Zehn Gebote der Gelassenheit

Bei Stress, Burnout, Konflikten und vielerlei Einzel- und Beziehungskrisen wirken sie oft schneller und besser als Pillen. Ich habe sie auch erst vor einigen Wochen frisch entdeckt, die zehn Gebote der Gelassenheit nach Johannes XXIII. Seitdem gebe ich sie als psychologische “Verordnung” gerne an meine Klienten weiter und will deshalb meinen neu erworbenen Schatz auch Ihnen nicht vorenthalten.

Zehn Gebote der Gelassenheit

Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne alle Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

Nur für heute werde ich große Sorgfalt in mein Auftreten legen: vornehm in meinem Verhalten; ich werde niemanden kritisieren, ja, ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern – nur mich selbst.

Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin – nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt.

Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.

Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen; wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist eine gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.

Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen, und ich werde es niemandem erzählen.

Nur für heute werde ich etwas tun, wofür ich keine Lust habe, es zu tun: Sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass es niemand merkt.

Nur für heute werde ich fest glauben – selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten – dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.

Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist – und ich werde an die Güte glauben.

Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen – und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: der Hetze und der Unentschlossenheit.

Johannes XXIII

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Ein etwas anderer Segenswunsch zu Weihnachten

Dieser Tage habe ich von mehreren Seiten einen Segenswunsch der etwas anderen Art zugeschickt bekommen. Ich finde ihn so schön, dass ich ihn ganz besonders heute an Heiligabend mit Ihnen teilen will, aber auch weit darüber hinaus. Er birgt für mich auf kleinstem Raum ein Füllhorn an Lebensweisheit und lohnender, aktiv anzusteuernder Lebens- und Beziehungsqualität.

Segenswunsch

Ich wünsche dir,
dass du deinen Tag lächelnd beginnen kannst,
in froher Erwartung all der vielfältigen Aufgaben,
die auf dich warten, und all der Begegnungen,
die dir geschenkt werden;
dass du aber auch die nötige Geduld hast,
das zu ertragen, was dir lästig ist
oder was dir überflüssig erscheint.

Ich wünsche dir,
dass du die Anforderungen nicht als Einengung erlebst,
die Aufgaben und Menschen an dich stellen,
sondern in Gespräch und Auseinandersetzung
mit ihnen Freiheit erfährst,
eine Freiheit, die nicht losgelöst ist von Bindungen;
sondern die gerade in Bindungen und Beziehungen entsteht.

Ich wünsche dir,
dass dich auf all deinen Wegen ein Engel umgibt;
der dich behütet in allem, was dich ängstigt und bedroht;
und dich bewahrt vor einem Übermaß an Schmerz und Schuld:

Ich wünsche dir,
dass dir die Nacht Ruhe schenkt,
dass du dich in den Schlaf sinken lassen kannst,
und dass friedliche Träume ihre Bilder aufsteigen lassen
in deiner Seele
und dir neue Kräfte zuströmen
für den kommenden Tag.

von Christa Spilling-Nöker

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Selbstcoaching-Weisheiten zur Stressbewältigung und Burnout-Prophylaxe

Vor kurzem leitete ich ein zweitägiges Firmenseminar “Selbstcoaching und persönliche Motivation” für Fach- und Führungskräfte. Sinn und Zweck dieser innovativen Personalentwicklungs-Maßnahme war der kompetente Umgang mit der eigenen Zeit und Energie, mit dem Ziel so etwas wie Energie-Kompetenz zu entwickeln und den allseits gefürchteten Burnout zu verhindern.

Unter anderem arbeiteten wir in dieser Schulung auch mit inspirierenden Texten zum Thema Lebenskunst, Gelassenheit und Work-Life-Balance. Eine kleine Kostprobe davon möchte ich Ihnen hier heute vorstellen.

Nimm Dir Zeit

Nimm Dir Zeit, um zu arbeiten;
es ist der Preis des Erfolgs.

Nimm Dir Zeit, um nachzudenken;
es ist die Quelle der Kraft.

