Energie sparen durch Akzeptanz

Buddhistische Weisheitsgeschichte

Einst kam ein Wanderer des Weges und traf einen Schäfer. “Wie wird das Wetter heute?” fragte er den Hirten. “So, wie ich es gerne habe”, antwortete ihm dieser. “Woher wisst Ihr, dass das Wetter so sein wird, wie Ihr es mögt?”, rief der Wanderer erstaunt. “Ach wisst Ihr”, meinte der Schäfer mit einem Lächeln, “ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich nicht immer das bekommen kann, was ich gerne möchte. Also habe ich gelernt, immer das zu mögen, was ich bekomme. Aus diesem Grund bin ich ganz sicher: Das Wetter wird heute so sein, wie ich es mag!”

Diese Geschichte liebe ich sehr und verwende sie gerne bei der Arbeit mit meinen Klienten in meiner “Praxis für Coaching und Psychotherapie” in Tübingen sowie in meinen Businesscoachings und Firmenseminaren. Was für eine intelligente, energiesparende, ökonomische Geisteshaltung! Denn jeder Kampf verbraucht Energie und gegen Realitäten zu kämpfen, die wir sowieso nicht ändern können, wie z.B. das Wetter, ist pure Energieverschwendung. Solche Tatsachen gelassen anzunehmen ist klug, sie wie der Schäfer sogar voller innerer Hingabe an die Realität freudig zu wählen, ist weise.

Impulsfragen:

Wo kämpfen Sie gegen die Realität?

Wo wollen Sie etwas weg oder anders haben, das einfach so ist, wie es ist?

Wo entsteht dadurch bei Ihnen unnötiger Energieverbrauch und daraus resultierende Energielecks in Körper, Seele und Geist?

Wo können Sie wählen, was Sie bekommen und dadurch bekommen, was Sie gewählt haben?

Wo können Sie durch bewusstes Freundschaftschließen mit der Realität neue Freudequellen erschliessen?

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Neue Perspektiven für (alte) Beziehungsprobleme und Konflikte

Kennen Sie die berühmten Kippbilder? Da sehen Sie z.B. das Bild einer alten Frau mit Hexengesicht. Schauen Sie sich das Bild länger und anders an, sehen Sie plötzlich eine aparte, junge Frau. Das Interessante an diesen Bildern ist, ob und wie schnell uns das “Umschalten” gelingt. Wenn wir uns erst einmal für eine Blickrichtung entschieden haben, ist es oft fast unmöglich das andere Bild zu sehen. Wir brauchen Zeit, Konzentration und gleichzeitig einen ruhigen, lockeren Blick mit entspannten Augenmuskeln, den sog. “weichen Blick”, um die andere Perspektive wahrzunehmen. Manche Menschen brauchen sogar hilfreiche Impulse von außen, um mehr zu sehen und Ihren Blickwinkel zu erweitern.

Genauso ist es bei zwischenmenschlichen Problemen und Konflikten. Wir sehen nur unsere Seite, meinen nur wir hätten recht, beharren auf unserem Standpunkt und verkrampfen innerlich beim verbissenen Kämpfen für das, was doch nun mal eindeutig “Sache ist”. Gerade deshalb kommen wir im Gespräch nicht weiter. Die Fronten verhärten sich und im Extremfall reagieren wir nicht mehr aus dem intelligenten Großhirn, sondern sehr archaisch aus dem stammesgeschichtlich viel älteren “Reptiliengehirn” bzw. Stammhirn heraus.

Wenn wir uns dagegen bewusst machen, dass unsere Sichtweise nur ein Ausschnitt der Wirklichkeit ist, dann weitet sich unser Blick auf die Situation. Wir können nun versuchen, unsere Wahrnehmung des Konflikts oder Beziehungsproblems durch die Blickrichtung des anderen zu ergänzen. Und wenn wir uns so “in die Schuhe des anderen stellen” verbreitert sich unsere Perspektive und wir können plötzlich fühlen, wie es sich in den Schuhen des anderen läuft. Auf einmal erkennen wir: “Wenn man es so betrachtet, dann sieht die Situation ja ganz anders aus.” Ein Klärungsgespräch wird nun anders verlaufen, vor allem wenn auch der andere bereit ist, einen Perspektivenwechsel vorzunehmen und seine Sichtweise zu erweitern. Dann gibt es plötzlich deine Wahrnehmung, meine Wahrnehmung und die Wahrnehmung, wie es wirklich ist. Wir schauen uns unsere verschiedenen Landkarten(Sichtweisen) der Realität an, bereichern und ergänzen uns damit gegenseitig und bleiben demütig in Bezug auf das Gebiet (objektive Wahrheit).

