Goldene Träume – Das Hügelgrab von Hochdorf

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Dieser Spruch enthält für die Archäologie viel wahres. Anders verhält es sich bei den Funden des keltischen Prunkgrabs bei Hochdorf in Nähe Stuttgarts. Der Grabhügel von Hochdorf ist die letzte Ruhestätte eines etwa vierzigjährigen Mannes der um 540 v.Chr. lebte und starb. In seinem Grab wurden zahlreichen gut erhaltenen Gold-, Bronze- und Eisengegenständen gefunden. Eine Besonderheit: Es wurden auch zahlreiche organische Materialen gefunden. Auf einem Acker bei Hochdorf entdeckte Renate Leibfried 1977 auffälligeweiter

Untergang einer Weltmacht – Die Zerstörung Karthagos

Karthago (altgr. Καρχηδών) war lange Zeit der Hauptkonkurrent von Rom in seinem Bestreben um die Vorherrschaft im westlichen Mittelmeer. Drei große Kriege waren nötig, um die vormalige Großmacht zu zerstören. Roms Strafe für die Karthager war verheerend und in seinem Ausmaß bis zu diesem Zeitpunkt einmalig. Karthago wurde als phönizische Siedlung im 9. oder 8. Jahrhundert v.Chr. gegründet. Dionysios von Halikarnassos datiert die Stadtgründung in das Jahr 814 v.Chr., Archäologen konnten früheste Siedlungsspuren erst für das Jahr 760 v.Chr nachweisen.weiter

Jagende Frauen und sammelnde Männer

Die Deutung von steinzeitlichen Geschlechterrollen ist ein spannendes Phänomen. Nicht zuletzt, weil die Idee, dass Männer Jäger und Frauen Sammlerinnen seien, in der breiten Gesellschaft dominiert. Doch was steckt hinter diesen Rollenbildern? Und belegen die archäologischen Funde tatsächlich eine eindeutige Rollenzuweisung? Im gängigen Verständnis von den Geschlechtern ist der Mann das starke und die Frau das schwache Geschlecht. Die Vorurteile lauten: Männer sind schlauer, können besser einparken und sind insgesamt besser im logischen Denken. Frauen sind hingegen etwas gedankenlos, verstehenweiter

Hannibal – Wahrheit und Legende?

Hannibal (246/47-183 v.Chr.) nahm in der Römischen Republik den Platz als größte Bedrohung ein, die Rom bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hat. „Ceterum censeo Carthaginem esse delendam“ („Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss“), war die angebliche Äußerung von Cato dem Älteren (234-149 v.Chr.) am Ende jeder Senatssitzung vor der Eskalation des dritten Punischen Krieges. Das karthagische Bedrohungspotenzial, das in der Person Hannibals ein Gesicht fand, entwickelte sich im zweiten Punischen Krieg (218-201 v.Chr.), dem Kampfweiter

Heiligtümer: Der Glaube des Altertums

Das Leben in der Antike – von Griechen und Römern – ist eng mit Heiligtümern und sakralen Kulten verknüpft. Der Begriffe ‚Religion‘ als Bezeichnung für den Glauben der Menschen in der Antike wird von Althistorikern und Archäologen lieber vermieden, da der Begriff einen zu starken Bezug zum modernen Religionsverständnis assoziiert. Allgemein sind Heiligtümer als Kultstätten für Göttinnen und Götter, Heroen und Heroinen zu verstehen. Antike Kulte zeichnen sich durch eine Vielzahl an Gottheiten und Heroen aus, die zwar familiär verbundenweiter

Die Porträts der Römer: Irrtümer in weißem Marmor

Sie möchten einen Römer sehen? Nichts leichter als das: Zahlreiche Skulpturen, Fresken, Münzen und Malereien laden in Museen ein, sich Gedanken über das Aussehen der römischen Zeitgenossen zu machen. Doch was die wenigsten wissen: Die typisch, weißen Marmorskulpturen haben mit dem tatsächlichen Aussehen der römischen Zeitgenossen wenig gemein. In der neueren Forschung hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Porträts weniger darauf ausgerichtet waren, individuelles Aussehen abzubilden, ähnlich einer Fotografie, sondern vor allem Macht und Prestige repräsentieren sollten. Abhängig vonweiter

Migration in der Spätantike

Obwohl die Begriffe ‚Flüchtlinge‘ und ‚Migration‘ aus dem aktuellen Zeitgeschehen stammen, ist die Bedeutung der Begriffe kein neues Phänomen: Für die Antike, insbesondere für die Spätantike, existieren gut dokumentierte Quellen für menschliche Wanderbewegungen. Als Auslöser für die ‚germanischen‘ Wanderbewegungen in das Römische Reich der Spätantike werden Engagements im römischen Militär mit anschließender Bezahlung in römischen Landgütern, die Flucht vor kriegerischen Bedrohungen und eine generelle Intention am römischen Wohlstand teilzuhaben angenommen. Die ersten Zuwanderer, die ihre Selbstständigkeit auf römischem Territorium, umweiter

Who is Who der Antike: Thusnelda

„Man ey, du bist so eine ‚Tussi‘!“, hörte ich ein braunhaariges Mädchen in der Straßenbahn zu ihrer Freundin sagen, als diese entsetzt im Angesicht einer Spinne aufschrie. Was den Mädchen – und vielen anderen – nicht bewusst ist, hinter ‚Tussi‘ steht eine historische Person der Antike: Thusnelda. Nach Strabo war Thusnelda die Tochter des Cheruskerführers Segestes und die Frau im ‚Schatten des Arminius‘.[1] Die Cherusker siedelten zwischen Weser und Elbe und nördlich des Harzes. Von Drusus (12 und 9 v.Chr.)weiter

Die Homerische Frage

Die ‚Homerische Frage‘ behandelt im engeren Sinn die Frage nach dem Verfasser der Ilias und Odyssee. Im weiteren Sinn ist die ‚Homerische Frage‘ eine Suche nach Antworten zu den Fragen wann und wie die Epen entstanden sind. Ob es tatsächlich einen griechischen Dichter namens ‚Homer’ gab, ist in der aktuellen Forschung sehr umstritten. Ab dem 2. Jahrhundert v.Chr. gibt es Quellen, die vom Zweifel an der Echtheit einiger Versen handeln.[1] Damit startete eine Auseinandersetzung, die bis heute anhält. 1795 erlebteweiter