Nimm Dir Zeit, um zu spielen;
es ist das Geheimnis der Jugend.

Nimm Dir Zeit, um zu lesen;
es ist die Grundlage des Wissens.

Nimm Dir Zeit, um freundlich zu sein;
es ist das Tor zum Glücklichsein.

Nimm Dir Zeit, um zu träumen;
es ist der Weg zu den Sternen.

Nimm Dir Zeit, um zu lieben;
es ist die wahre Lebensfreude.

Nimm Dir Zeit, um froh zu sein;
es ist die Musik der Seele.

(Irische Weisheit, Autor unbekannt)

Das Gelassenheitsgebet

Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

(Reinhold Niebuhr, Theologe)

Chinesische Weisheit

“Wenn Du eine Stunde glücklich sein willst,
schlafe.”

“Wenn Du einen Tag glücklich sein willst,
gehe fischen.”

“Wenn Du eine Woche glücklich sein willst,
schlachte ein Schwein und erzähle es.”

“Wenn Du ein Jahr glücklich sein willst,
habe ein Vermögen.”

“Wenn Du ein Leben lang glücklich sein willst,
liebe Deine Arbeit.”

(Autor unbekannt)

Vermächtnis einer alten Dame

Könnte ich mein Leben nochmals leben, dann würde ich das nächste Mal riskieren, mehr Fehler zu machen. Ich würde mich entspannen, lockerer und humorvoller sein als dieses Mal. Ich kenne nur sehr wenige Dinge, die ich ernst nehmen würde.

Ich würde mehr verreisen. Und ein bisschen verrückter sein. Ich würde mehr Berge erklimmen, mehr Flüsse durchschwimmen und mir mehr Sonnenuntergänge anschauen. Ich würde mehr spazieren gehen und mir alles besser anschauen. Ich würde öfter ein Eis essen und weniger Bohnen.

Ich hätte mehr echte Schwierigkeiten als eingebildete. Müsste ich es noch einmal machen, ich würde einfach versuchen, immer nur einen Augenblick nach dem anderen zu leben, anstatt jeden Tage schon viele Jahre im Voraus.

Könnte ich noch einmal von vorne anfangen, würde ich viel herumkommen, viele Dinge tun und mit sehr wenig Gepäck reisen. Könnte ich mein Leben nochmals leben, würde ich im Frühjahr früher und im Herbst länger barfuß gehen. Und ich würde öfter die Schule schwänzen.

Ich würde mir nicht so hohe Stellungen erarbeiten, es sei denn ich käme zufällig daran. Auf dem Rummelplatz würde ich viel mehr Fahrten machen, und ich würde mehr Gänseblümchen pflücken.”

(Gefunden in: Das Robbins Power Prinzip von Anthony Robbins, S. 533)

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Erfolgreiche Gesprächs- und Verhandlungsführung mit sich selbst

Mitte nächster Woche führe ich ein Seminar in Verhandlungspsychologie in München durch, für das ich gerade an den letzten schriftlichen Vorbereitungsarbeiten sitze und mich auch mental schon darauf fokussiere. In diesem Zusammenhang kommt mir, dass wir ja nicht nur mit anderen verhandeln können, sondern auch mit uns selbst.

Sie wollen z.B. noch etwas Bestimmtes erledigen (z.B. lernen, putzen, Fachbuch durcharbeiten, geschäftliche Unterlagen fertig machen…)Dann landen Sie aber doch vor dem Fernseher. Oder Sie tun lieber andere Dinge, die nicht so anstrengend sind, wie das was Sie sich vorgenommen haben.

Ich glaube, diese Erfahrung haben wir alle schon gemacht. Das Aufschieben von anstrengenden und unbequemen Dingen ist im Augenblick, in dem wir aufschieben, erst mal stressfreier und angenehmer. Und manchmal sollten wir das auch einfach zulassen, solange es nicht zur Gewohnheit wird.

