Die Geschichte vom traurigen König

Letzte Woche fand mich eine Geschichte, die mich berührt hat und die ich mit Ihnen teilen will. Sie passt sehr gut zum Thema “pro-aktiv sein Leben selbst gestalten”.

Die Geschichte vom traurigen König

Ein König, der sehr traurig war, suchte einen Rat, wie er wohl am besten seine verlorengegangene Freude wiedererlangen könne.

“Du mußt dir einen Schatzmeister anstellen”, rieten die einen, “der jeden Tag deine Säcke mit Gold vor dich hinstellt, damit sie dir zur Freude gereichen.”
Doch dem König brachte dies nur Langeweile; von seinem Traurigsein konnte es ihn nicht befreien.

Die anderen rieten ihm: “Du mußt dir einen Hofnarren anschaffen, der jeden Tag neue Späße erfindet.”
Aber auch dieser Rat taugte wenig. Denn als der König alle Späße kannte und ihrer überdrüssig wurde, fiel er wieder in seine Traurigkeit zurück.

Und wieder andere sagten: “Du mußt dir einen Gärtner bestellen, der die schönsten Blumen zum Blühen bringt. Deine Freude wird groß sein, wenn du sie siehst.”

Als der Gärtner kam, wagte er zum König zu sagen: “Ich glaube nicht, daß du, trauriger König, durch bloßes Anschauen so viel Freude erringen kannst, wie du dir erhoffst.”

Mit diesen Worten überreichte er untertänig dem König Spaten und Gießkanne, damit sich dieser sogleich ans Werk mache.

Es bedurfte zwar noch einiger Geduld, aber dennoch stellte sich alsbald heraus, daß der gute Rat nicht besser hätte sein können. Das Grün begann zu sprießen, die Blumen leuchteten in den schönsten Farben, und der König empfand so viel Freude, wie man sie nur durch den Erfolg eigener Mühe und Arbeit erringen kann.

Elli Michler “Von der Kostbarkeit der Zeit / Gedanken über den Tag hinaus”

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Die seelische Hausapotheke

In meinen Seminaren, Coachings und in der Therapie arbeite ich gerne mit einer schönen hilfreichen Übung, die das Auftanken, die Stressbewältigung und das Wecken neuer Lebensgeister unterstützt.

Die Seelische Hausapotheke   

Suchen Sie sich eine leere Kiste, leere Schublade, ein leeres Regal- oder Schrankfach…und sammeln Sie dort alles was Ihnen gut tut zum Relaxen, Vitalisieren, Energie aufbauen. Je nach Typ und persönlichen Vorlieben könnten das zum Beispiel sein:

  • Kerzen
  • Duftöle
  • farbenfrohe Stoffe
  • eine bestimmte CD
  • ein Gedichtband
  • die selbst gesammelte Zitatensammlung
  • Kunstpostkarten
  • Bilder
  • Photos
  • liebe Andenken aller Art
  • Muscheln, Steine, Mineralien…
  • eine Novelle
  • Sinnierkarten
  • inspirierende Fragen
  • Karten mit bioenergetischen Übungen
  • ein Fußreflexzonenroller um die Füße zu beleben
  • ein Massageband aus Sisal zur Selbstmassage
  • ein goldener Punkt in einem Kreis zum beruhigenden Fokussieren
  • ein Mandala zum Schauen oder Ausmalen
  • Wachsmalkreiden, Aquarellfarben oder Tusche zum malen oder Zeichnen 
  • Knetwachs aus duftendem Bienenwachs zum formenden Gestalten
  • schönes Papier zum Malen und Schreiben
  • japanische Haikus zum Meditieren
  • ein leckeres, exotisches, noch nie ausprobiertes Kochrezept aus einem anderen Erdteil
  •  …     

Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Die Grundidee der seelischen Hausapotheke ist ganz einfach, ein Pendant zur leiblichen Hausapotheke zu sein.  Auch da müssen wir im Fall von körperlichen Unwohlsein einfach nur reinschauen; und ohne groß nachdenken zu müssen, finden wir, was uns jetzt gut tut. Da in der seelischen Hausapotheke alles schon fertig zusammengestellt ist, handeln wir trotz Tunnelblick, der sich in Blazeiten gerne einstellt, sehr wahrscheinlich beherzt und kreativ. Denn ist die seelische Hausapotheke gut bestückt, werden wir ganz einfach schon vom Schauen, Befühlen, Erinnern zu aufbauender, kräftigender Selbsthilfe inspiriert.  

