Fortbildung in der Arztpraxis

„Fortbildung, Seminar, Workshop….. Das auch noch?!“

Fragt man nach der Sinnhaftigkeit einer Fortbildung, von Seminaren oder Workshops, wird einem jeder Anbieter den Mehrwert seiner Veranstaltungen sicher gerne erläutern.

Aber wer sagt einem, was wirklich Sinn macht? Welche Inhalte braucht man denn auch wirklich?

Das Gesundheitswesen unterliegt einem ständigen Wandel und neben alltäglichen Aufgaben ist es eine Kunst für sich, immer auf dem aktuellen Stand zu sein und keine Neuerung zu verpassen.

An dieser Stelle können Fortbildungen, Seminare und auch Workshops helfen, Schritt zu halten und so eine hohe Fachlichkeit und Qualität sicherzustellen. Denn auch Patienten und Kunden informieren sich über neue Methoden und Strategien und – ehrlich gesagt – möchte doch keiner, dass sie einem mit Wissen oder Ideen zuvorkommen. Die Nutzung neuer Methoden und das angewendete Spezialwissen sind daher enorm wichtig für die Unternehmensentwicklung, aber auch für die Außenwirkung einer Arztpraxis.  

Neben dem stressigen Arbeitsalltag ist es viel verlangt, nachmittags oder abends noch eine Fortbildungsveranstaltung zu besuchen. Das gilt für die Mitarbeiter, aber auch für die Ärzte selbst. Umso wichtiger ist es, genau zu überlegen, welche Pflichtveranstaltungen nötig sind und was darüber hinaus auch wirklich einen Mehrwert für die Teilnehmenden bringt.

Es macht Sinn, die Mitarbeiter nach Fortbildungsinteressen zu fragen und bei entsprechendem Bedarf sogar etwas bedarfsgerecht und intern zu organisieren. Ein sinnvoll ausgewählter Inhalt hilft dann jedem einzelnen den Herausforderungen im Alltag zu begegnen und kann frischen Wind und neue Ideen in die Praxis bringen. Darüber hinaus profitiert natürlich der einzelne Mitarbeiter: Die berufliche Weiterentwicklung ist sehr wichtig, aber auch „Updates“ zu bekannten Themen sind manches Mal notwendig. Erhebungen zur Zufriedenheit der Arbeitnehmer haben gezeigt, dass Zufriedenheit und Motivation durch regelmäßige Fortbildung gesteigert werden können.   

Aber was macht nun die passende Fortbildung / das passende Seminar aus?

Neben einigen Pflichtunterweisungen (Hygiene, Brandschutz, MPG etc.) sollten für die weiteren Fortbildungsstunden Inhalte mit einer hohen Nähe zum realen Arbeitsfeld gewählt werden. Auch ein guter Ansatz ist es, Dinge miteinander zu verknüpfen: Die lästige Geräteeinweisung zum Defibrillator mit einer praktischen Übung von erste Hilfemaßnahmen und der Schulung von organisatorischen Elementen des Notfallmanagements. Wenn man es nämlich ganz pragmatisch ausdrücken will, dann sollen die vermittelten Inhalte doch eine Hilfestellung im Alltag sein.

Kleinere Seminare können dann sinnhaft sein, wenn Raum für Fragen, persönliche Gespräche und Tipps vom Experten gewünscht und zweckmäßig sind. Bei Großveranstaltungen geht diese persönliche Note häufig verloren. Dem gegenüber steht der Vorteil, bei größeren Events Kollegen und Experten zu treffen, sich auszutauschen und zu vernetzen.

Es lässt sich also zusammenfassend, dass man nicht jede Fortbildung mitnehmen muss. Kosten und Nutzen sind mit besonderem Blick auf die spezifischen Bedürfnisse der Fachrichtung und des Teams abzuwägen.

Zum Abschluss möchte ich an dieser Stelle auf unsere Seminarreihe zu den Themen Qualitäts- und Risikomanagement, Hygienemanagement und Patientensicherheit, Arbeitssicherheit und Notfallmanagement aufmerksam machen. Wenn Sie zu diesen praxisnahen Themen Fortbildungsbedarf sehen, finden Sie weitere Informationen bei Ihrem kompetenten Praxisberater Innovaprax mehr Informationen: Wir bieten praxisnahe Seminare für Ärzte, Medizinische Fachangestellte und andere Gesundheitsfachberufe an.

„Das große Ziel der Bildung ist nicht Wissen, sondern Handeln.“                                        Herbert Spencer (Britischer Philosoph; 1820 – 1903)

 

Das perfekte Arzt Logo – Tipps und Beispiele aus der Praxis

Erstellung eines Arzt Logos – warum ist es trotz Kosten und Mühen unverzichtbar?

Jede Arztpraxis muss sich jeden Tag aufs Neue mit dem enormen Wettbewerb, der im Gesundheitswesen herrscht, auseinandersetzen. Ohne einen professionellen Auftritt nach außen hin, ist es jedoch fast unmöglich, stetig neue Patienten zu gewinnen und diese langfristig an sich zu binden.

Dazu kommt, dass ein Arzt durch rechtliche Einschränkungen gebunden ist und deshalb deutlich weniger Möglichkeiten hat, Marketing zu betreiben, als in anderen Branchen.Arzt-Logo_Kinder_und_Jugendchirurgie.thu

Obwohl ein Logo für die Arztpraxis sehr kosten- und arbeitsintensiv sein kann, sollte sich hier besondere Sorgfalt lohnen: Schon beim ersten Kontakt sieht ein potentieller Patient in der Regel das Logo. Es ist wortwörtlich das Aushängeschild der Praxis und erscheint auf Visitenkarten, dem Briefpapier, in Telefonregistern und natürlich auch auf den zahlreichen Vergleichsportalen für Ärzte, über die mehr und mehr Patienten bei ihrer Arztsuche gehen. Ein Logo ist allgegenwärtig!

Und man hat nur eine Chance auf den ersten Eindruck. Ist das Logo unprofessionell, wirft das auch ein schlechtes Licht auf den Arzt. 

Ein gutes Logo ist also eine Investition in die Zukunft der Praxis und lohnt sich, vor allem, da es nur sehr selten geändert wird.

Aber wie wirkt sich das Logo-Design auf Patienten und Mitarbeiter aus?

Ein gutes Logo verbindet die Mitarbeiter mit der Praxis. Sie tragen das Logo täglich auf ihrer Arbeitskleidung, identifizieren sich damit und fühlen sich so zur Praxis zugehörig. Das stärkt den Teamgeist des Personals, der in diesem anstrengenden Beruf von enormer Wichtigkeit ist.

Auf der anderen Seite soll das Logo dem Patienten gegenüber Vertrauen erwecken. Er muss sich in der Praxis wohlfühlen und sie trotz eventuell unangenehmer Behandlungen in guter Erinnerung behalten und natürlich wiederkommen.Augenarztpraxis_Logo.thumb.jpg.207571954

Ein guter Arzt muss dem Patienten gegenüber professionell und respektvoll entgegentreten, aber trotzdem auch eine gewisse Distanz wahren. Auch sollte er Kompetenz ausstrahlen, denn wer möchte sich schon von einem Arzt behandeln lassen, der kein Experte in seinem Fachgebiet ist? Das alles muss auch ein gutes Logo dem Patienten vermitteln.