Sie haben aber noch eine weitere Möglichkeit, wenn Sie sich selbst beim Aufschieben ertappen. Sie können anfangen, mit sich selbst zu verhandeln. Dazu nehmen Sie einfach abwechselnd die verschiedenen Positionen in sich selbst ein, die gegensätzliche Dinge wollen. Sie geben den beiden Teilen jeweils einen Phantasienamen und lassen Sie miteinander reden, indem Sie jeweils laut aussprechen oder aufschreiben, was die beiden Positionen in Ihnen jeweils sagen.

Beispiel:

Burny: Es wäre besser für dich, wenn du heute Abend nicht fernsehen, sondern eher das Buch über “Zeit- und Selbstmanagement” lesen würdest.

Lommel: Aber ich bin so geschafft. Ich habe einfach keine Kraft mehr heute Abend.

Burny: Ok, das verstehe ich, aber das hast du die letzten Abende auch schon gesagt. Und darum geht es in diesem Buch ja genau. Es geht darum, wie du es schaffen kannst, dass du abends nicht mehr so geschafft bist.

Lommel: Ja, ich weiß ja! Aber ich habe einfach keine Lust. Es ist so anstrengend.

Burny: Ja, das stimmt, es ist ein bisschen anstrengend. Und gleichzeitig haben wir die Chance durch diese kleine Anstrengung in unserem Leben langfristig etwas zu verbessern. Wenn wir wirklich lernen, mit unserem täglichen Stress besser umzugehen, haben wir dauerhaft mehr Energie, Motivation und persönliche Power. Meinst du nicht, dafür lohnt es sich, ein bisschen Anstrengung zu investieren. Es ist zwar ein bisschen anstrengend, aber wir können es trotzdem durchziehen.

Lommel: Na gut, dann lass uns 8 Seiten lesen.

Burny: Sagen wir 16 Seiten.

Lommel: 12 Seiten.

Burny: Abgemacht. Lass uns loslegen.

Bei meinen Firmen-Workshops über Gesprächs- und Verhandlungsführung arbeite ich gerne mit der Harvard Verhandlungsmethode. Eines Ihrer hilfreichen Prinzipien lautet: “Hart in der Sache, aber herzlich und fair zu den Menschen.” Das gilt auch für die Verhandlung mit uns selbst. Wichtig ist, dass Sie dabei möglichst wertschätzend und verständnisvoll mit sich selbst umzugehen.

Wenn Sie regelmäßig mit sich selbst verhandeln und sich selbst dazu motivieren, auch unbequeme Dinge zu tun, wird sich gleichzeitig Ihr Selbstwertgefühl verbessern, weil Sie mehr von den Dingen tun, die getan werden müssen und die Sie mittel- und langfristig wirklich weiterbringen.

Wer von Ihnen hat auch schon einmal erlebt, wie eingehaltene Vorsätze sich positiv auf das Selbstwertgefühl auswirken, weil Sie wissen, dass Sie sich selbst vertrauen können und zu Ihrem Wort sich selbst gegenüber stehen? Oder wer hat umgekehrt schon die Erfahrung gemacht, wie das häufige Nicht-Einhalten von Absichten und Plänen die persönliche Integrität beschädigt?

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Von der Corporate Identity und Unternehmensphilosophie zur Personal Identity und Lebensphilosophie

Nahezu alle haben eine Philosophie! Keine Firma, keine Organisation und kaum ein Unternehmer, Selbstständiger, Freiberufler auf deren Webseite nicht eine Unternehmensphilosophie veröffentlicht ist. Ich mache da keine Ausnahme. Und genau deswegen kam mir die Idee, es nicht dabei bewenden zu lassen, sondern auch mal meine Lebensphilosophie aufzuschreiben. Denn im Grunde ist sie ja die größere und ältere Schwester meiner Unternehmensphilosophie und der Corporate Identity meiner Tübinger Praxis für Coaching und Psychotherapie. Und als solche durchaus wert, nicht nur still bedacht, sondern genauso wie meine Firmenphilosophie auch mal schriftlich ausgedrückt zu werden. Im übrigen ist eine eigene Lebensphilosophie auch eine hervorragende Grundlage fürs weitere kreative Manifestieren. Und dafür kann ich jegliche Unterstützung immer gut gebrauchen.

