolumen von mehr als 200 Milliarden Dollar im Jahr 2020. Schon 2017 wird ein Umsatz von fast 400 Millionen Euro erwartet – ein enormes Potenzial, von dem Investoren profitieren wollen. Um den entsprechenden Profit zu erzielen, hätte man gern staatlichen Schutz für fairen, konsequenten, interoperablen Wettbewerb, den es visionär zu schützen gelte. Vorrangig möchte man alle Behandlungsdaten in elektronischen Patientenakten speichern (die man dann mit Big Data weiterverwerten könnte). Da soll also die Kohle aus Ihren Kassenbeiträgen hin…


Nach Auffassung der AOK haben Hausärzte zu wenig Zeit, um in ihrer Freizeit auch noch Fachliteratur (pdf) zu lesen.


Amerikaner konsumieren mehr als 99 Prozent der weltweiten Opiatbestände (hier: Codein). Das erklärt manches…


ADHS ist keine Castingshow.


Eine hochbetagte Dame hatte ihre Kinder (die müssen jetzt auch schon an die siebzig sein) bevollmächtigt, damit sie sich um sie kümmern sollten. Jetzt sieht es so aus, als hätte eines der Kinder sie um eine Viertelmillion erleichtert, worauf das andere Kind einen Anwalt und dieser das Amtsgericht eingeschaltet hat. Die Dame empfing mich mit angstverzerrtem Gesicht und bat darum, in Ruhe gelassen zu werden. Die mögliche Untreue eines ihrer Kinder verwirrte sie vollständig und so sehr, dass sie am Ende nicht einmal wusste, wer ihre Kinder überhaupt waren – das seien doch Onkel und Tante, und die hätten gesagt, sie solle auf keinen Fall mit mir sprechen. Sie selbst wähnte sich in der Pubertät, und sie reagierte ungehalten, als ich etwas ungläubig nachfragte. Außerdem vergaß sie innerhalb von Minuten, wer ich nun wieder war, und was ich von ihr wollte. Letzten Endes empfahl ich die Einrichtung einer rechtlichen Betreuung in der Hoffnung, dadurch etwas Licht in die Sache bringen lassen zu können.

Wahnsinnswoche 2017:11

In dieser Woche 142 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle.


Versetzen die Nachrichten Sie auch in einen Erregungszustand? Sehen Sie sich Naturvideos an und werden Sie glücklich!


Zwangssymptome werden durch eine Fehlfunktion der thalamo-amygdaloidalen Signalverarbeitung vermittelt.


Bei Schizophrenie ist der GABA-Gehalt des Liquors verringert, und die Immunfunktion der Gliazellen ist verändert. Leider weiß niemand, ob das Ausdruck oder Folge der Erkrankung ist. Duh.


Die Untersuchung von Nervenzellproteinen kann helfen, zwischen Depression und Schizophrenie zu unterscheiden.


Depressiv? Ändern Sie doch einfach Ihre Art zu denken.


Das zu Jahresbeginn in Kraft getretene, novellierte Landesgesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten in NRW (PsychKG) regelt die Bedingungen und Verfahren einer öffentlich-rechtlichen (Zwangs-)Unterbringung und Behandlung psychisch kranker Menschen in einer psychiatrischen Einrichtung in NRW.


Theorie, Diagnose und Behandlung der ADHS im Ärzteblatt. Außerdem: Verlauf, Therapie und Stellenwert im Erwachsenenalter.

Wahnsinnswoche 2017:10

In dieser Woche 150 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle.


Godwin’s Law FAQ -or- “How to post about Nazis and get away with it”.


An increasingly twisted sense of humour could be one of the early signs of dementia.


Die kranken Kassen “saugen sich mit Beitragsgeldern voll” (© DKG) und sitzen mittlerweile auf einem Überschuss von 25 Milliarden Euro. 2016 stiegen die Ausgaben für ärztliche Behandlung um 3,4 Prozent, die darin enthaltenen Ausgaben für ambulante Psychotherapie um 12 Prozent, und die Verwaltungsausgaben um 4,5 Prozent. Gleichzeitig werden zwölf Prozent der von nordrheinischen Vertragsärzten und –psychotherapeuten erbrachten Leistungen nicht vergütet.