Unterschiedliche Ansätze führen zum Erfolg

Wie soll man jetzt aber ganz konkret an das eigene Praxis-Logo rangehen? Hier haben sich zwei unterschiedliche Ansätze als erfolgversprechend herausgestellt

Das klassische “medizinische” Look & Feel

Auf der sicheren Seite bewegt man sich, wenn man innerhalb der bekannten Bildsprache der Medizin bleibt. Der Vorteil hierbei ist, dass man im öffentlichen Raum mit seinem Praxisschild oder im Telefonbuch sofort als Arzt wahrgenommen wird. Allgemeinärzte nutzen gerne bekannte Symbole wie das vom roten Kreuz abgeleitete Kreuz-Symbol, den Äskulapstab oder das Stethoskop. Unzählige Kardiologen haben ein stilisiertes Herz in ihrem Arzt-Logo. Und Zahnärzte? Dreimal dürfen Sie raten…Chirurgie_Studer_Logo.thumb.png.97cf7699

Das gewählte Motiv sollte natürlich zur Praxis und der jeweiligen Fachrichtung passen. Man wird mit dem Ansatz wahrscheinlich keinen Preis für Originalität gewinnen, darum geht es aber auch gar nicht. Denn wenn das Logo gut gemacht ist, dann wird es seinen Zweck für eine lange Zeit erfüllen.

Abweichen von der Norm

Der gegenteilige Ansatz kann ebenso erfolgversprechend sein. Manche Mediziner möchten sich bewusst von der Masse ihrer Konkurrenten abheben und drücken das auch in ihrem Logo-Design aus. Man kann das auf unterschiedliche Weise tun. Wer beispielsweise eine exklusive Praxis betreibt, der kann sein Design ganz hochwertig im Stil einer Luxus-Marke halten. 55d0b42513fcf_Kinderrztin_Dr._Weichbrodt

Oder man möchte betont kinderfreundlich erscheinen und arbeitet mit gezeichneten Figuren, die Kinder besonders ansprechen. Oder man probiert außergewöhnliche Ansätze, beispielsweise könnte man als Augenarzt das eigene Logo wie eine Sehtest-Tafel gestalten lassen. Wichtig ist hierbei, dass man die Zielgruppe im Blick hat und weiß was man tut.

Weitere Beispiele für Arzt-Logos finden Sie in folgender Logo-Galerie auf designenlassen.de

Häufige Fehler bei Arzt Logos

So viele Dinge, wie man bei einem Design richtig machen kann, so viele Dinge kann man leider auch falsch machen. Doch verzweifeln Sie nicht, wenn Sie ein paar wenige Punkte beachten, haben Sie den halben Weg schon geschafft.

Der erste Fehler, der unbedingt vermieden werden muss, ist ein zu überladenes Design. Zu viele Farben beispielsweise fallen zwar auf, das Logo ist aber nicht einprägsam und wirkt auf den Patienten zu unruhig.

Der nächste Punkt, der ebenfalls berücksichtigt werden sollte, ist eine einheitliche und lesbare Schriftart. Kann das Logo nicht entziffert werden, bringt Ihnen eine fantastische Bildmarke ebenfalls nichts, denn dann bringt niemand das Logo mit Ihrer Praxis in Verbindung. (Von einer so genannten “Arztschrift” ist also abzusehen 😉 )

Der letzte Fehler, den Sie vermeiden sollten, ist das Nachahmen von zeitlich begrenzten Trends und Modeerscheinungen. Denken Sie daran, dass Ihr Logo eine Investition in die Zukunft ist und auch in 10 Jahren noch aktuell sein muss. Schließlich wollen Sie Ihre Praxis langfristig zum Erfolg führen.

Schritt für Schritt Anleitung – was ist beim Arzt-Logo Briefing zu beachten?                      

  1. Beschreiben Sie Ihr Unternehmen in wenigen Sätzen
  • In welcher Branche sind Sie tätig?
  • Was macht Ihr Unternehmen? Was für Produkte/ Dienstleistungen bieten Sie an?
  • Wer ist Ihre Zielgruppe?
  • Wer sind Ihre stärksten Wettbewerber?
  • Wodurch zeichnet sich Ihr Unternehmen aus?

2.  Verfassen Sie eine Aufgabenstellung mit näheren Informationen

  • Welche Art von Logo wünschen Sie sich? (reine Wortmarke, Wort-Bildmarke, Bildmarke)
  • Haben Sie bestimmte Farbwünsche?
  • Welche Eigenschaften soll das Design besitzen und was soll es kommunizieren? (Vertrauen, Innovation etc.)
  • Wo wird das Logo
    vor allem zum Einsatz kommen? (Web, TV, Print, national, international)
  • In welchen Formaten benötigen Sie das Logo?

 

Bedenken Sie jedoch bei der Anzahl der Informationen, die Sie dem Designer geben: je mehr Angaben Sie machen, desto eingeschränkter ist der Designer in seiner Kreativität. Denn er wird auf Ihre Vorschläge eingehen und kann seinen Ideen nicht freien Lauf lassen. Das ist natürlich positiv, wenn Sie schon eine genaue Vorstellung von Ihrem Arzt Logo haben und diese nur noch umgesetzt werden muss.

Sollten Sie noch keine genauen Vorstellungen zu Ihrem Wunschdesign haben, macht das natürlich auch nichts, denn dann wird der Designer Ihnen verschiedenste Entwürfe bieten. Da kann es natürlich vorkommen, dass der ein oder andere Ihrem Geschmack nicht zu 100% entsprechen wird.55d0b425c10c9_Olena_Buck_Praxis_fr_Natur

Ganz wichtig ist, dass Sie alle Entwürfe bewerten und dem Designer Feedback geben, damit auf Änderungswünsche und Ihren persönlichen Geschmack eingegangen werden kann.

Wenn Sie diese Punkte beachten, ist Ihr individuelles Arzt Logo schon zum Greifen nah.

 

 

Warum Beschwerden in der Arztpraxis Zeit, Geld und Nerven kosten

„Ständig klingelt das Telefon!“

Mit dieser Begrüßung begann mein typischer Arbeitsalltag noch vor einigen Jahren in der Arztpraxis.

Sobald ich zur Praxistür herein gekommen war, erhielt ich anstelle eines „Guten Morgen“ von weitem  Zurufe wie „Der Computer ist heute so langsam!“, “Wir haben schon sie viele unangemeldete Patienten!“ oder eben „Das Telefon klingelt andauernd!“.

Wie fühlt man sich da? Schlecht.

Wie wäre es mit: „Guten Morgen. Leider haben wir ein paar Schwierigkeiten heute Morgen. Vielleicht kannst Du uns helfen?“.

Der nächste kommt: „Oh, es war so heiß am Wochenende, ich konnte so schlecht schlafen. Jetzt habe ich Kopfschmerzen. Und ich sollte noch so viel tun.“

Schließlich kleben überall kleine Notizzettel vom Seniopraxispartner mit Texten wie „Pflanzen wieder völlig übergossen.“, „Leistungsziffern falsch eingetragen“ oder „Nicht so viel Labor“.

Ich fühle mich in diesen Momenten an meine kleinen Kinder zu Hause erinnert: dort meckert meine 4-jährige Tochter sobald sie ins Bett soll. „Ich hab‘ mir auf die Zunge gebissen und schlafen kann ich sowieso nicht. Außerdem habe ich noch Hunger.“ (Meine kleine Tochter sagt jedoch in solchen Momenten immer „außenrum“ anstelle „außerdem“ und ist in solchen Momenten so süß, dass man mehr lachen als sich ärgern muss J )

Bei meinen Kindern darf ich klipp und klar sagen, dass sie keine Ausreden für das „Ins Bett gehen“ suchen und aufhören sollen „herum zu heulen“. Das funktioniert. Sonst gibt es IPad-Verbot oder ich drohe damit, mir was ganz fieses bis zum nächsten Tag aus zu denken.

Und Wunder was? Trotz dieser vermeintlichen „Härte“ sind die Kinder nach 5 Minuten wie ausgewechselt und fröhlich.

Die Beschwerdementalität liegt anscheinend in unserem Beruf verankert (oder sogar in unserer Gesellschaft?):

Nehmen wir zum Beispiel unseren lokalen Ärztestammtisch: warum trifft man sich einmal im Monat mit Kollegen, nur um sich zu beschweren? Der „Verbund“ wurde gegründet, um einen kollegialen Austausch unter den lokalen Kollegen zu ermöglichen.

Aber was passiert bei den Sitzungen? Äußerungen von Unmut über die schlechten Abrechnungsbedingungen, die schwierige lokale ärztliche Situation und sowieso die Bürokratie ist ja meistgehasst.

