AstroGeo Podcast: Kometenbilder und offene Forschung

Seit über acht Monaten kreist Rosetta um den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko. An Bord befinden sich zehn Instrumente, unter denen eines hervorsticht: Die Kamera OSIRIS füllt fast ein Viertel der wissenschaftlichen Nutzlast aus. Die hochaufgelösten Bilder von OSIRIS gehören wohl zu den öffentlich gefragtesten Daten von Rosetta. Ich habe darüber mit Holger Sierks gesprochen, dem Kamerachef von OSIRIS am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen. Das OSIRIS-Team umfasst heute 83 Personen, die europaweit über neun Institute in vielen Ländern verteilt sind. In der ersten Hälfte sprechen wir über die Kamera, wie sieweiter

Sehr sehr sehr selten: Erdbeben beim Fracking

Fracking ist böse. Das wissen wir seit dem Film Gasland, von unzähligen Kampagnen. Wir haben hunderttausendfach dagegen unterschrieben und petitiert (mich eingeschlossen). Die angebohrten Schichten liegen zwar meist unter mehreren Kilomter Gestein, aber ja natürlich: Die in die Tiefe gepumpte Mischung aus viel Wasser mit den zugesetzten gefährlichen Chemikalien kann durch irgendwelche Wege auch ins Grundwasser gelangen. Kann gelangen. Der Nachweis erfordert ziemlich viel Detektivarbeit, was ein aktueller Fall aus Pennsylvania zeigt. Es erscheint ebenso plausibel, dass beim Hydraulic Fracturingweiter

AstroGeo Podcast: Philaes Magnetkompass

Vor fünf Monaten landete Philae auf einem Kometen, gerade 2 Tage, 7 Minuten und 56 Minuten später war alles vorbei. Philae hat in dieser Zeit viele Daten gesammelt. – Aber wo genau der Lander (nach zwei ungewollten Sprüngen) zum Stehen kam, ist bis heute ungeklärt. Ich sprach in Wien mit zwei Forschern darüber, inwiefern Philaes Position etwas genauer bestimmt werden konnte. Karl-Heinz Glaßmeier nutzte dazu ein im Herbst mit Rosetta entdecktes Signal, das die Magnetometer an Bord beider Sonden aufgefangen hatten. Und dasweiter

Podcasting – und die Macht des Long Tail

Seit fast drei Jahren podcaste ich jetzt. Ich mache das hier aus Spaß – aber mich interessiert natürlich, wie sehr neue Folgen euch interessieren. Deswegen führe ich recht akribisch Buch, wie viele Hörer ich habe. Das ist aber gar nicht so einfach: Der Server zählt etwa, wie oft eine MP3-Datei angefordert wurde. Aber wurde sie auch komplett geladen? – Oder schloss der Nutzer nach zwei Sekunden den Tab wieder? Ich zähle daher die übertragenen Megabytes pro MP3-Datei. Damit erhalte ich immerhin einenweiter

AstroGeo Podcast: Geschichte der Geologie

Geologen sind Menschen, die Steine verstehen. Aber über lange Zeit verstanden Forscher nicht ansatzweise, wie die feste Erde entstanden ist. Sie rätselten über die Rolle der Vulkane. Sie wunderten sich über Fossilien von Meerestieren hoch in den Bergen. Vor allem aber mussten sich nach der Bibel richten, denn die Entstehung der Welt war klar die Domäne der Kirche. Ich wage mit David Bressan einen Spaziergang über die verschlungenen Wege der Geschichte der Geologie. David ist freiberuflicher Geologe aus Südtirol und bloggt inweiter

AstroGeo Podcast: Methan und organisches Material

Der Mars und die Erde sind keine Zwillinge. Während es dort nur trockene Wüsten und eine ungewöhnliche dünne Atmosphäre gibt, ist die Erde bewohnbar. Umso erstaunlicher war der Fund von Methangas in der Atmosphäre des Mars, der gerade zehn Jahre alt ist. Immerhin entweicht Methan auf der Erde neben Vulkanen auch vielen Mikroorganismen, Tieren und sogar Pflanzen. Wo genau das Marsmethan herstammt, ist bislang noch umstritten. Ein neuer Fund hat die Diskussion allerdings gerade weiter angeheizt: Der NASA-Rover Curiosity beobachtete einen rasanten Anstiegweiter

Old School Infografik: Urluft und Anthropobeben

Drüben im Biosenf-Blog hat Mathilde kürzlich mehrere gemalte Infografiken aus ihrer Studienzeit ausgegraben. Wohlgemerkt: handgezeichnete Infografiken. Und ich fühlte mich angesprochen, immerhin kritzelte ich auch eine Weile lang in diverse Uniblöcke. Die handgekritzelte Grafik hilft mir, Gedanken zu sortieren und mir Strukturen zu merken. Etwa über die Erdgeschichte. Urluft schnuppern Die Erde entstand vor etwa 4,5 Milliarden Jahren. Ein unglaublich langer Zeitraum, selbst für einen Geologen schwer vorstellbar. Denn wir wissen eigentlich nur über die letzten 500 Millionen Jahre wirklich viel. In dieser Zeit spielte sich die Evolution höherer Lebewesenweiter

Rosetta: Offene Forschung tut gar nicht weh?

Am 12. November beobachtete die Welt, wie ein kleiner Roboter zweimal über einen Kometen hüpfte, schließlich stehen blieb und allerhand Daten übertrug. Ich stand während der Landung selber zwischen Kamerateams im Kontrollzentrum in Darmstadt – und war überrascht, wie schnell neue Bilder und Erkenntnisse die Runde machten. Bei der Huygens-Landung auf Titan im Jahr 2005 hatte das noch ganz anders ausgesehen. Damals wurden die ersten Bilder eher unter der Hand gezeigt, kurz bevor im Kontrollzentrum die Lichter ausgingen. Anders imweiter

AstroGeo Podcast: Ozeanbildung ohne Kometen

Vier Monate umkreist Rosetta nun Tschurjumow-Gerasimenko. Die erste Kometenlandung ist Geschichte, der Lander Philae eingeschlafen. Die Muttersonde kreist aber weiter – und wird das wohl noch über ein Jahr lang tun. Nun gibt es erste handfeste Ergebnisse von ihr: Das Massenspektrometer ROSINA an Bord von Rosetta hat so etwas wie den Fingerabdruck des Wassers gemessen. Das Resultat scheint überraschend: Das Wasser der Erde kam kaum von einem Kometen wie Tschuri, vermutlich spielten Kometen als Wasserlieferanten überhaupt keine Rolle. Um die neuen Daten zu verstehen, habe ich mit Kathrin Altwegg gesprochen. Sieweiter

AstroGeo Podcast: Die erste Kometenlandung

Am 12. November 2014 landete erstmals in der Geschichte eine Raumsonde auf einem Kometen: Philae. Nach zwei ungewollten Hüpfern stand Philae – und begann wissenschaftliche Daten der  unbekannten Kometenwelt zu sammeln. Leider arbeitete die Sonde nur 56 Stunden – danach war die Hauptbatterie an Bord erschöpft. Sechs Tage später traf ich mich mit Fred Goesmann für ein Interview: Er ist leitender Wissenschaftler für das Instrument COSAC auf Philae (Cometary Sampling and Composition Experiment). Es ist so etwas wie die Nase der Sonde: Sie kann die vielenweiter