Was ist in Bolivien anders als in Peru?

„Was ist denn anders in Bolivien als in Peru?“ Schwierige Frage. Seit knapp einer Woche sind wir, meine Reisegefährtinnen Anja und Nicola (links und rechts unten) sowie ich in diesem südamerikanischen Land, das drei Mal so groß wie die Deutschland ist, aber lediglich knapp zehn Millionen Einwohner hat. Erlebt haben wir bislang den Ferienort Copacabana am Titicacasee und nun La Paz und El Alto. Der Regierungssitz (Sucre ist die offizielle Hauptstadt) liegt in einer spektakulären Berglandschaft, die im Verkehr komplettweiter

Glück ist: Das Hobby zum Beruf machen

Was würdest Du machen, wenn Geld keine Rolle spielen würde? Eine beliebte Frage bei Coaching-Freunden, um herauszufinden, welche Träume zu verwirklichen wirklich lohnt. Beim 43-jährigen Steffen Vierling aus Deutschland und der 35-jährigen María Kathía Coello Mejía aus Peru würde vermutlich genau das herauskommen, was sie gerade tun, denn das Paar hat sein Hobby zum Beruf gemacht: Radtourismus rund um Cusco. Dafür jedoch mussten sich der Instrumententechniker und Schlagzeuger sowie die Hotelmanagerin und Tourismusfachfrau erst auf einem Kreuzfahrtschiff kennen und späterweiter

Hoffnung für Mädchen, die schon Mütter sind

Peru lässt niemanden kalt. Dieses Land bringt Menschen mit ihren Lebensthemen in Kontakt. Was da passiert? Keine Ahnung. Ich weiß nur eines, es gibt eigentlich nur zwei Arten der Reaktion: Faszination oder Flucht. Dieser unglaublichen Vielfalt an Landschaft, diesem unglaublichen Reichtum an Kultur steht ein ebenso unglaubliches Elend gegenüber. Einfache Lösungen sind nicht zu finden. Das Spannungsfeld ist groß und langer Atem unabdingbar. Es geht dabei nicht um Hunger, sondern um Gewalt. Zwei Drittel der Frauen, die im Departement Cuscoweiter

Telma Gonzales: Cusco-Heidelberg und zurück

Telma Gonzales ist so peruanisch, wie sich ihr Name anhört. In Lima geboren, in Cusco aufgewachsen, betreibt sie ein Geschäft mit Anden-Artikeln gleich um die Ecke der weltberühmten Kathedrale und des Plaza de Armas am „Nabel der Welt“, wie die Inkas Cusco nannten. Ihre Lebensgeschichte ist die einer mutigen und intelligenten Frau in einer globalisierten Welt.  Doch Telma hat heute einen deutschen Pass und keinen peruanischen mehr – Grund dafür sind die deutschen Bedenken gehen die Doppelstaatlichkeit. Aber wer weiß,weiter

Verkauft Peru sein Kulturerbe?

Streik in Peru ist anders, als ich das von Deutschland gewöhnt bin. Nichts geht mehr in Cusco. Die Kinder bleiben von der Schule daheim – zu gefährlich. Kein Bus fährt mehr, auch kein Taxi. Die Straßensperren aus dicken Steinen und großen Autoreifen werden von kampfesmutigen Männergruppen bewacht oder sie spielen dort einfach Fußball. Nur Krankenwagen dürfen durch. Die kleinen Läden haben geöffnet, Straßenhändler machen das Geschäft ihres Lebens. Die großen Supermärkte hingegen haben die Rollgitter halb heruntergelassen, um im Fallweiter

Mit der Wasserfrau in den Colca-Canyon

„Wasser ist Leben“, sagt Maria Kunzelmann mit einem begeisterten Blick auf die grünen Flecken im ansonsten staubtrockenen Colca-Canyon und sogar hinter der dunklen Sonnenbrille ist zu ahnen, dass ihre Augen mit der Sonne um die Wette strahlen. Die 47-jährige Biologin aus Königsfeld in der fränkischen Schweiz ist Entwicklungshelferin, Naturwissenschaftlerin mit hoher Affinität zur Technologie und überdies mit einem Faible für alles, was mit Wasser und Abwasser zu tun hat. Dass sie hierzu beratend in Peru tätig sein kann, kommt derweiter

Abschied, Ankommen und Aufbruch

Abschied, Ankommen und Aufbruch sind mir drei mal mehr und mal weniger willkommene Gefährten geworden. Sie nötigen mir eine Flexibilität ab, die ich sonst nicht habe. Gleichwohl tun sie mir gut, denn sie machen mir eines deutlich: Alles ist immer im Fluss der Veränderung. Das macht das Leben aus, ob uns das passt oder auch nicht. Ich bin heute nicht mehr die, die ich gestern war und nicht die, die ich morgen sein werde. Das zu leugnen würde bedeuten, demweiter

Basta a la violencia!

Manche Themen, wie groß und wichtig sie auch sein mögen, brauchen Pioniere. Starke Männer und Frauen, die sie aus ihrem Tabu reißen, den Finger auf die gesellschaftliche Wunde legen und einen langen Atem haben. Familiäre Gewalt und sexuelle Misshandlung von Kindern sind solche Themen. Wie verbreitet sie sind, will keine Gesellschaft gerne hören. Und schon gar nicht, dass jeder einzelne sehr bewusst dazu beitragen muss, dass sie geächtet und geahndet werden. Dessy Zanabria Palomino ist so eine unbequeme Vorkämpferin.Und alsweiter

Von Gipfelstürmern, Turmbauern und lebendigen Steinen

Ein Sabbatjahr in Peru ohne einen imposanten Andengipfel zu erklimmen? Das geht gar nicht. Zumal der Vulkan Chachani heißt (so viel wie “tapfer”), nicht einmal 60 Kilometer von meiner derzeitigen Wahlheimat Arequipa entfernt liegt und als leichtester 6000er der Welt gilt. “Das wird dich an deine Grenzen bringen”, raunen die einen, andere warnen vor der Höhenkrankheit und wieder andere loben einfach nur die unberührte Schönheit der Bergwelt dort droben. Am Ende ist der atemberaubende Aufstieg mit dem rasenden Herzschlag einesweiter

Das Liebgewordene loslassen

Mitunter gehen mir Dinge nah, zu nah. Der Schmerz dringt tief unter die Haut, setzt sich fest und geht nicht mehr weg. Mitleid ist dann das richtige Wort, aber das bringt ja nicht viel. Und ich bewundere einmal mehr die Verantwortlichen der peruanischen Kinderheime, die das Liebgewordene so viel besser loslassen können als ich und weiter machen. Da haben diese Jungen und Mädchen schlimmste Vernachlässigung und Misshandlung erlebt, bekommen nun einen Schutzraum, Schule und endlich genügend zu essen. Und dochweiter