Ich würde am liebsten sagen: „Liebe Kollegen: bitte maulen Sie nicht so viel rum. Suchen Sie lieber eine Lösung. Tun Sie etwas.

Was läuft hier in unserer täglichen Kommunikation falsch? Wir haben so viele Fragen, Probleme, Sorgen und Ängste. Und trotzdem, obwohl wir uns tagtäglich mit gleichgesinnten Kollegen unterhalten (dürfen), können wir unsere Probleme nicht lösen.

Problem Nr. 1: Wir beschweren uns nur, anstelle nach Lösungen zu suchen

Wir tendieren dazu, uns täglich zu beschweren. Wir beschweren uns über das Wetter, das frühe Aufstehen und die Arbeit.

Jammern, Meckern und Nörgeln ist allerdings emotional schwerer Ballast für andere Personen.

Wenn Sie sich beschweren oder einfach mal „Dampf ablassen“ möchten, dann rufen Sie bitte bei der Telefonseelsorge an. Aber bitte lassen Sie die Kollegen in Ruhe. Es belastet emotional und führt zu keiner Verbesserung des Arbeitsalltages.

Konzentrieren Sie sich lieber auf das das sachliche Problem und versuchen Lösungen zu finden.

Ein paar Beispiele:

Emotional: „Wir haben so viele unangekündigte Patienten in der letzten Zeit!“

Lösungsorientiert: „Wie können wir mit den unangekündigten Patienten in Zukunft besser umgehen?“

Emotional: „Bald ist wieder Winter. Da werden wir überrannt“

Lösungsorientiert: „In der Grippesaison wird es wieder einen Patientenansturm gehen. Wie können wir uns darauf vorbereiten?“

Emotional: „Der Kollege schreibt nichts auf seine Überweisung“

Lösungsorientiert: „Welche Möglichkeiten haben wir, die Zusammenarbeit mit den Kollegen zu verbessern?“.

Problem Nr. 2: Wir erwarten schon eine Beschwerde

Kennen Sie das? Bei manchen Menschen tendieren wir schon zu einem „oh je“, bevor diese überhaupt einen Ton gesagt haben. Wir sind hier in der Erwartungshaltung einer emotionalen Beschwerde.

Das müssen Sie unterbinden. Verkneifen Sie sich ein „Oh je“ oder „Ach Du Arme(r)“. Sonst geben Sie das Signal: „Bei mir darf man sich beschweren“. Und das nutzen Menschen einfach immer wieder aus.

Sie haben erstens keine Zeit für reine Nörgelei und zweitens nicht genügend emotionale Kapazitäten, um sich das alles anzuhören.

Oder sind sie Psychotherapeut, können die Gespräche abrechnen und haben gelernt sich emotional abzugrenzen?

Was Sie konkret tun können: Unterbrechen Sie die Kollegin / den Kollegen mit einem „Stopp“ (Eigenartigerweise sind Menschen bei einer solchen Unterbrechung durch ein einzelnes Wort nicht böse). Weisen Sie freundlich aber bestimmt daraufhin, dass Sie gerade keine Zeit und emotionale Kapazität für ein solches Gespräch haben. Bieten Sie an, das Problem später sachlich mit ihr / ihm zu diskutieren.

Beispiel:

Kollegin: „Mir geht es nicht gut. Der Chef hat mich schon wieder angepöbelt“.

Sie: „Stopp… (Pause…) Leider kann ich mich gerade nicht auf Dein Problem konzentrieren. Können wir zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam, in Ruhe und sachlich dafür eine Lösung suchen?“

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Kollegin nicht auf Sie zukommen wird, da sie sich bei ihnen ja nicht beschweren konnte.

Problem Nr. 3: Die Führungskräfte (Praxisinhaber / Praxismanager) unterbinden die Nörgelei nicht

Wer traut sich schon diesen Satz zu sagen: „Hört auf auch zu beschweren und geht die Probleme sachlich an!“?

Aber das ist nun mal eine der Aufgaben von Führungskräften: emotionale Diskussionen in sachliche und lösungsorientierte zu wandeln.

In meiner persönlichen Situation ist mir irgendwann einmal der Kragen geplatzt. Eine Medizinische Fachangestellte hat immer gemeckert, anstelle nach Lösungen zu suchen (damals im Rahmen der Einführung einer Terminsprechstunde). Ich sagte: „Wer nörgelt, der fliegt.“ – Mit einem durchschlagenden Effekt, aber natürlich nicht die feine Art.

Das können Sie besser (auch arbeitsrechtlich) formulieren: „Ich möchte, dass wir gemeinsam und sachlich Lösungen für die Probleme suchen. Rein emotionale Beschwerden führt uns, als Praxisteam, nicht weiter.“

Problem Nr. 4: Wir konzentrieren uns auf die eigene Person, anstelle das gesamte Praxisteam zu sehen

Emotionale Beschwerden haben eine spezifische Eigenheit: Sie lenken die Aufmerksamkeit auf die Sichtweise der einzelnen Person: „Immer muss ich länger arbeiten.“ (Um davon ein wenig abzulenken wird oft wird zum Ausgleich noch ein Nachsatz verfasst: „Ich weiß, dass nur ich die meisten Tätigkeiten ausführen kann.“).

Wir sollten uns in einem funktionierenden Praxisteam auf die gemeinsame Arbeit konzentrieren. Eine erfolgreiche Arztpraxis funktioniert nur, wenn alle an eine
m Strang ziehen.

Wenn also jemand immer länger arbeiten muss, weil nur eine Medizinische Fachangestellte (MFA) diese Tätigkeiten ausführen kann, dann sollte sie Anderen die Tätigkeiten beibringen. Am besten sie fixiert eine Handlungsanleitung schriftlich z.B. im Rahmen eines Qualitätsmanagements.

Eine Leitformel im Führungswesen lautet: „Was kann ich für die Arztpraxis tun? Was ist mein Beitrag?“. Und das sollten sich alle Mitarbeiter fragen, nicht nur die MFA, sondern auch die Praxismanagerin, Ärzte und die Praxisinhaber.

Der Kollegiale Rat

Das Beschwerdeverhalten scheint sehr menschlich zu sein. Auch in unserer Führungsebene mit mehreren Gesellschaftern gab zu einem Zeitpunkt nur noch emotionale Diskussionen.

Nach einem Führungsseminar wurde uns ein Werkzeug in die Hand gegeben: „Der kollegiale Rat

Das funktioniert wie ein Schlüsselwort und wird dann angewendet, wenn jemand ein Problem hat. In einer solchen Situation geht ein Kollege auf den anderen zu und sagt:

„Ich brauche Deinen / euren kollegialen Rat“

Der Kollege versucht in diesem Augenblick mindestens 15 Minuten Gesprächszeit in Ruhe zu finden, entweder gleich oder zu einem späteren Zeitpunkt.

Vereinbart ist, dass der Ratsuchende sich nicht beschwert, sondern ein konkretes, sachliches Problem beschreibt. Bei uns können das Probleme sein, wie z.B. „Die angestellte Ärztin macht nicht, was ich ihr sage“ oder „Ich glaube, dass die medizinische und Servicequalität unzureichend ist“.

Den kollegialen Rat kann man aber sehr gut auch unter MFA einsezten:

„Der Chef hat mich in dieser konkreten Situation {x} angefahren. Wie soll ich damit umgehen?“.

Wichtig ist, dass man die emotionale Beschwerde vermeidet: „So ein blöder Chef: immer wieder fährt er nur mich an.“

Es darf ruhig auch mal eine Orientierungsfrage sein: „Ich bin mir unsicher, wie ich mich in der Situation {y} verhalten soll.“

Auch emotionale Probleme dürfen geäußert werden: „Ich mach mir um meinen Job sorgen“ oder „Ich fühle mich nicht mehr wohl. Warum eigentlich?“

Im Umkehrschluss muss der kollegiale Berater seine volle Aufmerksamkeit auf die Kollegin / den Kollegen lenken und sich in dessen Situation hineinversetzen. Dessen Meinung zu dem Thema ist natürlich subjektiv und muss auch als Meinung akzeptiert werden.