Übung:

Gehen Sie auf

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Die Kunst der Selbstdisziplin

Silvester steht vor der Tür und damit für viele Menschen auch die guten Vorsätze fürs neue Jahr 2010. Ich mache es dieses Mal anders. Statt vieler guter Vorsätze, nehme ich mir fürs neue Jahr nur eine Sache vor: Ich will in 2010 in der Kunst der Selbstdisziplin weitere Fortschritte machen. In diesem Meta-Vorsatz stecken für mich alle weiteren Wachstumsziele für 2010 mit drin. Denn Selbstdisziplin ist ein zentraler Entwicklungsfaktor, geradezu ein Zauberwort, kaum ein Bereich hängt nicht mit ihm zusammen. Sie ist seit jeher das Tor zur Freiheit in Selbstverantwortung und der Schlüssel zu vielen kreativen Leistungen. Ich erlebe das Glück, das sich nach einer selbst gewählten, schöpferischen Anstrengung einstellt, als echter und intensiver als jenes, dass mir bei passivem Genuss zufällt. Deshalb ist es für mich sehr erstrebenswert und attraktiv, über ein hohes Maß an der altmodischen Tugend Selbstbeherrschung zu verfügen.

Der amerikanische Psychologe Ben Dean gibt sieben
Tipps für die Kunst der Selbstdisziplin.

1. Realistisch bleiben: Ich kann mich z.B. nicht vier Stunden ohne Pause konzentrieren.

2. Nicht alles auf einmal anpacken: Ich kann nicht alles was ansteht gleichzeitig lernen, arbeiten, kreiren…,sondern nacheinander.

3. Die Vorsätze müssen so konkret wie möglich sein. Es soll nicht heißen: Ich konzentriere mich beim geistigen Arbeiten, sondern z.B.: Ich male nicht Bildchen nebenher, surfe oder telefoniere.

4. Ablenkungen vermeiden: Auf dem Schreibtisch zum Beispiel dürfen sich während
des Arbeitens in Reichweite nur Dinge befinden, die zur Lösung der Aufgaben gebraucht werden.

5. Fortschritte überprüfen und notieren. Ich frage mich: Habe ich mein realistisch
eingeschätztes Arbeitspensum in der vorgenommenen Zeit erfüllen können? Wenn es geklappt hat, belohne ich mich.

6. Ausreichend schlafen. Verschlafen bin ich nicht frisch; Körperliche Schwäche schadet
der Selbstkontrolle.

7. Niederlagen einplanen: Strategie überprüfen und beim nächsten Mal verbessern.

Der letzte Punkt gefällt mir am besten: Ich muss nicht perfekt sein, darf Fehler machen und menschlich sein – mit Selbstdisziplin 😉

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Metapherngeschichte "Die Eisbären-Story" oder warum es nicht so ganz einfach ist, sich zu verändern

Die Eisbären-Story

Es war einmal ein Zoo. Alle Tiere waren in engen Käfigen eingesperrt. Nur wenige Quadratmeter
zum Hin- und Herlaufen. Tiere im Schaukasten. Ein alter Zoo – wie im letzten Jahrhundert. Eines Tages übernahm ein neuer, junger Zoodirektor die Leitung des Zoos. Er war voll des guten Willens und voller Bewunderung für alle Tiere. Bereits am ersten Tag, bei einem Rundgang durch seinen Zoo, sah er den Eisbären in seinem kleinen Käfig, 5 mal 4 Meter. Ein großer, kräftiger Eisbär. Offensichtlich noch mit ungebrochener Lebenskraft. Auf und ab. Hin 5 Meter. Wendung. Zurück 5 Meter. Auf und ab. In rhythmischer Gleichmäßigkeit. Bei jeder Wendung ein dröhnendes Grollen. Furchterregend schön. Doch der Zoodirektor hatte Mitleid mit diesem stolzen Tier. Diese prächtige Vitalität, eingesperrt auf 20 Quadratmeter. Also beschloss er, ein großes Freigehege bauen zu lassen. Mit Felsen zum Klettern und Sonnen
und mit Wassergräben zum Schwimmen und Tollen. Das Geld war nach anfänglichen Schwierigkeiten
bald aufgebracht. Die Bauarbeiten konnten beginnen. Der Zoodirektor fieberte mit wachsender Spannung auf den Tag, an dem der Eisbär aus seinem engen Verlies in das große Freigehege springen würde. Ihm schien es auch, dass der Eisbär von Zeit zu Zeit neugierig dem Schaffen und Treiben der Bauarbeiter von seinem Käfig aus zuschaute. Dann kam endlich der monatelang und heißersehnte Tag. Viele, alle waren eingeladen beim großen Ereignis dabei zu sein. Die lokalen Politiker aller Parteien ließen es sich nicht nehmen, die Wichtigkeit des Ereignisses durch ihre Anwesenheit zu unterstreichen. Ebenso die Bischöfe beider großen Konfessionen. Die Journalisten der Lokalblätter und sogar zweier überregionaler Blätter warteten mit ihren Fotografen auf sensationelle Bilder. Zoodirektor, Bürgermeister und
Bischöfe hielten ihre kurzen, aber besinnlich, schönen Reden. Dachten doch auch alle an die
neue Attraktion der Stadt, die sicherlich viele Touristen anlocken würde – und damit auch Geld. Dann, endlich, kam der große Augenblick. Der Tierarzt des Zoos nahm ein Gewehr und Schoß dem Eisbären eine Ampulle mit Betäubungsmittel in den Pelz. Nach einer halben Minute schlief der Eisbär fest. Die Bauarbeiter hatten genügend Zeit, die Gitterstäbe des alten Käfigs auszubauen und wegzutragen. Der Eisbär lag im Freien. Alle warteten nun darauf, dass der Bär aufwacht, aufspringt und in das Gelände läuft, um es in Besitz zu nehmen. Der Bär wacht auf. Reckt sich. Schreit dröhnend, so dass jedermann erschrickt und das animalische Verhalten bewundert. Jetzt, jetzt muss er doch endlich loslaufen! Alle halten gespannt ihre Hände zum Klatschen und ihre Münder zum Jubeln und Aufschreien bereit. Doch – der Bär steht auf und nimmt seinen Trott wieder auf: 5 mal 4 Meter. Hin 5 Meter. Wendung. Zurück 5 Meter. Auf und ab. In rhythmischer Gleichmäßigkeit. Bei jeder Wendung ein dröhnendes Grollen. Furchterregend schön.