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Kreativer Umgang mit geistigen Blockaden

Angeregt durch den hilfreichen Artikel meiner Bloggerkollegin Monika Birkner

http://blog.monika-birkner.de/2009/meine-drei-lieblingsmethoden-wenn-ich-feststecke/

habe ich hier zusammengestellt, was mir so hilft, wenn bei mir gerade nichts fliessen will.

Irgendetwas Angefangenes, Halbfertiges abschliessen. Oder alternativ etwas zeitlich Überschaubares von Anfang bis Ende fertig machen. Alle praktische Haushalts- und Gartenarbeiten, Kochen, Backen, Handarbeiten, Streichen, Schreinerarbeiten, Ausmisten, Saubermachen, Nähen, Bügeln, Basteln…Immer wenn etwas vollendet wird, ist wieder Platz für Neues. Die alte Gestalt wird geschlossen, eine neue kann beginnen.

Etwas Kochen oder backen. Das ist ein schöpferischer, sinnlicher Akt, der gleichzeitig eine stark handwerkliche Komponente besitzt und sehr gut erdet. Damit komme ich aus dem blockierten Kopf heraus und ins Gestalten und körperliche Fließen hinein.

Sinnliches Genießen: Eine besonders gut duftende und schmeckende Mahlzeit, ein Bad bei Kerzenschein, eine Massage mit exotisch wohlriechenden, ätherischen Ölen, ein Saunabesuch, ein erhebender Konzertbesuch oder ein tolles Musikhighlight zuhause hören.

In eine Gemäldeausstellung oder ein Kunstmuseeum gehen und mich von der Magie der bunten Bilder inspirieren lassen, in den Zoo, Zirkus, Antiqitätengeschäfte, Trödelläden, Flohmärkte, Stoffgeschäfte, Tierhandlungen, Buchläden, Kunstgewerbeshops, Bastelgeschäfte, Kinderspielzeugläden…gehen und in deren ganz eigene Welt eintauchen.

Fragen an meine kreative Blockade stellen und sie wie einen besonderen, höchst interessanten Gast behandeln, den ich durch und durch spannend finde und dessen Weisheit ich andächtig lausche. Wenn ich die Botschaft der Blockade verstanden und angenommen habe, ist sie nicht mehr nötig.

Etwas Inspirierendes lesen und damit in den Kopf eines anderen Menschen eintauchen. So bin ich raus aus meinem Kopf, nehme bei Sachbüchern neue, andere Perspektiven und bei Romanen bisweilen sogar kurzzeitig eine andere Identität an. Dieser Break unterbricht auch meist meine Blockade.

Schlafen gehen und / oder Mittagschlaf machen (aber nicht über 20 Minuten). Nach jedem Aufwachen bin ich im besonders schöpferischen Alphazustand und den mögen Blockaden nicht besonders.

Träumen und bewusst an Träume erinnern und mit Traumtagebuch arbeiten. Wenn ich mich wirklich an einen Traum erinnern und mit ihm und seiner Botschaft arbeiten will, geschieht das auch und hilft fast immer weiter.

Gezieltes Tagträumen und Phantasiereisen. Das schliesst mich an die archetypische Welt der Bilder und Symbole an.

Meditation, Gebet, spirituelle Rituale. Dadurch bin ich für einige Minuten oder Stunden nicht im Bereich des Egos und damit Sitzes der Blockade unterwegs. Nach dieser inneren Reise ist oft vieles anders.

Körperliche Arbeit mit starker Muskelbeanspruchung und tüchtig schwitzen und / oder Sport. Danach bin ich herrlich müde und sehr entspannt und warm und durchpulst von lebendiger Energie. Diese äussere Arbeit und Bewegung bringt auch innerlich viel in Bewegung und mischt mich neu auf.