Also:

Hört auf euch zu beschweren.

 

Welche Beschwerden nerven Dich am meisten?

Hinterlasse einen Kommentar.

 

P.S:

Diese Menschen haben Grund sich zu beschweren

 

Die Arztpraxis wirtschaftlich auf Erfolgskurs: so funktioniert‘s

Wenn Sie jetzt diesen Artikel lesen, erwarten Sie möglicherweise schnelle Tipps, wie Sie Ihre Arztpraxis wirtschaftlich auf Erfolgskurs bringen.

Ich muss Sie leider enttäuschen.

So wie Sie selbst Ihre Patienten mit schnell wirksamen „10 Erfolgstipps zum Abzunehmen“ enttäuschen würden.

Alles was Sie „schnell“ tun, wird auch nur einen kurzfristigen Effekt haben.

Denn:

Sie versorgen Patienten und es arbeiten Menschen in Ihrer Praxis. Diese werden Ihre unterschwelligen wirtschaftlichen Ziele erkennen und früher oder später gegen Sie arbeiten.

Zwei Praxisbeispiele zu Fehlentwicklungen

Um diesen Zusammenhang zu verdeutlichen, möchte ich Ihnen zwei typische Beispiele aus dem Praxisalltag geben.

1. Hausärztliche Praxis

Die medizinischen Leistungen der Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen werden auf die gesetzlichen Mindestabforderungen begrenzt: Gesamtcholesterin, BZ und körperliche Untersuchung.

Die Arztpraxis bietet zusätzlich u.a. die Selbstzahlerleistung (IGEL) „Sonographie“ für 30€ pro Untersuchung an.

Das Angebot wird kurzfristig angenommen, denn endlich darf der Patient selbst entscheiden, welche Untersuchungen durchgeführt werden. Dieser ärgert sich noch über die Krankenkassen und die Arztpraxis ist nicht einmal Schuld an dem begrenzten Angebot.

Dann erkennen die Patienten langsam aber sicher Ihre wirtschaftlichen Interessen und die Nachfrage lässt nach.

In der Arztpraxis wurde dadurch das Hamsterrrad selbst eingeführt: die Ärzte und Praxismanager müssen sich schnellst möglichst eine neue Selbstzahlerleistung ausdenken.

2. Orthopädische Praxis

Der Patientenandrang an Patienten mit Rückenschmerzen ist in orthopädischen Praxen sehr hoch.

Die internen Abläufe werden so optimiert, dass eine maximale Anzahl an Patienten in minimaler Zeit untersucht und behandelt werden:

  1. Patient meldet sich an der Rezeption an
  2. Patient muss einen „Rückenschmerz“-Fragebogen ausfüllen
  3. Es wird eine Röntgen-Aufnahme der Wirbelsäule angefertigt
  4. Der Arzt bespricht (empathisch) in 3 Minuten das Röntgenbild mit dem Patienten:
    „Sie haben wohl hart gearbeitet: es sind überall Verschleißerscheinungen erkennbar“
  5. Abschließend werden dem Patienten weitere Möglichkeiten der Folgeuntersuchungen angeboten:
    • Rheumatologische Abklärung durch den Hausarzt
    • Neurologische Untersuchung
    • MRT zum Ausschluss eines Bandscheibenvorfalls, am besten veranlasst durch den neurochirurgischen Kollegen

Nach einiger Zeit fragen sich die Patienten allerdings, warum sie überhaupt zum Orthopäden gegangen sind. Der Praxisinhaber muss dann durch andere Maßnahmen, z.B. Praxismarketing, mehr Patienten anlocken.

Langfristige Ziele

Ich bin nicht blauäugig: auch ich selbst möchte wirtschaftlich erfolgreich sein. Doch dieses Ziel erreichen Sie am besten indirekt.

Sie müssen zuerst etwas für Ihre Patienten und Mitarbeiter tun, dann erhalten Sie auch automatisch den wirtschaftlichen Erfolg.

(Denn wir agieren in einem Quasi-Markt. Mehr dazu beim nächsten mal.)

Überlegen Sie sich also erst einmal, was Sie als MFA, Arzt oder Praxismanagerin für andere tun können.

Was kann ich für die Patienten tun?

Als Arzt: Konzentrieren Sie sich auf eine qualitativ hochwertige Medizin: untersuchen und behandeln Sie Ihre Patienten so, als ob Sie ihre eigene Familie behandeln würden.

Es macht keinen Sinn, wenn Sie jeden Mittwoch zum „Kaffeekränzchen“ zur sozial isolierten 90jährigen Stammpatientin fahren. Tun Sie das, was Sie gelernt haben: Medizin.

Als MFA: Behandeln Sie die Patienten so, wie Sie sich selbst als Patient in Ihrer Praxis wohl fühlen würden. Seien Sie freundlich und hilfsbereit.

Als Praxismanagerin: Strukturieren Sie die Praxisabläufe so, dass die Patienten nicht lange warten müssen und wissen, was auf sie zukommt.

Was kann ich für die Mitarbeiter tun?

Zeigen Sie Respekt gegenüber den KollegInnen und behandeln Sie die MFA nicht als „Arzthelferin“.

Die MFA sind der erste Eindruck den die Patienten von der Arztpraxis bekommen.

Unzufriedene MFA können Sie nicht dazu zwingen, stets freundlich zu den Patienten zu sein.

Auch angestellte Ärzte und Ärzte in Weiterbildung spiegeln die Wertvorstellungen der Praxisführung wieder. Wenn Sie immer nur auf Fehler (z.B. vergessene Ziffern) hinweisen, dann werden diese sich ganz auf die Abrechnung, anstelle der medizinischen Patientenversorgung konzentrieren.

Zeigen Sie Profil: Welche Wertvorstellungen haben Sie?

Wenn Sie den Artikel immer noch lesen, dann sind Sie einer der wenigen Ärzte, Praxismanager oder MFA, die sich mit der Arztpraxis identifizieren möchten.

Überlegen Sie an dieser Stelle, wofür Sie als Person stehen und welche Werte die Arztpraxis widerspiegeln soll.

Solche Wertvorstellungen kennen Sie aus der Kindheit bzw. der Erziehung von Kindern:

  • Sei freundlich, sage „Bitte“ und „Danke“
  • Behandele Deinen Gegenüber mit Respekt

oder aber auch im negativen Sinne

  • Zuerst bin ich wichtig, dann die anderen.

Praxisbeispiel: Wertvorstellungen und Ziele

Als Beispiel möchte ich die Wertvorstellungen unserer Arztpraxen vorstellen. Diese sind als „Unternehmensziele“ in genau dieser Reihenfolge festgelegt:

  • Langfristig erhaltene ambulante Gesundheitsversorgung
    • Die Arztpraxen sollen langfristig vor Ort erhalten bleiben. Patienten müssen sich auf die medizinische Versorgung verlassen können. Die Mitarbeiter sollen einen sicheren Arbeitsplatz haben.
  • Qualitativ hochwertige Medizin
    • Die Patienten sollen eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung erhalten. Hierfür müssen alle Ärzte regelhaft (Pharma-) unabhängige Fortbildungen besuchen. Ärzte müssen nachvollziehbar begründen, wenn Sie außerhalb der Behandlungsleitlinien therapieren.
  • Hohe Patientenzufriedenheit
    • Die Arztpraxis ist für die Patienten und deren (medizinische) Probleme da. Wir versuchen diese zu lösen. Um diese sichtbar zu machen, führen wir Patientenzufriedenheitsuntersuchungen durch.
  • Hohe Mitarbeiterzufriedenheit
    • Die Mitarbeiter (hauptsächlich MFA und angestellte Ärzte) sind ein wichtiger Teil der Arztpraxis und sollen selbst zufrieden mit ihrer Arbeit sein. Hierzu führen wir regelmäßig Mitarbeitergespräche durch und versuchen die die Wünsche, Sorgen und Ziele der Mitarbeiter zu erkennen.
  • Hohe Wirtschaftlichkeit
    • Nur durch eine wirtschaftlich geführte Arztpraxis k&ouml
      ;nnen die obigen Ziele erreicht werden.