Meine Lebensphilosophie

Mein Leben ist ein Entwicklungsprozess. Ich entwickle mich, ent-wickle das, was in mir angelegt ist, wofür ich bestimmt bin, meine Be-rufung, meine Be-gabung, mit der ich der Welt dienen kann.

Ich falte sie heraus, und indem ich zur Ent-faltung komme, ent-faltet sich mein Leben. Es wird immer klarer und zielstrebiger und erfüllt seinen inwendigen Sinn.

Diesem Sinn kann ich mich nur als Fragende, Tastende, Staunende und Empfangende nähern. Er liegt im Geschenk meiner Talente und in der Aufgabe, die ich in dieser Welt habe; indem ich mich zugleich immer mehr einbringe und einlasse in die Geheimnisse meiner Seele.

Denn meine Seele allein weiß, wo sie hinwill. Sie hat einen inneren Steuermechanismus, der den Kurs übernimmt. Das Vertrauen in dieses teleologische Wirkungsprinzip in meinem Leben ist nicht immer leicht. Denn es bedeutet eine Fahrt ins Ungewisse, ein Fallenlassen ohne Netz und doppelten Boden, wenn ich mich wirklich hingebe an diesen Fluß meines Lebens.

Aber es ist auch ein Abenteuer mit dem immer wiederkehrenden Erlebnis eines tiefen Getragen- und Geführtwerdens auf dieser spannenden Lebensreise.

Und so nehme ich dankbar an, dass mein innerer Weg offensichtlich beim Gehen entsteht. Von meiner Seele geführt, inspiriert und immer mit allen nötigen Gaben versorgt, die ich brauche: Zum leben, lieben, lachen, stille sein, fragen, zuhören, empfangen, mitfühlen, betroffen sein, aufbauen, schöpferisch gestalten, feiern, tanzen, geben, leisten und dienen.

Und wie lautet Ihre Lebensphilosophie? Was wollen Sie einmal Ihrem Leben gegenüber ganz deutlich zum Ausdruck geben und damit immer mehr zum Ausdruck verhelfen?

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Kraftquelle Poesie

In meiner Tübinger Praxis für Coaching und Psychotherapie arbeite ich viel mit der Heilkraft des Wortes für Selbstcoaching und Selbsttherapie. Einer meiner Schwerpunkte ist dabei die Arbeit mit Gedichten. Welche Gedichte lesen wir wenn wir traurig und ausgebrannt sind, erschöpft, gestresst und abgehetzt? Und welche sind gut für Power, Mut, Schwung, Begeisterung, Charisma, Leidenschaft und inneres Feuer? Es geht darum, sich eine kleine Poesie-Apotheke zu schaffen. Hier eine kleine Auswahl zur eigenen Anregung:

Bei Hetze, Stress, Burnout, Erschöpfung, dem Gefühl total fremdgesteuert zu sein und das eigene Tempo nicht einhalten und die Dinge nicht in Ruhe reifen lassen zu können:

Apfel für M.R.-R.

Höchste zeit kommt
von innen

Höchste zeit ist, wenn
die Kerne schön
schwarz sind

Und das weiß zuerst
der baum

Reiner Kunze

Zur Anregung für Stille, Meditation, Besinnung auf sich selbst:

Vor jedem steht ein Bild
des, was er werden soll.
Solang er das nicht ist,
ist nicht sein Friede voll.

Friedrich Rückert

Für ein erfülltes Leben im Hier und Jetzt, Lebenswerk und Berufung:

Das Wichtigste

Die wichtigste Stunde
ist immer die Gegenwart,
der bedeutenste Mensch der,
der dir gerade gegenübersteht,
und das notwendigste Werk
ist stets die Liebe.