3 Din A4 Seiten Freewriting zu meiner Blockade und was Sie mir mitteilen will: nonstop, ohne Zensur, so schnell meine Hand mich trägt. Nach solch einer Session des automatischen Schreibens, wo es mich schreibt, fühle ich mich oft wie neugeboren. Und manchmal kann ich dann sogar direkt zu einem meiner derzeitigen, kreativen Projekte übergehen.

Und nun bin ich sehr gespannt, wie Sie mit Blockaden umgehen? Was tun Sie ganz konkret, wenn Sie feststecken?

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Das tägliche, kleine Glück pflücken

Am Freitagmorgen griff ich spontan zum Telefonhörer, um meiner fast vierundsiebzig jährigen Mutter für eine wertvolle Gabe Ihrer Erziehung zu danken. Durch ihr Vorbild habe ich gelernt, mich täglich über die vielen, kleinen Glücksmomente des Alltags freuen zu können. Das hat meine Mutter mir vorgelebt, und es verging kein Tag, an dem sie nicht Blumen, Farben, Gerüche, einen Nachtisch, Kinderlächeln…”herrlich” oder “köstlich” fand. Das war Begeisterung über das Leben, so wie es sich täglich zeigt, pur. Davon ließ sie sich auch nicht abbringen in schweren Zeiten voll Leid, Kummer und Schmerz, die auch sie kannte und auszuhalten hatte. Aber auch wenn das große Glück mal ausblieb, Dürreperioden für die Seele, schwierige menschliche Situationen oder auch mal nicht so ganz leichte Erziehungsaufgaben mit mir anstanden, pflegte Sie das kleine, tägliche Glück zu pflücken. Und ich mache es ihr heute nach und versuchte es auch meinen drei, inzwischen ebenfalls erwachsenen Kindern zu vermitteln. Und wenn ich mir die drei so anschaue, sehe ich, dass auch sie das Rezept ihrer Großmutter praktizieren. Ja, wir sind eine Familie, die sich noch begeistern kann: Über die gar nicht so kleinen Kleinigkeiten, über das gar nicht so kleine, tägliche Glück.

Danke liebe Mutter und Dir zur Ehre hier meine kleine, spontane Liste für tägliches Glück:    

  • Karneval der Farben
  • Sinneswelt der Düfte
  • Gärten voller Blumen
  • Heiteres Kinderlachen
  • Die Landschaft eines schönen Gesichtes
  • Ein warmes Lächeln als kürzeste Brücke zwischen zwei Menschen
  • das Wunderwerk des menschlichen Körpers
  • wohlklingende Stimmen, die eine gute Stimmung schaffen
  • Blickkontakte, die Kontakt machen
  • zuhören und menschliches Vertrauen genießen dürfen
  • sich aussprechen können und ein offenes Ohr finden
  • Geliebte Menschen riechen, umarmen und berühren 
  • Durch sexuelle Befriedigung auftanken und tief entspannen zu können
  • Schlafen und dadurch immer wieder Regeneration erfahren
  • Träumen und kreative Problemlösungen in der Nacht
  • Beten und Meditieren als Atemholen der Seele
  • Speisen und Getränke lustvoll riechen und schmecken
  • In eine warme Decke kuscheln und relaxen
  • Ein heißes Bad
  • Eine erfrischende Dusche
  • Extrapower durch Siesta und Mittagschlaf am Wochenende
  • Ausschlafen am Sonntag
  • In spannenden Büchern schmökern
  • Tanzen, Bewegen, Hüften schwingen
  • Spazieren gehen
  • Natur und Naturgeräusche
  • Musik genießen
  • Kunstpostkarten, Bilder, Fotobände, Alben… 
  • Gedichte rezitieren
  • schöne Sprüche, Aphorismen, Zitate 
  • Sonne, Licht, Luft, die vier Elemente
  • Arbeiten, Gestalten, einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten
  • das faszinierende menschliche Gehirn 
  • Die Geheimnisse des persönlichen und kollektiven Unbewussten
  • dass ich mich aufgrund meiner Sensibilität fürs tägliche Glück ständig in geistigen Abenteuern befinde und alles immer wieder frisch und neu ist..