 

Die Wirtschaftlichkeit an letzter Stelle?

Die Wirtschaftlichkeit der Arztpraxis steht bei uns an letzter Stelle, sie ist dennoch vorhanden. Dadurch können wir uns auf die (für uns) wichtigeren Ziele und Werte konzentrieren.

Bevor wir z.B. eine Abrechnung und GOÄ-Rechnungen optimieren oder neue Serviceangebote einführen, überlegen wir konsequent, wie das Verhältnis zwischen

  • eingesetzter Arbeitszeit

und

  • Wirtschaftlichkeit und Patienten-Mehrwert

ist.

Wir vergeuden also  keine Zeit und Arbeitsressourcen mit dem Nachtragen von „Faxziffern“ nach EBM oder der „kleine Bescheinigung“ nach GOÄ Ziffer 70.

Kommunizieren Sie Ihre Werte

Als Praxismanagerin oder Inhaber sollten Sie diese Wertvorstellungen kommunizieren.

Die Mitarbeiter und Patienten sollten wissen, dass Sie nicht nur an einem kurzfristigen Erfolg der Arztpraxis interessiert sind.

Das können Sie zum Beispiel im Rahmen eines Praxisleitbildes festhalten.

Zusätzlich sollten Sie jede Möglichkeit nutzen, diese Wertvorstellungen anzusprechen: in Teambesprechungen, Mitarbeitergesprächen und beim Kaffeetratsch.

Als MFA sollten sie gezielt nach den Werten der Arztpraxis fragen: Erwarten Sie bitte nicht sofort eine Antwort. Es könnte sein, dass die Frage erst einmal nicht verstanden wird. Dennoch ist die Frage sehr wichtig, da dadurch klar wird, was dem Praxisinhaber wichtig ist.

Fazit

Wird Ihre Arztpraxis nicht in den nächsten 2 Jahren verkauft, dann sollten Sie sich gemeinsam langfristige Ziele überlegen, die Ihren Wertvorstellungen entsprechen. Kommunizieren Sie diese innerahlb Ihres Praxisteams und orientieren Sie sich in Ihrer täglich Arbeit an diesen.

 

 

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Wie kann ich teilnehmen?

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Wie funktioniert es genau?

Am einfachsten ist es, wenn Du direkt auf Teramed.de Deine Dateien hochlädst:

Melde Dich kostenlos auf Teramed.de an, Du kannst ganz einfach Dein Facebook-Login verwenden.

Besuche den Bereich Downloads / QM-Vorlagen von Teramed.de und klicke auf  button_hochladen.thumb.png.a4faf6a307b86

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Per Email Dateien einreichen

Du kannst uns aber gerne auch Deine Dateien per Email an info@teramed.de senden.

Was kann ich alles hochladen?

Es sind keine Grenzen gesetzt: Du darfst alles hochladen, was Dir als Nützlich in der Arztpraxis erscheint. Hier findest Du ein paar Beispiele:

  • Muster / Arbeitsanweisungen / Checklisten aus dem Qualitätsmanagement
  • Übersichten über Abrechnungsziffern
  • Patienteninformationen
  • Aufklärungsbögen
  • Bilder / Fotos rund um die Arztpraxis

Wir können alle Dateiformate lesen, die häufigsten sind die Formate word, pdf, odt, jpg, gif, png.

Datenschutz

Du musst Dir keine Sorgen machen: wir werden alle sensiblen Informationen aus den hochgeladenen Dateien entfernen, so dass keine Rückschlüsse auf die Arztpraxis erfolgen kann (es sei denn, Du möchtest das, dann sage einfach Bescheid).

Email-Adresse

Wir verwenden Deine Email-Adresse ausschließlich für die Gewinnbenachrichtigung. Du kannst optional bei der Anmeldung auf Teramed.de über Neuigkeiten informiert werden, falls Du möchtest.

Gewinnbenachrichtigung

Wir werden Dich per Email über Deinen Gewinn benachrichtigen. Bitte stelle deshalb sicher, dass Du uns diese zukommen lässt. Das geschieht automatisch, wenn Du Dich vorher kostenlos bei teramed.de anmeldest (Du erhältst kein Spam).

Falls Du als Gast die Dateien hochlädst, informiere uns bitte per Email, welche Dateien Du hochgeladen hast.

Teilnahmeberechtigte

Teilnahmeberechtigt ist jede natürliche Person, die das 18. Lebensjahr vollendet und ihren ständigen Wohnsitz in Deutschland hat.

Verlosung

Am 30.06.15 wird durch Losverfahren der Gewinner aus allen eingesandten Teilnehmern ermittelt und erhält nach Information den Gewinn ausgeschüttet.

Hier findest Du die allgemeinen Teilnahmebedingungen für Online-Gewinnspiele auf Teramed.de

 

 

10 Tipps für erfolgreiche Mitarbeitergespräche

Ich habe jetzt gefühlte hundert Bücher über Personalführung und Mitarbeitergespräche gelesen: manche sind speziell für das Gesundheitswesen geschrieben, andere ganz allgemein gehalten.

Konnte ich die klar definierten Anweisungen und Tipps erfolgreich in die Praxis umsetzen? Nein!

Irgendetwas fehlte.

Den Ausschlag für unsere erfolgreiche Personalführung lieferte unser letztes Seminar eines Unternehmensberaters.

Der Coach beharrte in allen Bereichen immer wieder auf ein Grundprinzip:

Wir müssen wissen, was wir eigentlich wollen.

Denn:

Die Mitarbeitergespräche werden nur allzu häufig missbraucht. Die medizinische Fachangestellte sieht in einem Mitarbeitergespräch eine sinnvolle Möglichkeit, endlich mal über das Thema Gehalt zu sprechen. Außerdem sind die Arbeitszeiten nicht in Ordnung. Und sowieso funktioniert die EDV nicht besonders gut und die Ärzte sind so ungeduldig. Das Telefon klingelt ständig und die Patienten werden fordernder.

Die verantwortlichen Ärzte fragen nur allzu oft: was können wir in dieser Praxis verbessern oder sinnvoll verändern? Was finden die MFA an den Ärzten gut oder nicht so gut? Wie können wir die Abrechnung optimieren?

Und was die Führungskraft immer schon einmal sagen wollten: Patient x hat sich letzten Monat beschwert, das darf nicht sein.

Merken Sie, wie hier in einem Gespräch alles zusammengewürfelt wird, was einem durch den Kopf geht?

Belassen Sie das Mitarbeitergespräch bei einem Mitarbeitergespräch: es geht um die Mitarbeiter, deren Höhen und Tiefen, Stärken und Schwächen, die Entwicklung und deren Ziele. Es geht nicht um die Personal- oder Praxisführung, Beschwerden, einzelne Problemfelder (Beschwerden) oder die Farbe der Wände.

Es geht darum, die Eigenschaften der MFA mit der Praxis in Einklang zu bringen. Der Unternehmensberater sprach immer von „synchronisieren“. Was das heißt, habe ich erst später erkannt.

Tipp #1

In einem Mitarbeitergespräch geht es nur um die Mitarbeiter (MFA) und sonst um niemanden. Es geht nicht um die Praxis, die Personalführung noch um die Ärzte oder Patienten.

Tipp #2

In einem Mitarbeitergespräch haben Gehaltsverhandlungen nichts verloren. Punkt.

Tipp #3

Es geht um die Gesamtheit der Entwicklung. Es dreht sich um das letzte Jahr, die zukünftigen Perspektiven und nicht um Einzelfälle.