Gelesen in Reiner Czichos, Creaktivität & Chaosmanagement

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Soft Skills im Projektmanagement

Morgen fahre ich für einen 3-tägigen Trainingsauftrag “Kommunikation und Leadership + Konflikte erkennen und lösen” ins Rheinland und schule die Projektmanager einer dort ansässigen Firma in Soft Skills. Spannender Auftrag, interessante Themen, ich freue mich sehr auf das Seminar.

Besonders glücklich bin ich über die Tatsache, dass in den letzten Jahren die Anfragen nach den weichen Managementfähigkeiten auch bei der sog. lateralen Führung von Projektmanagern zunehmen. Denn diese “Führung ohne Auftrag”, also ohne Personalverantwortung und Weisungsbefugnis, stellt eine ganz besondere Herausforderung dar. In den immer noch weitgehend als Matrixorganisationen aufgebauten Firmen mit umfangreichen Personal- und Organisationsentwicklungsprogrammen zum Projektmanagement, gibt es wegen dem ständigen Kampf um die Ressourcen Zeit, Budget und Personal zwischen Projekt und Linie, sehr viele Konflikte, Machtgeschichten, Mobbing, Bossing und daraus erwachsende Demotivation, innere Kündigungen, Burnouts…

Daher unterstütze ich hier ganz besonders gerne mit meinen Soft Skill – Trainings, die direkt auf eine Verbesserung der Emotionalen Intelligenz der Projektmanager abzielen, die damit wiederum sehr positiv auf ihre Teams einwirken können. Denn es ist sehr viel sinnvoller, die dringend benötigte soziale Kompetenz der Projektleiter präventiv im Vorfeld zu stärken, und nicht erst einzugreifen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.

Unter Soft Skills werden folgende Bereiche verstanden:

– Persönlichkeit, Begeisterungsfähigkeit, Charisma
– Empathie, Mitgefühl
– Diskretion, Vertrauenswürdigkeit, Authentizität, Glaubwürdigkeit
– Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen
– Teamfähigkeit, Integrationsfähigkeit
– Kreativität, Urteilsvermögen, Selbst- und Fremdmotivation
– Rhetorik, Argumentation, Fragetechnik, Verhandlungsführung
– Kommunikation, Körpersprache, Präsentation, Moderation
– Stressmanagement
– Höflichkeit, Freundlichkeit, interne und externe Kundenorientierung
– Kritikfähigkeit, Selbstbeherrschung, Konfliktmanagement,
– Selbstverantwortung
– Zeit- und Selbstmanagement

Übung:

Benutzen Sie diese Aufstellung als Checkliste in Sachen eigene Persönlichkeitsentwicklung, und greifen Sie sich bei Ihrer morgendlichen Einstimmung auf den Tag eine Qualität heraus. Auf diese Qualität fokussieren Sie sich bewusst immer wieder in den nächsten 24 Stunden. Dann kommt die nächste Qualität dran, bis Sie allen Qualitäten einmal mit vollem Engagement wirklich begegnet sind. Wetten, dass Sie dabei sehr viel über sich, Ihre Stärken und Schwächen, Ihren Schatten, Ihre Grenzen, Ihr Verhältnis zu Wachheit, Zentriertheit, Achtsamkeit, Empathie und angewandte emotionale Intelligenz lernen.

Nach diesem Durchgang können Sie sich dann Ihr ganz persönliches Soft Skill – Trainingspaket schnüren und die Qualitäten, die bei Ihnen noch brach liegen, in fruchtbaren Ackerboden verwandeln. Den Mist, den andere Menschen Ihnen dabei immer wieder in den Weg legen, benützen Sie einfach als Kompost.

Das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken, wächst. Lassen Sie Soft Skills wachsen. Das bringt tiefe innere Befriedigung und einen echten ROI.

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