Wie ich „Engelbarts Traum“ geschrieben habe

Heute ist mein neues Buch „Engelbarts Traum“ (Campus-Verlag, hier ein Link zur Verlagsseite) erschienen. Es handelt von den Veränderungen, denen das Lesen und Schreiben aufgrund der Digitalisierung unterliegt und was daraus für die Schriftkultur folgt. Beim Schreiben dieses Buchs hatte ich deshalb einen besonderen Anlass, den eigenen Schreibprozess zu reflektieren, und davon möchte ich in diesem Beitrag berichten – gewissermaßen ein “Making-of” des neuen Buchs. Die Materialsammlung Dem Schreibprozess ging, wie es bei jeder Sachbuchproduktion der Fall ist, die Materialsammlung voraus. Die hatte 2009 eingesetzt im Zusammenhang mitweiter

Die Bibliothek – Inbegriff der Schriftkultur

Die sicherlich am deutlichsten wahrnehmbare Infrastruktur, die um das Buch herum entstanden ist, ist die der Speicherung: die Bibliothek. Manche Bibliotheken wurden im 19. Jahrhundert als wahre Kathedralen der Schriftkultur errichtet. Ganz am Anfang waren Bibliotheken jedoch kaum mehr als Archive. Archive haben die Funktion, Texte zu registrieren, abzulegen und für eine bestimmte Nutzung zugänglich zu halten. Schon in der griechischen Antike wurden Schriftrollen in speziellen Räumen in Tempeln gelagert. Mit der Bibliothek von Alexandria und der ersten öffentlichen Bibliothek in Romweiter

Lieferung ohne Bestellung… und was sonst noch von Amazon zu erwarten ist

Wer „A“ sagt, muss auch „B“ sagen – und wer „Verlag“ sagt, muss auch „Vertrieb“ sagen. Für den Vertrieb physischer Bücher ist der Buchhandel zuständig, und für den Wandel dieses Handels mit Büchern steht heute ein Name wie kein zweiter: Amazon. Auf dem Gebiet des Online-Vertriebs von Büchern betätigen sich bekanntlich auch viele andere Anbieter. Nahezu jede größere Buchhandlung bietet einen Online-Shop an, und zuweilen können diese sogar mit noch günstigeren Serviceangeboten aufwarten. So bietet die Buchhandlung Osiander in Frankfurt am Main und einigenweiter

Was wird nun aus den Verlagen?

Im akademischen Bereich schimpfen ja viele auf die Verlage. Sie würden überteuerte Produkte anbieten, die sie zudem noch nicht einmal selbst herstellen. Die komplette Umstellung auf Open Access, in welcher Variante auch immer, sei der richtige Weg. So gut ich mir das bei wissenschaftlichen Zeitschriften, Dissertationen und Proceedings vorstellen kann, glaube ich doch, dass etwa die Herstellung eines guten Lehrbuchs eines Verlags bedarf. Und erst recht gilt dies für den klassischen Buchverlag, der Sachbücher und Belletristik verlegt. Hier werden Bücher als Produkte entwickelt und amweiter

Wie wir schreiben werden – eine Vision

„Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“, hat Helmut Schmidt einmal als Antwort auf die Frage nach seiner politischen Vision gesagt. Ich begebe mich also auf dünnes Eis, wenn ich hier eine Vision des digitalen Schreibens beschreiben möchte. Allerdings handelt es sich nicht um frei zusammenfantasierte Science Fiction, sondern um technologische Entwicklungen, an denen gegenwärtig tatsächlich gearbeitet wird und mit denen in den nächsten Jahren in Gestalt von Produkten gerechnet werden kann. In meinem Buch „Engelbarts Traum“, das im September erscheinenweiter

Douglas Engelbart und “die Mutter aller Demos”

In meinem ersten Posting vor einigen Tagen hatte ich versprochen, bald auch das Geheimnis zu lüften, warum ich dieses Blog “Die Engelbart-Galaxis” getauft habe. Zwar ist der Name Engelbart vielen im Zusammenhang mit der Computer-Maus ein Begriff, weniger bekannt ist allerdings, worum es Engelbart mit seiner Arbeit eigentlich gegangen ist und was für Entwicklungen er damit angestoßen hat. Ins Bewusstsein der Fachöffentlichkeit trat er 1968 mit einer System-Demonstration, die seit einigen Jahren oft auch als die “Mutter aller Demos” bezeichnet wird. Von dieser Demo möchte ich nun erzählen.[i] Auf derweiter

Triebkräfte der Digitalisierung

Der erste Beitrag dieses neuen Blogs (vielen Dank für den netten Zuspruch!) ist, zugegeben, etwas programmatisch ausgefallen. Die Betonung der Besonderheiten des digitalen Texts gegenüber seiner traditionellen Variante haben einige Kommentatoren annehmen lassen, dass ich mich in die neuerdings immer größer werdende Riege der Technologie-Kritiker einreihen möchte. Dem ist jedoch nicht so. Ich glaube zwar, dass die Digitalisierung große kulturelle Auswirkungen nach sich zieht, meine zugleich aber auch, dass dies zu einem Wandel führt, der nicht nach den Kategorien von Gut und Böse beurteiltweiter

Ein neues Blog zur Digitalisierung der Schriftkultur

Mit diesem Beitrag beginne ich ein neues WissensLog mit dem Namen „Die Engelbart-Galaxis“. Ich begrüße alle Leserinnen und Leser der Scilogs und natürlich die Blogger-Kolleginnen und -Kollegen ganz herzlich! Ganz neu bin ich hier nicht, denn bereits 2009 war ein kleines Team, zu dem auch ich gehörte, hier mit dem Blog „Interactive Science“ vertreten, in dem es um die Auswirkungen der Digitalisierung auf die innerwissenschaftliche Kommunikation ging. Mit dem Ende des Projektverbunds, der hinter diesem Blog stand, wurde 2012 auch das Blog beendet. Ich selbst binweiter