Tipp #4

Zeigen Sie, dass Ihnen die MFA wichtig sind. Sagen Sie: „Mir sind die Mitarbeitergespräche sehr wichtig.“.
Nehmen Sie sich Zeit.
Hören Sie zu.
Sagen Sie Ihre Meinung über die MFA.

Tipp #5

Geben Sie Orientierung. Sagen Sie, was Ihnen in der Praxis wichtig ist: „Ich finde Freundlichkeit / Sauberkeit / die Abrechnung sehr wichtig“.

Tipp #6

Bereiten Sie sich auf das Mitarbeitergespräch vor. Machen Sie sich Notizen über die medizinische Fachangestellte, bevor Sie in das Gespräch gehen.

Tipp #7

Stellen Sie sicher, dass sich die Mitarbeiter vorbereiten. Sagen Sie konkret: „Ich erwarte, dass Sie sich auf das Gespräch vorbereiten“. Machen Sie keine Ausnahmen. Kommt jemand unvorbereitet, dann mahnen Sie die MFA ab.

Tipp #8

Geben Sie Hilfestellung bei dem Gespräch. Nutzen Sie einen Vorbereitungsbogen, in dem die MFA einsehen können, was besprochen werden soll.

Tipp #9

Seien Sie ehrlich und direkt. Sagen Sie „Mich ärgert, dass Sie immer so spät kommen.“ Das ist besser als: „An der Pünktlichkeit könnten wir noch arbeiten.“

Tipp #10

Vereinbaren Sie 3 gemeinsame Ziele. Und hacken Sie in 6 Wochen nach. Zielvereinbarungen wirken oft wie knallharte Unternehmenspolitik. Das ist es nicht. Es gibt Orientierung. Ihnen und den MFA.

Wir sind All-Inclusive und sollen nicht denken

Meine Frau und ich machen Urlaub auf Rhodos: wir tragen All-Inclusive-Bändchen und liegen zufrieden auf der Terrasse mit Ranzenspannen und noch erträglichem Sonnenbrand.

Ich bin faul, meine Frau möchte die Gegend erkunden: „Klar Schatz, geh’ nur, aber nimm Dein Handy mit!“.
30 Sekunden später ist sie mit der Hotelkarte weg und der Strom ist natürlich auch aus: Kein Kaffee (besser als in der Hotellobby), kein Licht im WC und mein Handy kann ich auch nicht für den nächsten Ausflug laden. Super. 

Ich komme mir dumm vor: Glaubt das Hotel eigentlich, dass ich das Licht beim Verlassen des Hotelzimmers nicht selbst ausmachen kann?

Ich stelle mir die Hotelmanager vor: „Die Gäste sind so faul All-Inclusive, die können das Licht nicht selbst aus machen. Dann installieren wir einfach einen Strom-abstell-zwang!“ Klar, ich muss ja auch nicht kochen, meinen Teller aufräumen, geschweige denn die Handtücher zum Trocknen aufhängen. Ich bin faul. Aber ich kann (noch) selbständig denken.

Was hat das mit der Praxis zu tun?
Das ist ganz einfach: die  Hotelmanager sind die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenkassen. Ich bin „Gast“ im All-Inclusive-Pauschal-Hotel „Kassenarzt“.

Beispiele gefällig?

  1. Ich versorge eine kleine Wunde und rechne die EBM-Ziffer 02300 ab. Zu was bin ich gezwungen? Die Kodierung der ICD-10 Diagnose „Wunde“. Ansonsten fällt der Strom aus (gestrichene Leistung).
  2. •Ich bespreche mit einem Patienten die Möglichkeit, dass die Schmerzen Montag morgens einen psychosomatischen Charakter haben könnten. Was fehlt? Die ICD-Kodierung „Psychosomatische Beschwerden“. Den Patienten freut das natürlich bei der Beantragung der Berufsunfähigkeitsversicherung.
  3. Ich soll im Notdienst nachts eine andere Ziffer abrechnen als tagsüber. Die Leistung wird nur dann vergütet, wenn ich zusätzlich die Uhrzeit angebe.

 

Wie man das Stromkästchen austrickst

Kleiner Tipp, damit der Strom an bleibt, auch wenn Sie das Hotelzimmer mit der Hotelkarte verlassen: stecken Sie einfach das nächstbeste „Willkommensgruß-Kärtchen“ in das „Strom-Abstell“-Gerät. Das obige Bild zeigt eine solche Karte darin. Falls es jemand nich genauer wissen möchte, dann stelle ich ein kurzes Video hier vor, sobald ich wieder zu Hause bin.

Möchten Sie das auch in der Praxis machen?
Dann stellen Sie Ihre Praxis-Software so ein, dass automatisch die Diagnose „multiple offene Wunden“ bei der Eintragung der Ziffer „0230x“ oder die Diagnose „Ausschluss psychosomatischer Beschwerden“ bei der EBM-Ziffer „035x“ eingetragen werden.

Ähnliches lässt sich für Uhrzeitangaben der Notdienstziffern konfigurieren.

Was denken Sie? Sind wir All-Inclusive und dürfen nicht denken?

Gelungene Patientenkommunikation: Der mündige Patient in der modernen Arztpraxis

In deutschen Arztpraxen findet zur Zeit ein Paradigmenwechsel statt. Anstatt wie bisher den Patienten nicht als direkten Kommunikationspartner wahr zu nehmen und den Fokus einzig auf die Behandlung der Symptome und Krankheitsbilder zu richten, wird der Patient nun mehr und mehr in die Behandlung eingebunden und für die eigene Gesundheit mit verantwortlich gemacht. Dieser Trend entsteht vor allem durch die höheren Heilungschancen, wenn die Patienten aktiv in die eigene Therapie eingebunden werden. Viele Ärzte und Praxismitarbeiter fürchten jedoch durch diesen Trend den Verlust ihres Ansehens und vor allem ihrer Autorität. Dies ist jedoch ein Mythos, der sich so nicht bestätigen lässt.

Den Patienten einbinden

Bisher sah es oftmals so aus, dass der Patient im Gespräch mit dem Arzt seine Beschwerden schilderte, der Arzt die Krankenakte des Patienten zu Rate zog und diesen untersuchte. Anschließend wurde die Diagnose diktiert und die Medikation festgelegt. In vielen Fällen wurde die Therapie jedoch vor allem durch die fehlende Teilnahme des Patienten beinahe unmöglich gemacht. Die verschriebenen Medikamente wurden nicht oder nur teilweise genommen, Ratschläge des Arztes in den Wind geschlagen oder nur in Teilen umgesetzt. So konnte sich die Krankheit des Patienten immer nur bis zu einem gewissen Maße verbessern und bereits nach kurzer Zeit saß der Patient wieder beim Arzt mit den gleichen oder ähnlichen Symptomen. Um diesen Misserfolgen entgegen zu wirken, hat sich nun der Trend zu einer deutlich stärkeren Patientenkommunikation entwickelt. Der Patient wird verstärkt als mündiger Mensch wahrgenommen und in die Behandlung fest mit eingebunden. Die Behandlungserfolge sprechen für sich.

Wie sich der Praxisalltag ändern muss

Bisher wurden die Patienten in der Praxis oftmals einfach übergangen. Erklärungen oder gemeinsam mit dem Patienten besprochene Behandlungspläne gehörten der Seltenheit an. Doch eine moderne Praxis muss nicht nur mit anderen niedergelassenen Ärzten konkurrieren, sondern auch die Vorgaben der Krankenkassen erfüllen. Patienten mit fehlendem Behandlungserfolg, welche immer wieder in der Praxis auftauchen und mit den gleichen Symptomen behandelt werden müssen, belasten die Ärzte und füllen die Quoten der Krankenkassen schneller, als es einem lieb sein kann.
Eine moderne Praxis überzeugt aus diesem Grund vor allem durch eine stärkere Einbindung der Patienten in die Behandlung. Ärzte und Praxispersonal wird nicht mehr als Götter in Weiß, sondern viel mehr als Gesundheitsdienstleister wahrgenommen, welche gemeinsam mit dem Patienten an dessen Gesundheit arbeiten wollen. Der Verlust der Autorität, welcher von vielen Ärzten befürchtet wird, ist in der Praxis jedoch nicht fest zu stellen. Denn die Patienten erkennen die fachliche Bildung von Ärzten und Praxispersonal weiterhin an, nehmen jedoch alle Behandlungsanweisungen durch eine gelungene Kommunikation deutlich besser an.

