Keine Bestätigung des Alpha-Centauri-Planeten

Mit großem Presserummel hatte die ESO im Oktober 2012 die Entdeckung eines Planeten bei Alpha Centauri B verkündet, bei einem der drei erdnächsten Sterne nach der Sonne also. Dieser Planet habe eine Erdmasse und laufe in 3,24 Tagen um seinen Stern, berichteten die Forscher damals in der Zeitschrift Nature. Der Rummel war so groß, dass viele Medien die Entdeckung wie so oft üblich gleich als unverrückbare Tatsache darstellten – obwohl in der selben Nature-Ausgabe, in der die Wissenschaftler um Xavier Dumusque von der Universität in Porto ihre Resultate vorstellten, auch ein kritischer Begleitartikel erschien.

Why the Norwegian “Skydiving Meteorite” came from Earth, not from Space…

…habe ich wegen des internationalen Interesses in meinem englischsprachigen Blog aufgeschrieben. Michael Khan hat gestern bereits ausführlich über diese – unglaublich klingende – Geschichte berichtet: Ein norwegischer Fallschirmspringer behauptet, beim Sprung wenige Meter von einem Meteoriten verfehlt worden zu sein. Das Video ist wirklich beeindruckend. Allerdings bin ich mir sehr sicher, dass der Stein, wenngleich echt, nicht aus dem All kam sondern von der Erde. Mehr dazu auf skylightsblog.blogspot.com.

Mars in Opposition

Am 8. April ist es wieder soweit: Unser Nachbarplanet Mars steht in Opposition. Das bedeutet, dass er an diesem Tag der Sonne genau gegenüber steht. Er ist dann die gesamte Nacht zu sehen und nimmt außerdem seine erdnächste Position ein, erscheint also im Teleskop besonders groß. Bereits jetzt ist Mars gut zu sehen: Er erscheint kurz bei Einbruch der Dunkelheit am Osthorizont und zieht im Laufe der Nacht gemeinsam mit dem hellen Stern Spica als eine Art Doppelgestirn über den Himmel.

Deutschlands erste barrierefreie Sternwarte sucht Unterstützer

In Sankt Andreasberg im Harz soll die erste barrierefreie Sternwarte Deutschlands entstehen. Der Verein Sternwarte Sankt Andreasberg e.V.(1) will damit allen Menschen den Himmel nahe bringen und Astronomiekenntnisse vermitteln – ein lobenswertes Unterfangen. Nun suchen die Sankt Andreasberger Unterstützung: Für die Installation von fünf Teleskopsäulen im Außenbereich der Sternwarte sind umfangreiche Bauarbeiten erforderlich, die die Mitglieder alleine nicht finanzieren können. Es fehlen 3500 Euro, die auf dem Wege des Crowdfunding (gibt es dafür denn wirklich kein deutsches Wort?) zusammenkommen sollen. Das jedenfalls hoffen die Astronomen im Harz – und ich leite ihren Aufruf gerne weiter!

Das wird ja immer dunkler: Auch die Eifel hat einen “Dark Sky Park” – vorläufig

Gerade mal vor zwei Tagen wurde der Naturpark Westhavelland zum ersten “Dark Sky Reservat” auf deutschem Boden erklärt, nun zieht der Nationalpark Eifel nach: Mit dem Segen der Internationalen Dark Sky Association (IDA) darf der sich nun “Internationaler Dark Sky Park” nennen. Die Nachricht kommt überraschend, und enthält einen gewichtigen Zusatz: Zum ersten Mal hat die IDA einen Park “vorläufig” ausgezeichnet.

“Sternenpark Westhavelland” ist Deutschlands erstes Dark-Sky-Reservat

Was vom Aussterben bedroht ist, muss geschützt werden, zum Beispiel in Reservaten. Die natürliche, dunkle Nacht ist vom Aussterben bedroht, weltweit, aber besonders in den dicht besiedelten Industrieländern wie Deutschland. Deshalb gibt es welt weit immer mehr “Dark Sky Parks” und “Dark Sky Reserves” – Gebiete, die vor der schleichenden Ergrauung des Nachthimmels geschützt werden sollen. Jetzt hat die Internationale Dark Sky Association (IDA) das erste Schutzgebiet in Deutschland zum “Dark Sky Reserve” erklärt.

Belgien wird dunkler, Italien heller

Keine Frage, insgesamt hat die Lichtverschmutzung seit Beginn von flächendeckenden Satellitenmessungen in Europa zugenommen. Das bestätigt auch eine neue Nature-Veröffentlichung von Jonathan Bennie und Kollegen von der University of Exeter in Großbritannien. Allerdings zeichnen die Forscher ein differenziertes Bild: In einigen Ländern und in manchen Gegenden hat die Helligkeit der künstlichen Beleuchtung merklich abgenommen. Die Unterschiede sind von Land zu Land gravierend.

Gigantischer Sonnenfleck hat Erde im Visier – UPDATE: X-Flare!

Die reißerische Überschrift bitte ich zu entschuldigen, sie soll nur Klicks generieren (und war nicht meine Idee). Falsch ist sie aber nicht: Tatsächlich ist auf unserer lieben Sonne seit langer Zeit noch mal ein wirklich großer Sonnenfleck zu sehen (einen hübschen Größenvergleich zu unserem Planeten sieht man hier). Dazu braucht es nicht einmal ein Teleskop – der Fleck fällt schon mit dem bloßen – aber natürlich mit Sonnenfilterfolie entsprechend geschützem – Auge auf.

Erster Asteroid des Jahres 2014 -höchstwahrscheinlich- über dem Atlantik verglüht

Das fängt ja gut an! Der erste im noch taufrischen Jahr 2014 entdeckte Asteroid, benummert mit “2014 AA”, ist wenige Stunden nach seiner Entdeckung allerhöchstwahrscheinlich über dem Atlantik verglüht. Klein war er wohl – 2 bis 3 Meter – seinen Flug durch die Erdatmosphäre dürfte er jedenfalls nicht überstanden haben. 2014 AA wäre damit (wäre, denn bis jetzt, 2. 2., 22:00 MEZ, gibt es noch keine Bestätigung für die kosmische Kollision) der zweite Asteroid, der vor seinem Eintauchen in dieweiter

Keine Spur mehr von ISON

Erwartet habe ich zwar nicht, noch etwas vom verblichenen Jahrhundertkometen C/2012 S1 ISON zu sehen, sind doch in den vergangenen Nächten etliche Astrofotografen mit ihren Versuchen gescheitert, die Staubwolke fotografisch nachzuweisen, die bislang nur aus dem All mit den Sonnenobservatorien SOHO und STEREO abgelichtet werden konnte. Die Inversionswetterlage (-1°C in gestern abend  Aachen, über +4°C auf den Höhen der Eifel) sorgte aber für eine exzellente Atmosphärentransparenz: noch nie habe ich das Zodiakallicht in einem deutschen Mittelgebirge so deutlich sehen könnenweiter