Tipps fürs Sabbatical

Es ist ein merkwürdiges Missverhältnis: Fast die Hälfte der Deutschen Arbeitnehmer wünscht sich sehnlichst eine Auszeit vom hektischen Alltag, doch nur die allerwenigsten lassen den Wunsch Wirklichkeit werden. Deshalb habe ich für das Freiburger Institut- Dr. Röckelein die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema zusammengestellt und eine kleine Checkliste für ein gelingendes Sabbatical erarbeitet. Vielleicht inspiriert es ja jemanden oder hilft, Fehler zu vermeiden. Die Erfahrungen sind alle selbst gemacht und vielfach bestätigt. Ehrlich. Hier geht’s zum Link und zumweiter

Zeit und Veränderung

In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so viel frei verfügbare Zeit gehabt. Langweilig ist das keineswegs. Es gibt immer etwas zu tun, zu lernen oder zu bedenken. Dabei dehnt sich die Zeit. Sie wird intensiv und schwer. Ablenkung ist nicht so leicht zu finden, ich bin auf mich selbst zurückgeworfen – im Angenehmen und im Unangenehmen. Knapp vier Monate bin ich hier in meinem Sabbatical und ich spüre, wie sich die Unruhe von Veränderungen breit macht und dassweiter

Wo Alpaka und Lama sich gute Nacht sagen

Himmel, wann war ich zuletzt an einem Ort, wo nur der Wind zu hören war? Ewig her. Hier im “Reserva Nacional Salinas y Aguada Blanca” ist in 4300 Meter Höhe nur er zu vernehmen. Der Wind wuschelt die Büschel der Salzgräser in dieser hochandinen Steppe, er streicht den Alpakas und Lamas durchs Fell und sträubt den fast unwirklich rosafarbenen Flamingos das Gefieder. Ja, auch die gibt es hier am Salzsee. Sie machen auf dem Weg von und nach Afrika Station.weiter

Quince – einen Tag Prinzessin sein

Mein Lieblingssatz der Woche stammt aus einem Zeit-Interview mit Henning Mankell. Darin gibt der an Krebs leidende schwedische Schriftsteller folgenden Ratschlag: Mach’ Dir im Leben nicht so viele Sorgen, Du kommst da nicht lebend raus. Ich denke, das würde vielen Peruanern gefallen. Es gibt Gelegenheiten, bei denen lassen sie es krachen, als ob es kein Morgen gäbe. Der 15. Geburtstag eines Mädchens, “Quince Años” genannt, ist so ein Anlass. Das dürfen selbst die Kinder aus armen Familien eine Nacht langweiter

Semana Santa – das Finale

Wohl nicht ganz zu Unrecht wird Arequipa auch das Sevilla Amerikas oder gar das Rom von Peru genannt. Doch so turbulent die Karwoche beginnt, so ruhig und fast besinnlich geht sie zu Ende. Am Samstag sind sogar die Messen mit der Lupe zu suchen. Nur in San Francisco, ohnehin unsere Lieblingskirche, wird um 8 Uhr abends die Osternacht begangen. Dunkel ist es da drinnen. Ein spärliches Flämmchen nur beleuchtet den Altar. Die Leute tasten sich mit ihren Kerzen in derweiter

“Semana Santa” als religiöse Erfahrung ganz eigener Art

Ich bin katholisch erzogen worden und zur Kommunion gegangen. Ich weiß, wie Weihrauch riecht und kenne die Geschichte, dass die Glocken über Karfreitag nach Rom fliegen aus Trauer über den Tod Christus. Dafür zog dann die Dorfjugend durch das Odenwaldnest, in dem meine Großmutter lebte, und verkündete die Uhrzeiten mit lärmenden Holzrätschen. An Karfreitag waren auch in meiner südbadischen Heimat die Kinos geschlossen und das Tanzen verboten. Und natürlich weiß ich, dass Weihnachten ohne Ostern und damit den Glauben anweiter

Kochkurs in Peru: Lammbraten und Semmelknödel

Ein deutscher Koch gibt für Peruaner einen Kochkurs in “Internationaler Küche”  und so sieht das dann aus: Von den acht angemeldeten Personen erscheinen neun. Alle kommen eine halbe Stunde zu spät (sensationell pünktlich für hiesige Verhältnisse). Mehr als 45 Minuten zu spät kommt der Mensch, der die Küche aufschließt. “Ist nicht so schlimm”, tröste ich meinen frustrierten Liebsten, der sich die Haare rauft, “die Gäste am Abend werden auch eine Stunde später kommen”. Einen ganzen Tag lang wollen diese neunweiter

Schlaf schön – von wegen!

Etwas ist seltsam. Ein Leben lang war ich mit gutem Schlaf gesegnet. Außer in schlimmen Krisenzeiten habe ich stets geschlummert wie das sprichwörtliche Murmeltier. Geträumt habe ich natürlich auch. Oft und lebhaft. Manche Träume, wie die von der Mathearbeit in der elften Klasse, kamen immer wieder. Manche Träume machten Angst, andere riefen schöne Erinnerungen wach. So war das über Jahrzehnte. Bis jetzt in Peru. Liegt es an der Höhenluft, am Sabbatical, dem veränderten Lebensrhythmus, dem Essen, der anderen Sprache…..? Irgendweiter

Quinoa: Licht und Schatten eines Wunderkörnchens

Früher war in den Anden eines sicher: Keine Mahlzeit ohne Quinoa! Das hat sich geändert, denn das Wunderkörnchen aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse ist für normale Familien schier unerschwinglich geworden. Seit Mitte der 1990er Jahre die amerikanische Raumfahrt die kleinen Körnchen als ideale Astronautennahrung entdeckt hat, vervielfachte sich der Preis. Heute kostet ein Kilo ungefähr doppelt so viel wie ein Kilo Hühnerfleisch und vier Mal so viel wie Reis. Und nachdem 2013 auch noch die Vereinten Nationen das Jahr derweiter

Wanderslust und Einkaufsfreude

Was hilft neben dem Zuspruch lieber Menschen gegen Frust am besten? Wandern in frischer Natur und einkaufen. Beides habe ich zur Aufhellung meines Gemütszustandes gemacht – und es hat gewirkt. Danke der Nachfrage, der Sabbatical-Blues macht sich im wahrsten Sinne des Wortes vom Acker. Im ländlichen Sabandía, etwa eine halbe Autostunde von der trubeligen Arequipa-Innenstadt entfernt, hat sich sogar ein besonders wuscheliges Alpaka um gute Stimmung bemüht und meine Kamera fachkundig inspiziert. Die intensive Sonne sowie der Fußmarsch durch dasweiter