Das moderne Patientengespräch: Kommunikation auf gleicher Ebene

Wichtig bei der modernen Patientenkommunikation ist eine klare Erläuterung aller Prozeduren und Ergebnisse. So wird nicht nur der Patient umfassend über seinen Zustand informiert, sondern vor allem auch viel direkter in die jeweiligen Zusammenhänge eingebunden. Ein Patientengespräch umfasst nicht nur die Anamnese, sondern vor allem auch die Erläuterung der Untersuchungsergebnisse im Anschluss direkt mit dem Patienten. Es findet also eine Kommunikation statt, die über einseitige Monologe von Arzt oder Patient hinaus gehen. Die Therapie wird vom Arzt also gemeinsam mit dem Patienten entwickelt, anstatt ihm diese direkt zu diktieren. So kann der Patient zum einen die Auswirkungen der Behandlung besser verstehen und die notwendigen Behandlungsmaßnahmen in seinen Alltag integrieren, ohne sich dagegen aus Unverständnis zu sträuben. Ein solchermaßen behandelter Patient wird zum einen deutlich höhere Behandlungserfolge vorweisen können, als auch eine tiefere Bindung an Arzt und Praxis erfahren. Somit wird dieser zufriedene Patient auch in Zukunft auf die Praxis des Arztes zurück greifen und diesem eine stabile und vor allem dauerhafte Patientenbasis bescheren.

Es zeigt sich also, dass eine moderne Arztpraxis viel stärker in den Dienstleistungssektor rücken muss, um ihre Patienten effektiv und vor allem mit allen verfügbaren Mitteln behandeln zu können. Eine gute Patientenkommunikation und eine Einbindung der Patienten in die Behandlung sorgen für eine starke Bindung und einen hohen Behandlungserfolg auf allen Ebenen.

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Wie kann ich teilnehmen?

Lade einfach auf Teramed.de Vorlagen, nützliche Informationen oder Musterarbeitsanweisungen für die Arztpraxis bis zum 30.06.2015 hoch und schon nimmst Du am Gewinnspiel teil.

Wie funktioniert es genau?

Am einfachsten ist es, wenn Du direkt auf Teramed.de Deine Dateien hochlädst:

Per Email Dateien einreichen

Du kannst uns aber gerne auch Deine Dateien per Email an info@teramed.de senden.

Was kann ich alles hochladen?

Es sind keine Grenzen gesetzt: Du darfst alles hochladen, was Dir als Nützlich in der Arztpraxis erscheint. Hier findest Du ein paar Beispiele:

  • Muster / Arbeitsanweisungen / Checklisten aus dem Qualitätsmanagement
  • Übersichten über Abrechnungsziffern
  • Patienteninformationen
  • Aufklärungsbögen
  • Bilder / Fotos rund um die Arztpraxis

Wir können alle Dateiformate lesen, die häufigsten sind die Formate word, pdf, odt, jpg, gif, png.

Datenschutz

Du musst Dir keine Sorgen machen: wir werden alle sensiblen Informationen aus den hochgeladenen Dateien entfernen, so dass keine Rückschlüsse auf die Arztpraxis erfolgen kann (es sei denn, Du möchtest das, dann sage einfach Bescheid).

Email-Adresse

Wir verwenden Deine Email-Adresse ausschließlich für die Gewinnbenachrichtigung. Du kannst optional bei der Anmeldung auf Teramed.de über Neuigkeiten informiert werden, falls Du möchtest.

Gewinnbenachrichtigung

Wir werden Dich per Email über Deinen Gewinn benachrichtigen. Bitte stelle deshalb sicher, dass Du uns diese zukommen lässt. Das geschieht automatisch, wenn Du Dich vorher kostenlos bei teramed.de anmeldest (Du erhältst kein Spam).

Falls Du als Gast die Dateien hochlädst, informiere uns bitte per Email, welche Dateien Du hochgeladen hast.

Teilnahmeberechtigte

Teilnahmeberechtigt ist jede natürliche Person, die das 18. Lebensjahr vollendet und ihren ständigen Wohnsitz in Deutschland hat.

Verlosung

Nach Ablauf des ausgewiesenen Gewinnspielzeitraums wird durch Losverfahren der Gewinner aus allen eingesandten Teilnehmern ermittelt und erhält nach Information den Gewinn ausgeschüttet.

 

Hier findest Du die allgemeinen Teilnahmebedingungen für Online-Gewinnspiele auf Teramed.de

 

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Patientenzufriedenheit gezielt verbessern

In Zusammenarbeit mit Fabian Stehle von med2day.com

Der Grundsatz „Der Kunde ist König“ gilt in vielen Branchen – vor allem aber im Dienstleistungsbereich hängt der Erfolg maßgeblich von diesem gelebten Ideal ab.

Auch die Arztpraxis ist ein Dienstleistungsunternehmen und lebt von Patienten, die Dienstleistungen in Anspruch nehmen und bezahlen. Letzteres geschieht zumindest im GKV-Bereich zwar nur indirekt, dennoch hat der Patient durch die freie Arztwahl ein außerordentliches Mitspracherecht und bestimmt damit unmittelbar die Erlössituation der Arztpraxis.

Entwickelt sich in einer Arztpraxis eine positive Patientenzufriedenheit führt dies schließlich zu einer verbesserten Arbeitszufriedenheit für Ärzte und medizinische Fachangestellte.

Patientenbefragung noch zu selten genutzt

In den Dienstleistungsunternehmen werden regelmäßig die Kunden befragt, wie zufrieden sie mit den Angeboten sind. Die Unternehmen versuchen sich damit am Kundenbedarf zu orientieren.

Aufgrund der Rahmenbedingungen im ambulanten Gesundheitswesen lohnt es, sich auch in der Arztpraxis mit dem Thema der Patientenzufriedenheit zu beschäftigen. Das machen laut einer aktuellen med2day-Umfrage, die gemeinsam Anfang 2015 mit Teramed.de (vormals Update-Arztpraxis.de) erfolgte, allerdings nur ca. 30% der deutschen Praxen. 70% führen keine regelmäßigen Patientenzufriedenheitsbefragungen durch.

Individuelle Einflussfaktoren auf die Patientenzufriedenheit

Ohne eine individuelle Erhebung der Patientenzufriedenheit anhand von regelmäßigen Patientenbefragungen werden neben den weiter unten aufgeführten Einflussfaktoren oft individuelle Aspekte übersehen.

Wir selbst mussten in unserer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft mit 3 Standorten lernen, dass die Parkplatzsituation trotz vorhandener Stellflächen aus Sicht der Patienten an allen Standorten nicht zufriedenstellend war.

Auf der Suche nach der Ursache stellte sich heraus, dass die Parkplätze nicht ausreichend ausgeschildert waren und die medizinischen Fachangestellten und Ärzte die Parkplätze selbst belegten.

Durch ein verbessertes Informationsangebot im Praxisflyer, auf den Internetseiten, eine optimierte Beschilderung und die klare Anweisung, dass nur Patienten auf Patientenparklätzen parken dürfen, konnte dieser vormals negative Faktor in einen positiven Faktor umgewandelt werden.

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Einfluss der Kommunikation der Ärzte auf die Patientenzufriedenheit

Hat man selbst noch keine Patientenbefragung durchgeführt oder möchte einen allgemeinen Vergleich, sollte man sich ansehen, zu welchen Ergebnissen breiter durchgeführte Untersuchungen gekommen sind.

