T ist für Titanit – Mineralogisches Alphabet – #thinsectiontthursday

Im Dünnschliff finden sich manchmal keilförmige, beidseitig zugepitzte Kristalle, die mit ihrem spitz-rautenförmigen Querschnitt entfernt an Briefkuvert erinnern, Titanit. Diese Kristalle haben dem Mineral auch seinen zweiten Namen „Sphen“ eingetragen, griechisch für Keil. Nach Maßgaben der Internationalen Mineralogischen Gesellschaft IMA ist dieser Name aber zu vermeiden und ausschließlich der Name Titanit zu verwenden. Dennoch findet sich die Bezeichnung Sphen immer wieder auch in neueren Publikationen.

Die Schlacht am Harzhorn

Wenn man auf der Autobahn 7 von Göttingen Richtung Norden fährt, kommt man kurz hinter Northeim nicht nur an den vermutlich genauesten Entfernungsangaben auf deutschen Autobahnen vorbei (Echte 1000 m), sondern auch an einem etwas futuristisch aussehenden Holzbau. Dort, an der parallel zur Autobahn liegenden Landstraße von Echte nach Seesen gelegen, weist dieses Gebäude auf eines der am Besten erhaltenen antiken Schlachtfelder hin. Die alte Landstraße folgt hier (ziemlich grob) alten Wegen durch ein ziemlich unwegsames Gelände. Die Täler zwischen den Höhenzügen waren früher recht sumpfig, so dass man sich in früheren Zeiten besser entlang der Höhe bewegte.

Unter Geschiebekundlern 2016

Alle Jahre wieder treffen sich die Geschiebekundler zur Jahrestagung der Gesellschaft für Geschiebekunde. In diesem Jahr trafen wir uns am 22. bis 24. April auf dem Urzeithof in Fehrenbötel. An diesem Ort, der passend zum Thema in der eiszeitlichen Landschaft Schleswig-Holsteins liegt, hat Katrin Mohr auf einem ehemaligen Heuboden auf 300 m² ein schönes und äußerst sehenswertes privates Museum für ihre Sammlung errichtet. Hier bot sich auch genug Raum für knapp 100 Geschiebekundler. Was geboten wurde, war auch in diesem Jahr wieder Geologie „Citizen Science“ vom Feinsten.

Erdrutsch in Kirgisistan (Video)

Erdrutsche sind, zumindest auf Video, immer eine wieder eindrucksvolle Naturgewalt. Und der auf diesem Video macht da keine Ausnahme. Dave Petley vom Landslide Blog (von dem ich das ganze hab) hält das Video für das beeindruckendste in diesem Jahr und immerhin unter seinen allzeit-top-ten. Und ich würde ihm nicht widersprechen wollen.   Am 27. April diesen Jahres haben sich nahe des Ortes Almaluu-Bulak in der Region Jalal-Abad zwei größere Erdrutsche ereignet. der erste, mit knapp 100 000 m3 etwas kleiner um 5:40 lokaler Zeit. Ein zweiter, mit 1 600 000 m3 größer ereignete sich um 6:00 lokaler Zeit. dabei kam ein 14-jähriger Hirte ums Leben, der dort mit seiner Herde unterwegs war. Das Video selber zeigt vermutlich das zweite Ereignis, denn es sind bereits Ablagerungen eines Erdrutsches auf dem Video zu erkennen.

Asbest in Putzen, Fliesenklebern und Spachtelmassen

Die Verwendung von Asbest ist in Deutschland zwar seit 1993 (fast) komplett verboten, aber die Produkte, in denen es verarbeitet wurde, sind meist auch heute noch in Benutzung. Und dabei sind nicht nur die bekannten Verwendungen wie zum Beispiel Faserzemente und Bodenbeläge ein Problem. Vielmehr stellen gerade die verdeckten Asbestprodukte eine nicht unerhebliche Gefahr dar. Zu diesen verdeckten asbesthaltigen Produkten zählen unter anderem Gipskarton-Leichbauwände und Akustik Deckenplatten sowie Spanplatten. Hier sind weniger die Platten selber das Problem, sondern die Spachtelmassen zwischen den einzelnen Platten und verwendeter Glättspachtel.. Weiterhin Rabitz- und Strohputzwände, Wand- und Deckenflächen mit Spachtel- und Reparaturmassen, Dünnbettkleber von Fliesen und Putze. Alleine für das Jahr 1975 zum Beispiel wird für alle bauchemischen Produkte, zu denen eben auch Putze und Spachtel gehören, ein Asbestverbrauch von rund 10 000 t Asbest angegeben. Diese wurden zu gut 200 000 t an Produkten verarbeitet. Man schätzt, das gut ¼ der in den Jahren vor 1995 errichteten Gebäude diese asbesthaltigen Putze oder Spachtelmassen enthalten könnten. Der Hauptverwendungszeitraum liegt ab den 1960´er bis in die späten 1980´er Jahre hinein. Auch nach dem Asbestverbot 1993 kann es punktuell immer noch zu einer Verwendung asbesthaltiger Produkte gekommen sein.