Meister Eckehart

Bei manchen meiner Klienten sind es auch nur Zeilen aus einem Gedicht, die sich bei ihnen festsetzen und sie begleiten wie z.B. aus dem Lied vom Freundlichsein von Bertold Brecht “Ein gutes Wort entschlüpft wie ein wohliger Seufzer”.

Gedichte geben uns zu jeder Zeit, an jedem Ort und in jeder Gefühlslage Kraft, Trost, Inspiration, geistig-seelische Nahrung und Lebensenergie. Das gilt nicht nur für fremde Gedichte, sondern auch für eigene. Viele meiner Klienten schreiben sich bei Depressionen, Sucht, Liebeskummer, Mobbing, Burnout, psychosomatischen Beschwerden, Ängsten…buchstäblich die Seele frei mit eigenen Gedichten.

Und auch ich selbst schreibe gerne Gedichte, wenn ich traurig bin. Die Emotion wird benannt, der Zustand erhält eine Beschreibung, und durch das Schreiben und anschliessende Lesen erhalte ich die gewünschte Distanz. Lösungen ergeben sich danach viel leichter, weil sich etwas in mir gelöst hat und ich mich dadurch erlöster fühle. So habe ich zum Beispiel im Frühling 2002 folgendes Gedicht geschrieben:

Purpurner Frühling

Purpurner Frühling
tanz mit mir
wo bist Du
warum verbirgst
Du Dich hinter Wolken
vor lichtem Himmel
Heiterkeit
ist Dein Brot
und Muße Dein Gesang
ich will Dich fühlen
purpurner Frühling
dich schmecken
auf meinem Schmerz
der nicht mehr
sein will
was er war
ein Beet über
Heckenrosen

Von der Heilquelle Gedicht profitieren können wir allerdings in jedem Gefühlszustand. Das nächste Gedicht habe ich in heiterer Stimmungslage geschrieben. Und so wie ich es geformt habe, hat es auch mich geformt.

Grüner Bruder Baum

Grüner Bruder Baum
wie ruhig
Du in Dir stehst
wie wenn Du
eine goldene Wirbelsäule hättest

Deine Wurzeln
ehren die Erde
unter Dir
Deine Krone
dient dem Himmel
über Dir

Deine Äste tragen
wie echte Liebe
und deine Zweige
reden mit dem Wind

Und welche fremden oder eigenen Gedichte inspirieren Sie? Welche Lyrik setzen Sie bewusst für Selbstcoaching oder Selbsttherapie ein?

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Kraftquelle Poesie

In meiner Tübinger Praxis für Coaching und Psychotherapie arbeite ich viel mit der Heilkraft des Wortes für Selbstcoaching und Selbsttherapie. Einer meiner Schwerpunkte ist dabei die Arbeit mit Gedichten. Welche Gedichte lesen wir wenn wir traurig …

Selbstcoachingtipps gegen Aufschieberitis

Wie isst man einen Elefanten? Einen Happen nach dem anderen. Brechen Sie größere Projekte häppchenweise runter, und legen Sie sich eine Zeitlinie für sich selbst an, wann diese kleineren Häppchen erledigt sein sollen.

Denken Sie daran, dass jedes Projekt auf einen zeitlichen Rahmen beschränkt ist. “Ich erledige alle meine Telefonate in 1 Stunde”. “Ich mache jetzt Ablage für die nächsten 20 Minuten” usw. Nehmen sie sich tatsächlich einen Timer zu Hand. Sie werden erstaunt sein, wie viel man mit konzentrierter Arbeit innerhalb eines vorgegebenen zeitlichen Rahmens erledigen kann.

Überprüfen Sie Ihre Selbstgespräche. Verwenden Sie viel “Ich muss noch…” oder “Ich sollte…”? Ersetzen sie diese Variante mit einer Formulierung, welche Auswahl und Möglichkeiten suggeriert. Wenn Sie nicht glauben die Möglichkeit zu haben, etwas zu tun, dann tun Sie es nicht.