Eine repräsentative Bevölkerungsbefragung durch Forsa im Auftrag der DAK-Gesundheit aus dem Jahr 2014 in Schleswig-Holstein ergab folgende Kritikpunkte der Patienten:

  • der Arzt hat sich zu wenig Zeit genommen hat (20 %)
  • der Arzt führt die Untersuchung nicht gründlich genug durch (13%)
  • es erfolgte keine ausreichende Aufklärung über Risiken oder mögliche alternative Behandlungsmethoden (12%)
  • unzureichende Aufklärung durch den Arzt über die Behandlung (10%)
  • unzureichende Informationen über weitere Nachbehandlung (9%)

Den Einfluss der Kommunikation der Ärzte auf die Patientenzufriedenheit wird durch die Auswertung aus dem Jahr 2013 der Weissen Liste der Bertelsmann Stiftung mit Versicherten der AOK, BARMER GEK und Techniker Krankenkasse bestätigt.

Vor allem die Tatsache, dass Ärzte und medizinische Fachangestellte auf Fragen, Ängste und Sorgen des Patienten einfühlsam eingehen und gut zuhören hat Relevanz.

Die Zeit, die der Arzt sich nimmt, spielt ebenso wie die wahrgenommene Gründlichkeit der Untersuchungen eine große Rolle.

Es zeigt sich in dieser Untersuchung das manche Rahmenbedingungen wie zum Beispiel die Praxisgestaltung als von geringerer Wichtigkeit empfunden werden.

Schon 2008 wurde in der Studie „EUROPEP“ festgestellt, dass unter anderem die Faktoren Wartezeiten und Umgang mit Gefühlen des Patienten am schlechtesten bewertet wurden.

Die Techniker Krankenkasse konnte in einer eigenen Untersuchung feststellen, dass die Patientenzufriedenheit vor allem vom dem Aspekt der menschlichen „Interaktion“ abhängig ist (Beate Bestmann, Frank Verheyen. Patientenzufriedenheit. Ergebnisse einer repräsentativen Studie in der ambulanten ärztlichen Versorgung. WINEG Wissen 01. Hamburg: Techniker Krankenkasse 2010).

Unter Interaktion werden in der Studie diese Aspekte zusammengefasst

  • Verständnis
  • Einfühlungsvermögen
  • Menschlichkeit
  • Zeit für den Patienten
  • Ernstnehmen
  • Zuspruch und Unterstützung
  • Geduld
  • als Mensch und nicht als Nummer behandelt werden

Unterstützend wirken auf diese Interaktion vor allem

  • die aktive Einbeziehung des Patienten in Entscheidungsprozesse
  • Fachliche Kompetenz (regelmäßige Weiterbildung)
  • Dauer des Arzt-Patienten-Verhältnisses und Kontakt
  • Optimierte Praxisorganisation

Das IFABS Institut hat 2011 die Entwicklung der Patientenzufriedenheit innerhalb von 10 Jahren untersucht und kam zum Ergebnis, dass sich zwischen 2000 und 2010 entscheidende Veränderungen ergeben haben.

Auffallend war, dass die Patientenzufriedenheit z.B. hinsichtlich der Länge des Arzt-Patienten-Kontaktes oder der Betreuung nicht verändert haben. Im Gegensatz dazu sind Aspekte wie Freundlichkeit bzw. Informationen deutlich wichtiger geworden. Die Zufriedenheit der Patienten hat hier deutlich abgenommen.

Neu oder deutlich stärker als in 2010 wurden in den offenen Rückmeldungen Faktoren wie Ambiente, Beratung, Bedienung, Kundenfreundlichkeit und Service genannt. Dies wird als Beleg dafür gewertet, dass Arztpraxen immer stärker als Dienstleistungsunternehmen wahrgenommen werden.

Was denkt das Praxisteam über die Patientenzufriedenheit

In unserer med2day-Analyse 2015 befragten wir die medizinischen Fachangestellten deutscher Arztpraxen, wie ihre Sichtweise auf den Einfluss der Patientenzufriedenheit ist.

Festhalten lässt sich, dass die Mehrzahl der Befragten folgende Aspekte als größte Einflussfaktoren auf die Patientenzufriedenheit sehen:

  • Optimierte Arbeitsabläufe in der Arztpraxis
    • zeitnahe Terminvergabe
    • Wartezeit
    • telefonischer Erreichbarkeit
  • Kommunikation und Auftreten der medizinischen Fachangestellten und Ärzte
    • Freundlichkeit
    • respektvolles Verhalten
    • Einfühlungsvermögen

Das Gefühl, als Mensch ernst genommen zu werden, erscheint den medizinischen Fachangestellten wichtiger als Faktoren wie äußeres Erscheinungsb
ild, Ambiente und andere Serviceleistungen.

Dieses Selbstbild der medizinischen Fachangestellten in der Arztpraxis – die an der med2day-Analyse teilgenommen haben – damit von sich selbst haben, ist sehr gut reflektiert und deckt sich mit den bisherigen Studien.

Was kann die Arztpraxis tun, um die Patientenzufriedenheit zu erhöhen?

Unseres Erachtens stehen vor allem zwei Bereiche im Vordergrund:

Kommunikative Kompetenz

Am wichtigsten ist der Ausbau der kommunikativen Kompetenz und der sozialen Interaktion im Team und mit dem Patienten: Ärzte haben das im Studium nicht gelernt und auch die medizinischen Fachangestellten haben oft Schwierigkeiten mit einer professionellen Kommunikation mit Patienten.      
Hier können zusätzliches Methodenwissen, Kommunikationsmodelle und gezielte Sensibilisierung in Richtung Empathie, Einfühlungsvermögen und Grundeinstellungen deutliche Erfolge mit sich bringen.

Ein Beispiel, die Arzt-Patienten-Kommunikation zu verbessern, ist das im angloamerikanischen Raum gebräuchliche Practical-Konzept der patientenzentrierten Konsultation anzuwenden.

Das Practical-Konzept

Patientenfokussierter Gesprächsabschnitt

  • P => Prior to consultation / the patient’s story (Hintergründe des Patienten)
  • R => Relationship (Begrüßung)
  • A => Anxieties / Ideas / Concerns of patient (Ängste, Ideen Vorstellungen des Patienten)
  • C => Common language / Summarize (Zusammenfassung in verständlicher Sprache)

Ärztlicher Gesprächsabschnitt

  • T => Translating from lifeworld to world of medicine (Anamnese, körperliche Untersuchung)

Gemeinsamer Gesprächsabschnitt

  • I => Interaction (weiteres Vorgehen prinzipiell besprechen)
  • C => Converting insight into action (realistischen Behandlungsplan aufstellen)
  • A => Agreement check / Safety netting (Einvernehmen überprüfen)
  • L => Leave from consultation (Verabschiedung, Nachbereitung)

Möglich sind solche Patientenorientierte Gesprächstechniken für Ärzte und auch medizinische Fachangestellte entweder im Selbststudium durch geeignete Fachliteratur oder durch externe Unterstützung zu erlernen. (med2day bietet verschiedene Seminare zu diesem Themen an, mehr Infos hier)

Optimierung des Praxismanagements

Unterstützend wirken Optimierungen der Praxisabläufe. Zeitnahe Terminvergabe, und telefonische Erreichbarkeit sind hier am wichtigsten, dicht gefolgt von der Wartezeit. Optimierungsmöglichkeiten hier sind optimierte Sprechstundenplanung, strukturierte Terminvergabe und die professionelle Implementierung des Telefonarbeitsplatzes in die Organisationsstruktur der jeweiligen Arztpraxis.  
Dadurch wird Wartezeit in der Praxis reduziert, die telefonische Erreichbarkeit erhöht und durch ein professionelleres Praxismanagement bleiben mehr Freiräume für weitere Termine.
Erfahrungsgemäß lassen sich diese Punkte schlecht selbst verbessern, und es ist die Unterstützung eines Praxisberaters sinnvoll (med2day hat auch hier spezielle Angebote, mehr Infos hier)