Meine Liste ist sicher noch nicht vollständig. Aber erstens möchte ich jetzt raus in die Sonne, um ihr warmes Streicheln auf meiner Haut zu genießen. Und zweitens möchte ich nun vom Sprechen zum Hören umschalten und Ihnen das Wort erteilen. Was tun Sie ganz konkret, um das tägliche, kleine Glück zu pflücken?

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Alter, irischer Segensspruch: Gute Wünsche für deinen Nächsten und dich

Vorgestern hat mich im schönen, romantischen Städtchen Nagold am Neckar, wo ich zur Zeit öfters mal wegen eines mehrmonatigen Coachingprozesses für ein Bildungszentrum weile, ein Büchlein mit einem irischen Segensspruch gefunden. Es war in einem Trödelladen, wie ich sie liebe: Alte Vasen, skurile Schalen, handgeflochtene Körbe, gehäkelte Stolas und bestickte Tischdecken aus Urgroßmutters Zeiten. Und natürlich jede Menge Krimskrams und alte Bücher. Ein Buch beamte mich ganz besonders an. Wenn es bei mir beamt, dann spüre ich so ein leicht kitzelndes, warmes Kribbeln im Solar Plexus und dann weiß ich: “Aha, mein somatischer Anker will mir was mitteilen!” Und fast auf Knopfdruck bin ich ganz wach und klar sowie gleichzeitig sehr entspannt. Sie merken schon: Ich liebe es, wenn es bei mir beamt. Dabei kann alles Mögliche beamen: Menschen, Lieder, Gerüche, Gebäude, Bäume…und eben Bücher. Die beamen mich sogar besonders oft an. Meistens suche ich sie nicht aktiv, sondern sie kommen zu mir, flirten mit mir, becircen mich, ziehen mich magisch an und verführen mich anschliessend zu neuen Ideen, geistigen Abenteuern und kreativen Konzepten für weitere innovative, berufliche Projekte.

Und das ist nun mein neuester Fund, der übrigens ganz besonders laut gebeamt hat: Ein alter irischer Segensspruch, der gerade jetzt in der Wirtschaftskrise wieder hochaktuell ist und und für einen klaren, inneren Kompass inmitten von Umbruch, Wandel und Chaos sorgt:

Gute Wünsche für deinen Nächsten und dich

Geh deinen Weg ruhig – mitten in Lärm und Hast –
und wisse, welchen Frieden
die Stille dir schenken kann.

Steh mit allen auf gutem Fuß, wenn es geht;
aber gib dich selber dabei nicht auf.

Sage deine Wahrheit immer ruhig und klar
und höre die anderen auch an,
selbst die langweilig Stumpfen.
Auch sie haben ihre Geschichte.

Übe dich in Vorsicht bei deinen Geschäften:
Die Welt ist voll von Tricks und Betrug.
Aber werde dadurch nicht blind
für das, was dir an Tugend begegnet;
es gibt so viele, die sich um Gutes bemühen,
und im Leben um dich her
verbirgt sich viel Heldentum.

Sei du selber!
Vor allem: Heuchle keine Zuneigung,
wo du sie nicht spürst;
doch denke auch nicht verächtlich von der Liebe,
wo sie sich wieder regt.
Sie erfährt so viel Entzauberung,
erträgt so viel Dürre
und wächst doch voller Ausdauer
immer neu wie das Gras.

Lebe in Frieden mit Gott,
wie immer du ihn jetzt für dich begreifst;
und was auch immer deine Mühen und Träume sind
in der verwirrenden Unruhe des Lebens,
halte Frieden mit deiner eigenen Seele.

Mit all ihrem Trug,
ihrer Plackerei und ihren zerronnenen Träumen-
die Welt ist immer noch schön!

Lebe sorgfältig!
Versuche, glücklich zu sein.

Welche Impulse gibt Ihnen dieser Segensspruch? Und welche Sprüche, Zitate, Songtexte…inspirieren Sie?

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