Willkommen im Zeitalter der Gravitationswellen-Astronomie!

Welch eine Neuigkeit heute Nachmittag als der LIGO-Direktor David Reitze in der Pressekonferenz der amerikanischen National Science Foundation verkündete “We have detected gravitational waves. We did it!”. Ein großer Jubel war im Livestream zu hören und hier in Garching, wo die Pressemitteilung unter anderem nach dem astronomischen Kolloquium im großen Hörsaal der ESO übertragen wurde, wurde ebenfalls geklatscht und gejubelt — und anschließend auf bayerische Art mit Bier und Brez’n gefeiert… Was Gravitationswellen sind, wie man sie entdeckt und wieso das allesweiter

Die Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes

Nach viel zu langer Pause möchte ich mich endlich auch an dieser Stelle einmal wieder zu Wort melden. Der Anlass dafür ist dieses Mal keine wissenschaftliche, sondern eine politische Neuigkeit, die aber die Arbeit von fast allen Wissenschaftlern in Deutschland betrifft. Nach langer Beratung ist nämlich am Donnerstagabend die Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes vom Deutschen Bundestag beschlossen worden. Hinter diesem Wortungeheuer verbirgt sich ein Gesetz, das die “besonderen Bedingungen” für den Arbeitsmarkt in der Wissenschaft regelt. In Deutschland dürfen Arbeitsverträge ja grundsätzlich nicht befristetweiter

Heilige Photonen und die Spiegelmanufaktur des Stuart Observatory

Außer dem LBT gibt es hier oben auf dem Mount Graham noch zwei weitere Teleskope: Das Heinrich Hertz Submillimeter Teleskop (SMT) und das Alice P. Lennon Vatican Advanced Technology Telescope (VATT). Beide haben mein Beobachter-Kollege Paolo und ich in den letzten Tagen besucht. Bei einem unserer ersten Spaziergänge hier oben sind wir am VATT vorbeigegangen und haben einfach mal an der Türe geklingelt, um zu sehen, ob wer zuhause ist. Nach kurzer Zeit öffnete uns ein freundlicher älterer Herr —weiter

Ein Tag (eine Nacht) auf Mount Graham

Protokoll, eines ganz normalen Astronomen-Tages am LBT Gestern, gegen 12.30 Uhr: Ich stehe auf, dusche, frühstücke. Im ersten Stock des LBT-Gebäudes sind sowohl die Küche, der Kontrollraum als auch die Betten angesiedelt. Im Gegensatz zum VLT, wo man rund um die Uhr mit Essen versorgt wird, wenn man möchte, muss man am LBT selbst kochen. Dabei merkt man dann übrigens recht deutlich, dass man sich auf über 3000 Meter Höhe befindet: Wasser kocht hier wegen des geringeren Luftdrucks schon beiweiter

Das Large Binocular Telescope

Mit Superlativen ist es immer so eine Sache: wenn man einen wirklich brauchbaren Superlativ haben will, muss man entweder komplizierte Dinge beschreiben oder auf weniger quantitative Kategorien zurückgreifen. So behaupten die Betreiber der verschiedenen Großteleskope der Welt, ihr Teleskop sei “the world’s most advanced” (ESO über VLT), oder “the world’s most powerful” (Large Binocular Telescope Observatory). Wie dem auch sei, das LBT ist zweifellos das größte Binokular der Welt, besitzt die größten nicht-segmentierten Spiegel (8,4m) und ist von der Gebäudegrößeweiter

Mount Graham

Jeden Tag beim Frühstück plagt mich das schlechte Gewissen. Da sehe ich dieses schöne Frühstücksbrettchen, das ich von Sterne und Weltraum geschenkt bekommen habe, und denke mir ich sollte mich doch mal wieder zu Wort melden hier bei den Kosmologs! Derzeit bietet es sich gerade besonders an, da ich mal wieder am Beobachten bin. Dieses Mal aber nicht am VLT in Chile, sondern bei einem anderen Großteleskop, dem LBT. Man könnte meinen, es wäre nach mir benannt, in Wahrheit steht die Abkürzung natürlichweiter