Essen Sie eine lebendige Kröte am Morgen, und Ihnen wird den ganzen Tag über nichts Schlimmeres passieren. Finden Sie diese Kröte – jede Aufgabe, welche Sie immer wieder aufgeschoben haben und die ständig über Ihrem Kopf kreist. Dieser Vorgang wird eine enorme Last von Ihnen nehmen und gleichzeitig die Produktivität für den gesamten restlichen Tag fördern.

Arbeiten Sie mit den drei Fragezeichen. Wenn Papierkram in ihr Büro oder nach Hause kommt, wählen Sie zwischen folgenden drei Möglichkeiten: Ablage, Handlungen, Wegschmeißen. Ganz wichtig, die “Ich-lege-es-erstmal-hierhin-Variante” steht nicht zur Auswahl.

Entledigen Sie sich einer Menge Stress, der durch die Masse an Papier in Ihrem Zuhause und Büro entsteht und schaffen Sie sich ein professionelles Ablagesystem an.

Machen Sie einmal pro Woche einen Termin mit sich selbst, um die kommende Woche zu planen. Während dieser Sitzung schreiben Sie alle wichtigen Aktivitäten und Aufgaben so auf, dass Sie einen konkreten Plan haben, wie Sie ihre Absichten Schritt für Schritt erledigen können.

Wenn Sie Ihre Zeit planen, so schließen Sie sowohl dringende wie auch nicht dringende (aber wichtige) Aktivitäten mit in Ihren Plan ein. Achten Sie dabei besonders darauf, dass nicht dringende, aber wichtige Aktivitäten nicht den ausschließlich dringenden zum Opfer fallen.

Legen Sie sich Termine mit sich selbst, um administrative Arbeiten zu erledigen (Rechnungen überweisen, Lesen etc.). Behandeln Sie diese Zeit so als wäre es ein Termin mit jemandem anderen.

Legen Sie sich einen Wochenkalender an, in den Freizeitaktivitäten fest eingetragen
werden, der also die Arbeitswoche mithilfe von Pausen, Essenszeiten,festen Verabredungen, Sport, Spiel und Spaß in erträgliche Abschnitte unterteilt. Darüber hinaus werden in diesem Kalender die Zeiten vermerkt, die Sie mit produktiver Arbeit verbracht haben. Dieser etwas andere Kalender sorgt dafür, dass Sie nicht das Gefühl haben, dass produktives Arbeiten und Phasen von Spaß und Erholung sich ausschließen und das Leben an Ihnen vorbeigeht. Ausserdem verschafft er Ihnen einen realistischen Überblick über die Zeit, die Ihnen zum Arbeiten zur Verfügung steht.

Bei ganz ungeliebten Aufgaben nehmen Sie sich bitte nur 30 Minuten vor, um mit dieser Sache (endlich) zu beginnen. Sie haben richtig gelesen! Verpflichten Sie sich selbst darauf, jeden Tag nicht länger als 30 Minuten an dieser ungeliebten Aufgabe zu arbeiten. In absoluten Härtefällen können Sie sogar auf 15 oder gar 10 Minuten runtergehen. Hauptsache Sie kommen überhaupt mal in Schwung, und es entsteht etwas Bewegung. Die Dinge entwickeln dann oft eine Eigendynamik. Und sollten Sie am Ende gegen diese Aufforderung rebellieren – wunderbar! Nur zu!!

Aufschieberitis ist sehr menschlich, trifft jeden von uns mal und kann mit Selbstcoaching erfolgreich angegangen werden. Anders sieht es aus, wenn aus der kleinen Schwäche Aufschieberitis eine handfeste Arbeitsblockade wird und das private oder berufliche Leben von Prokrastination gefährdet wird. In diesem Fall ist es wichtig, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um das tiefer liegende psychische Muster hinter der Arbeitsstörung kennen zu lernen, zu knacken und aufzulösen.

Was tun Sie gegen Ihre Aufschieberitis und welche Selbstcoaching-Strategien helfen Ihnen?

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