“Mädchen, du musst ein bisschen mehr macha sein”

Die Frauen Perus sind ein Phänomen. Sie arbeiten knochenhart in schlecht bezahlten Jobs und zuhause in der Familie sowieso – viele, viele Stunden lang. An ihrer Fürsorge hängen drei bis vier Generationen und ein großer Kreis an Freunden und Nachbarn. Die Anerkennung dafür hält sich in Grenzen. Hundemüde schlafen sie dann ein, wo sich eine kleine Gelegenheit bietet, im Park oder im Minibus. Das Erstaunlichste dabei ist jedoch ihre mitfühlende Wärme, deren Quelle nie zu versiegen scheint. Und eine Fröhlichkeit,weiter

Visum und Vogelmist

Worüber ein Mensch sich so freuen kann. Ich beispielsweise gerade darüber, dass ich nach Chile ein- und wieder ausreisen durfte und mir Peru ein weiteres Visum für 90 Tage gewährt hat. Und wohin fährt man von Arequipa aus, wenn man diesen Stempel braucht? Klar nach Tacna und Arica. Die liegen beide in der Nähe der Pazifikküste und mehr oder weniger mitten in der Wüste zugleich. Außerdem erzählen diese beiden Städte die Geschichte des Salpeterkrieges und wie es gelingt, mit Vogelmistweiter

Was heißt hier schon freiwillig?

Seit ich selbst als so genannte “Voluntaria” unterwegs bin, beschäftigt mich mehr und mehr, was es mit diesem Freiwilligendienst auf sich hat. Bei meinen Recherchen habe ich nicht nur herausgefunden, was für ein weltumspannendes Geschäft der Wunsch etwas Gutes zu tun geworden ist, sondern auch, was für verschiedene Formen es gibt und worauf man achten sollte. Am Beispiel Cusco habe ich das für das Wochenendmagazin der Rhein-Neckar-Zeitung aufgeschrieben. Hier geht es zum Artikel: Cusco

Was ist Glück?

Glück ist eine relative Sache. Es benötigt anscheinend als Kontrast das Unglücklichsein, um richtig intensiv wahrgenommen zu werden. Oder, wie Khalil Gibran das so unvergleichlich ausdrückt: „Man muss durch die Nacht wandern, wenn man die Morgenröte sehen will“. Heute morgen bin ich aufgewacht, habe hinauf zum Vulkan Misti geschaut, der mit Schnee bestäubt und am Gipfel in Wolken gehüllt war. Ansonsten ein strahlender, klarer Tag und der Gedanke als Leuchtschrift in meinem Kopf: Heute ist der erste Tag vom Restweiter

Abschied und Aufbruch

Wenn einem im Sabbatjahr die Liebe zerbricht, wegen der man den kühnen Schritt überhaupt gewagt hat, ist das der emotionale Super-GAU. Alles tut weh, ganz unten angekommen, ohne Haut. Die Arme der Freundschaft, in die man sich zuhause flüchten würde, sie sind so weit weg. Und es heult sich nicht gut vor dem Computer, auch wenn mit Bildern telefonieren eine geniale Erfindung ist, die viel Trost ermöglicht. So einzigartig einem Liebeskummer immer vorkommt, so verbreitet dürfte das Phänomen in derweiter

Olga steigt um

Es war Liebe auf den ersten Blick zwischen Olga Khuen und der peruanischen Stadt Cusco. “Ich stand vor der Kathedrale und habe vor Freude geweint”, erzählt sie heute, drei Jahre später. “Endlich zuhause”. Dieses Gefühl stellte sich bei der in Rumänien geborenen deutschen Unternehmensberaterin, die zuletzt in Hamburg und Berlin gelebt hatte, zum ersten Mal in ihrem Leben ein. Dabei war sie eigentlich völlig erschöpft vor ihrer Auszeit in Südamerika. “Kiste oder Klapse”, so bringt sie lakonisch ihr damaliges Lebensgefühlweiter

Nervenprobe Machu Picchu

Für die meisten Südamerikareisenden ist der Machu Picchu ein absolutes Muss. Egal, dass er nur mit dem teuren Zug zu erreichen ist und dort alles drei Mal so viel kostet wie anderswo oder dass die Basisstation Aguas Calientes den Charme einer abgenudelten Hafenstadt hat. Der mythische Platz, die berühmteste aller Inka Zitadellen mit dem spektakulärsten Ambiente darf in kaum einem Reiseplan fehlen. “Alles ist kalt, dort fehlt die Liebe”, hatte uns die freundliche Hostel-Betreiberin in Cusco gewarnt und uns einweiter

Kinder, Kinder!

Kinder sehen die Welt anders. Eine Binsenweisheit, deren Gültigkeit ich gerade hautnah erfahre. Meine beiden Neffen, zehn und dreizehn Jahre alt, sind mit meinem Bruder und seiner Frau nach Peru gekommen. Und auf unserer Reise darf ich erfahren, wie meine Wahlheimat auf Zeit sich für sie anfühlt. Am Anfang waren die Fragen: Wie reagieren Kinder und Jugendliche auf die Höhe (Am Titicacasee immerhin 4000 Meter über dem Meer)? Wie kommen sie mit der intensiven Sonne zurecht? Finden sie Inkas undweiter

Metamorphose

Ich nehme mich mit, wohin ich auch gehe. Mit allem, was mich ausmacht, der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft – einerseits. Umso länger mein Sabbatical andauert, umso stärker spüre ich andererseits, dass meine Veränderungen ebenfalls zu mir gehören als quasi logische Konsequenz. Selbst wenn ich diese Metamorphosen nur spüre und noch gar nicht klar benennen kann. Das ist ein wunderbarer, mannigfaltiger und organischer Prozess, dem ich mir hier erlauben kann nachzuspüren und den ich sich entwickeln lassen darf. Esweiter

In der letzten Bastion der Inkas

Der Machu Picchu nervt und das in der Regel schon lange vor der Reise. Offiziell erreicht man das Weltwunder nur mit dem Zug. Die Fahrpreise sind wie der Eintritt für Ausländer astronomisch und das Internet für die Buchung nur bedingt nutzbar. Jeden Tag teilt man sich das Inka-Wahrzeichen mit mindestens 2500 anderen Touristen, der Rummel ist atemberaubend. “Warum mögen Touristen eigentlich keine Orte, wo andere Touristen sind?”, frage ich den 32-jährigen Javier Amanqui Cordova, der mich und drei junge Amerikanerweiter