Filmpremiere »Pillenlos – Ein Film über die Wege aus der Medikamentenabhängigkeit« am 4.11.2013

Am 4.11.2013 findet um 19:30 Uhr im Wuppertaler CinemaxX (Bundesallee 250, Wuppertal-Elberfeld) die Premiere des Dokumentarfilms »Pillenlos« über Medikamentenabhängigkeit statt. Der Eintritt in die Veranstaltung kostet 1 Euro. Im Anschluss an die Filmaufführung gibt es eine Publikumsdiskussion.

In diesem Film berichten drei Betroffene, wie sie in die Medikamentenabhängigkeit geraten sind. Der Film zeigt auch auf, wie der Weg aus der Sucht über Psychotherapien in Fachkliniken gelingen kann. Dabei geht es zum einen darum, vom Suchtmittel loszukommen und zum anderen die Lücke, die das Suchtmittel hinterlässt, mit neuen und konstruktiven Inhalten zu füllen. Die Protagonisten dieses Films haben ihre Sucht überwunden und wollen ihre Geschichten erzählen. So machen sie anderen Betroffenen Mut, Auswege aus der Medikamentensucht zu suchen und zu finden. Eine zufriedene Abstinenz ist möglich.

Die Krankenkassen informieren ihre Mitglieder über die "Gesundheitskarte"

Und zwar so [ungefähr 3.230 Ergebnisse (0,14 Sekunden)]:

“Zum Jahresende verlieren die seit 1995 von den Krankenkassen ausgegebenen Krankenversichertenkarten ihre Gültigkeit – unabhängig vom Ablaufdatum, sagen (…) die Krankenkassen.” (spon)

“Wer sie noch nicht hat, sollte sich nach einer Empfehlung der Krankenkassen rasch um die neue elektronische Gesundheitskarte (eGK) kümmern. Denn zum Jahresende verlieren die seit 1995 von ihnen ausgegebenen Krankenversichertenkarten ihre Gültigkeit – unabhängig vom Ablaufdatum.” (Stuttgarter Nachrichten)

“Ab 2014 gilt nur noch die elektronische Gesundheitskarte: Die bisherige Krankenversichertenkarte verliert zum 31. Dezember 2013 ihre Gültigkeit, und zwar unabhängig vom aufgedruckten Ablaufdatum. Darauf haben sich der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) verständigt, wie die GKV in Berlin mitteilte.” (Die Welt)

Das haben tatsächlich alle so kritiklos und falsch von der Seite des SpiBu abgeschrieben.

Im Bundesmantelvertrag Ärzte (pdf) steht allerdings etwas anderes (incl. Fipptehler):

§ 13.1: Anspruchsberechtigt nach diesem Vertrag sind alle Versicherten, die ihre Anspruchsberechtigung
durch Vorlage der elektronische Gesundheitskarte oder eines
anderen gültigen Anspruchsnachweises
belegen.

und

§ 18.8: Der Vertragsarzt darf von einem Versicherten eine Vergütung nur fordern,
1. wenn die elektronische Gesundheitskarte vor der ersten Inanspruchnahme im
Quartal nicht vorgelegt worden ist bzw. ein anderer gültiger Anspruchsnachweis
nicht vorliegt (…).

aber auch

§ 19.1: Zum Nachweis der Anspruchsberechtigung ist der Versicherte verpflichtet, eine
elektronische Gesundheitskarte gem. § 291 Abs. 2a SGB V vorzulegen
.

Dann, und nur dann, wenn er eine hat. Hat er, aus welchen Gründen auch immer, keine, dann folgt

§ 19.2: Solange die elektronische Gesundheitskarte noch nicht an den Versicherten ausgegeben
worden ist, ist der Versicherte verpflichtet, (…) die Krankenversichertenkarte gem. § 291 Abs. 2 SGB V vorzulegen.

Dieser Vertrag ist heute inkraft getreten und gilt ein Jahr, also über den 1.1.2014 hinaus.

Wenn Sie also eine alte Versichertenkarte haben, die bis 2020 gültig ist, dann können Sie die auch nächstes Jahr noch verwenden. Das, was die Krankenkassen verbreiten, und was diverse Nachrichtenagenturen unrecherchiert nachplappern, können Sie getrost ignorieren – keine Panik also.

Edit 22.10.2013:

In einer Meldung des Hippokranet heisst es wörtlich: In Sachen Gültigkeit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) herrscht Informationswirrwarr. Ab 2014 gilt nur noch die eGK, sagt der GKV-Spitzenverband. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hingegen betont: Patienten können so lange die alte Krankenversicherten-Karte (KVK) benutzen, bis das Gültigkeitsdatum abgelaufen ist. (…) In einem kürzlich verschickten Rundschreiben an alle KV-Vorstände erklärt KBV-Vorsitzender Dr. Andreas Köhler noch einmal explizit:

Die KVK kann (…) sowohl nach dem 1. Januar 2014 als auch nach dem 1. Oktober 2014 bis zum Ablauf der aufgedruckten Gültigkeitsdauer weiter in Arztpraxen verwendet werden.

Berichterstattung über Antidepressiva: neue Diskussionsbeiträge

Fountoulakis K: The media and intellectuals’ response to medical publications: the antidepressants’ case. Annals of General Psychiatry 2013, 12:11 doi:10.1186/1744-859X-12-11

Abstract

During the last decade, there was a debate concerning the true efficacy of antidepressants. Several papers were published in scientific journals, but many articles were also published in the lay press and the internet both by medical scientists and academics from other disciplines or representatives of societies or initiatives. The current paper analyzes the articles authored by three representative opinion makers: one academic in medicine, one academic in philosophical studies, and a representative of an activists’ group against the use of antidepressants. All three articles share similar gaps in knowledge and understanding of the scientific data and also are driven by an ‘existential-like’ ideology. In our opinion, these articles have misinterpreted the scientific data, and they as such may misinform or mislead the general public and policy makers, which could have a potential impact upon public health. It seems that this line of thought represents another aspect of the stigma attached to people suffering from mental illness.

Stellungnahme der DGPPN zur ARD-Reportage „Gefährliche Glückspillen – Milliardenprofite mit Antidepressiva“:

Die Sendung hat in Deutschland ein großes Medienecho ausgelöst und viele Patientinnen und Patienten, die mit Antidepressiva behandelt werden, erheblich verunsichert. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) nimmt dies zum Anlass, um über die Chancen und Risiken der Behandlung von Depressionen mit SSRI aufzuklären.

Krankheit als Ware?

Krebs als Renditeobjekt? Über die Auswüchse des laufenden Umbaus unseres Gesundheitssystems in eine gewinnorientierte industrielle Massenabfertigung berichtet der Deutschlandfunk in einem interessanten Bericht.

Zitat daraus:

“In dem Augenblick, wo die Medizin dazu genutzt wird, um dieses Kapital zu vermehren und vor allen Dingen dann Einfluss auf die Medizin genommen wird, dann, glaube ich, verkaufen wir den Grundgedanken der Medizin.”