Was ist Permafrost

Permafrost erscheint uns Bewohnern der gemäßigten Breiten ja fern und vermutlich nicht sonderlich von Interesse. Aber Permafrost, also Boden, der durchgängig für mindestens 2 Jahre hindurch gefroren ist, ist auf unserem Planeten nicht ganz so selten, wie man gerne vermuten möchte. Besonders in den kalten Klimazonen der hohen Breitengrade und in den Hochgebirgen ist dieser Bodentyp weit verbreitet. Insgesamt bedeckt Permafrost gut 20 bis 45 % der irdischen Landfläche. Regional können es weit mehr sein. Grönland, zum Beispiel ist zu über 99 % von Permafrostböden bedeckt, Alaska zu 80 %, Russland zu 50 % und China immerhin noch zu 20 %. In Deutschland findet man Permafrostboden nur auf dem Gipfel der Zugspitze. Nein, nicht nur. Auch in Kreis Limburg-Weilburg gibt es Aufgrund besonderer geologischer Gegebenheiten Permafrost

Larvikit (geologische Nachlese der #scilogs16)

Am Wochenende war ja unser Bloggertreffen Scilogs16 erstmals nicht in Deidesheim, sondern in Wiesloch. Und es war wieder ungemein spannend und hat sehr viel Spaß gemacht. Auch auf diesem weg daher noch einmal vielen dank an alle, die das möglich gemacht haben. Und natürlich erfolgreich und inspirierend. Das lag auch am Hotel, das es sich nicht nehmen ließ, die Gäste mit Edelsteinwasser auf dem Zimmer zu begrüßen. Doch hier war die Geologie nicht nur esoterisch verbrämt. Wer genau hinsah, konnte am Boden Zierbänder aus einem dunklen und seltsam bläulich schimmernden Gestein erkennen. Auch einige Tische der Kaffeetafel bestanden aus dem Zeug. Das Gestein ist ein beliebter Werkstein für Verblendungen und kann, wenn man mit offenen Augen durch die Städte geht, immer mal wieder beobachtet werden. Es ist vermutlich das schimmernde, das die Menschen immer wieder fasziniert. Doch was ist das, was da so schimmert? Große Minerale, das kann man ohne weiteres erkennen. Doch welche? Und wo kommt der Stein her?

Start eines Raumschiffs, von der ISS aus gesehen #YurisNight

Heute vor 55 Jahren begann das Zeitalter der bemannten Raumfahrt. Yuri Gagarin war der erste Mensch, der sozusagen seinen großen Zeh in den kosmischen Ozean tauchte. Am 12 April 1961 hob sein Raumschiff Wostok 1 ab, um einmal die Erde zu umrunden…   Nun möchte man einwenden, so viel weiter sind wir, zumindest als Menschen, nicht gekommen. Im Erdorbit geht einiges, und nur ein gutes dutzend Menschen hat je einen anderen Himmelskörper betreten. Florian Freistetter hat mal durch kalkuliert, dass wir es, wenn wir in dem Tempo weitermachen, in gut 30 000 Jahren bis zum Mars schaffen würden. Man möchte anmerken, dann könnten wir ja auch zu Fuß gehen. Vielleicht war das Wasser doch nicht ganz so einladend. Oder wir haben schlicht kalte Füße bekommen, vor der unendlichen Weite und all den Wundern, die da draußen auf uns warten.

Das Fest des Huhns (Video)

In den Weiten des Internets kann man immer mal wieder ein kleines Juwel finden. Darunter dürfte auch das hier gezeigte Video fallen, das als Mockumenmtary fast schon einen Kultcharakter genießt. Gedreht 1992 vom kürzlich verstorbenen  Walter Wippesberg für das ORF. Die Handlung ist schnell erklärt: Im Stil ethnologischer Dokumentarfilme berichtet ein afrikanisches Filmteam vom unbekannten Oberösterreich und den Sitten und Gebräuchen der dort ansässigen Stämme. Dabei stehen Bild und Ton oft in einem starken Gegensatz, während mit einer guten Portion Ironie so manche der Eigenheiten Oberösterreichs und seiner Bewohner (die sich aber problemlos auch auf andere Gegenden übertragen lassen) kommentiert werden. Besonders der selbstherrliche Ton, der hier angeschlagen wird, machen den Film meinen Augen zu einem echten Leckerbissen. Sehr schön auch die Erklärung der neuen Religion des Huhns, nach dem der Film benannt ist. Anspielungen auf echte Dokumentarfilme sind beabsichtigt.

Das ITVA Altlastensymposium 2016 in Dresden

Das ITVA Altlastensymposium fand in diesem Jahr in am 10. und 11. März in Dresden statt, parallel mit dem XXIV sächsischen Altlastenkolloquium. Das zusammenlegen dieser beiden Veranstaltungen setze nicht nur Synergieeffekte frei, sondern sorgte auch für eine sehr gut besuchte Veranstaltung. So gut besucht, dass in diesem Jahr sogar Spätanmeldern abgesagt werden musste, weil einfach nicht mehr in den Saal passten.