Die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen vermitteln ab April auch Termine bei Psychotherapeuten. Voraussetzung für die Terminvermittlung durch die Servicestellen ist, dass der Psychotherapeut im Befundbericht eine Empfehlung für eine Akutbehandlung ausgesprochen hat. Diesen Befundbericht (PTV 11, individuelle Patienteninformation) erhalten Patienten nach einem Erstgespräch. Nach einem Krankenhausaufenthalt oder einer rehabilitativen Behandlung ist keine Empfehlung erforderlich. Patienten können sich in diesen Fällen direkt an eine Terminservicestelle wenden, wenn sie einen Termin für eine Akutbehandlung benötigen.


Borderline-Tag – 25.03.2017, 11:30 Uhr bis 18:00 Uhr, 19 Uhr Kino. Ort: Fritz Thyssen Stiftung, Apostelnkloster 13-15, 50672 Köln. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Thickening of the cerebral cortex is a compensatory, neuroplastic response that helps to reduce the severity of depressive symptoms.


ADHS fördert unternehmerische Eigenschaften. Übersicht über Verlauf und Therapie von ADHS und Stellenwert im Erwachsenenalter.


Die Bundeskanzlerin sieht großen Handlungsbedarf für die Aufklärung über Depressionen.


Zwang in der Psychiatrie ist keine Wohltat, und institutioneller Zwang ist ethisch nicht zu rechtfertigen. Auch ein Recht auf Obdachlosigkeit könne man im Zweifelsfall niemandem absprechen, sagt ein Mitglied des Ethikrates.

Meine Haltung dazu: wenn die Entscheidung zur Obdachlosigkeit aus einer freien Willensbestimmung resultiert, akzeptiere ich das. Wenn aber Obdachlosigkeit schicksalhafte und ungewollte Folge einer Krankheit und eben nicht Ausdruck freien Willens ist, und wenn sie zu einem ungewollten, menschenunwürdigen Dahinvegetieren mit subjektivem und objektivierbarem Leid führt, dann kann es sein, dass ich eine Unterbringung zur Behandlung empfehle und diese Empfehlung auch verantworte. Kontext: [1]


Heute erleben wir eine politisch gewollte Deprofessionalisierung und damit eine Entwertung des Arztberufs, weil ein Arzt, der sich auf seinen Professionsstatus beruft und damit Freiheit im Denken und Behandeln reklamiert, schwieriger zu managen ist.


Das schwedische Psychiatriesystem erweckt den Eindruck, als wolle es die Vorliebe dieses Landes für besonders harte Kriminalliteratur erklären wollen.

Wahnsinnswoche 2017:09

In dieser Woche 124 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle.


Die UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet die Medizin in ganz besonderer Weise zum Schutz der Autonomie der Patienten. Gleichzeitig schreibt sie aber auch fest, dass niemand nur deshalb nicht behandelt werden darf, weil er aktuell krankheitsbedingt eine Behandlung nicht zulässt. Pressemitteilung der DGPPN zur öffentlichen Anhörung des Deutschen Ethikrates zu ethischen und rechtlichen Implikationen des Selbstbestimmungsrechts in der Patientenversorgung.


Forschung, Prävention, Behandlung und Teilhabe sind die vier zentralen Felder, auf welchen die Politik aus Sicht der DGPPN aktiv werden muss, damit die Betroffenen und deren Angehörigen die Hilfe und Unterstützung erhalten, die sie so dringend benötigen.


Die neue Psychotherapie-Richtlinie tritt am 1.4.2017 in Kraft.


Gezielte Stromimpulse in der Area subcallosa können offenbar das Körpergewicht von fast jeder zweiten Anorexiepatientin wieder normalisieren. Andererseits: Even after weeks of treatment and considerable weight gain, the brains of adolescent patients with anorexia nervosa remain altered, putting them at risk for possible relapse.


Facharzt für Formularwesen: für jede beantwortete Anfrage von Versorgungsämtern, Arbeitsagentur, Jobcenter, Rentenversicherung, MDK, scheine ich diese Woche zwei neue zu bekommen..


Mal wieder Berufsunfähigkeit: geschlagene zweieinhalb Stunden hab ich gebraucht, um einem berufsständischen Versorgungswerk wasserdicht klarzumachen, dass – entgegen der berufsständischen Auffassung – eben doch Berufsunfähigkeit vorliegt. Passt irgendwie nicht zu dem ungeheuren Spamaufkommen mit unaufgeforderter Werbung für Berufsunfähigkeitsversicherungen, die mich seit Wochen fast täglich mit ihren falschen Versprechungen nerven.