Kinder- und Jugendärzte zur HPV-Impfung für Jungen: „Ein wichtiger Schritt für mehr Gesundheit!“

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) fordert seit Langem die HPV-Impfung für Jungen. Nun hat die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut beschlossen, die HPV-Impfung künftig auch Jungen zu empfehlen. Dr. Hermann Josef Kahl, BVKJ-Präventionsexperte und Bundespressesprecher: „Die Impfempfehlung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Andere Länder praktizieren die Impfung für Jungen schon länger und schützen damit Jungen und Mädchen bzw. Frauen und Männer gleichermaßen vor HPV-assoziierten Erkrankungen. Humane Papillomviren (HPV) verursachen Krebserkrankungen wie etwa Gebärmutterhalskrebs, aber auch Krebserkrankungen der Vulva, Scheide, Penis, After, Mund, Rachen und Kehlkopf. Sie verursachen ebenfalls häufig Anogenitalwarzen. Diese sind zwar gutartig, aber unangenehm, hochansteckend und häufig wiederkehrend. Trotz intensiver Aufklärungsarbeit werden in Deutschland nur circa ein Drittel aller Mädchen im empfohlenen Zeitraum von neun bis 14 Jahren gegen HPV geimpft. Mit 17 Jahren sind aktuell nur 45 Prozent der Mädchen komplett gegen HPV geimpft. Damit ist ein guter Herdenschutz nicht zu gewährleisten. Die nun erweiterte STIKO-Empfehlung auf eine geschlechtsneutrale HPV-Impfung von Kindern und Jugendlichen wird dazu führen, dass mehr Menschen gegen HPV geimpft und damit geschützt werden; auch der Herdenschutz wird damit verbessert. Mädchen und Jungen sollen nach Inkrafttreten dieser Empfehlung künftig zwischen neun und 14 Jahren geimpft werden, das Nachholen von verpassten Impfungen soll spätestens bis zum 18. Geburtstag  erfolgen. Mit Veröffentlichung spätestens im Epidemiologischen Bulletin 34/2018 Ende August wird die neue STIKO-Empfehlung offiziell. Danach hat der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) drei Monate Zeit, die Aufnahme in die Schutzimpfungsrichtlinie zu prüfen. Diese regelt die Kostenübernahme von Impfungen durch die Gesetzliche Krankenversicherung. Im Fall der HPV-Impfung wird sie erwartet, denn der G-BA folgt üblicherweise den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission. Eltern, die ihre Jungen jetzt schon impfen lassen wollen, haben die Möglichkeit dazu. Kinder- und Jugendärzte sind kompetente Impfärzte, die altersgerecht aufklären und impfen. Viele haben spezielle Sprechstunden für Jugendliche außerhalb der üblichen Sprechzeiten. Wegen der Kostenübernahme sollten gesetzlich versicherte Eltern aber zuvor mit ihrer Kasse sprechen.“ Pressemitteilung BVKJ

The post Kinder- und Jugendärzte zur HPV-Impfung für Jungen: „Ein wichtiger Schritt für mehr Gesundheit!“ appeared first on Healthcare Netzwerk.

AOK Nordost geehrt für exzellente Ausbildung

Die Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK) hat die AOK Nordost als einen der besten Berliner Ausbildungsbetriebe ausgezeichnet. Seit vielen Jahren engagiert sich die Gesundheitskasse sehr stark in der Ausbildung junger Menschen und investiert in ihre Azubis in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Mit der Auszeichnung ehren die IHK und die Handwerkskammer (HWK) Berlin jährlich den Einsatz Berliner Unternehmen für die Ausbildung. Bewertet werden unter anderem Angebote vor, während und nach der Ausbildung sowie die Ausbildungsquote und spezielle Fördermaßnahmen. „Die Auszeichnung ist für uns Freude und Ansporn zugleich, uns stetig weiterzuentwickeln“, sagt Doris Hoffmann, Ausbildungsleiterin bei der AOK Nordost. „Wir investieren Jahr für Jahr in eine qualifizierte Ausbildung. Denn unser Ziel ist es, dass die Azubis von heute unsere qualifizierten Mitarbeiter von morgen werden.“ Aktuell sind 183 Auszubildende bei der AOK Nordost beschäftigt. Ihnen bietet die Gesundheitskasse eine abwechslungsreiche, qualitativ hochwertige und fundierte Ausbildung. So gehören das AOK-Junior-Servicecenter und der azubi-extraservice in Berlin-Tegel, in dem die Auszubildenden weitgehend selbstständig die Kunden beraten, schon seit Jahren zum festen Bestandteil der Ausbildung. Vom 22. bis 24 Juni wird sich die Gesundheitskasse daher auch wieder in der Hauptstadt bei der Jugendmesse „YOU“ präsentieren. Vor Ort informieren dann AOK-Azubis und duale Studenten gemeinsam mit AOK-Mitarbeitern über den Ausbildungsberuf des Sozialversicherungsfachangestellten und die Möglichkeiten des dualen Studiums bei der AOK. Ein Kurzinterview mit den AOK-Auszubildenden Dana-Vanessa Lipinski (21) und Ismail Cengiz (23)finden Sie unter folgendem Link: https://nordost.aok.de/inhalt/aok-nordost-geehrt-fuer-exzellente-ausbildung/ Pressemitteilung AOK Nordost

The post AOK Nordost geehrt für exzellente Ausbildung appeared first on Healthcare Netzwerk.

BARMER bezuschlagt Arzneimittelrabattverträge

Die BARMER hat die Zuschläge für die elfte Tranche ihrer Arzneimittelrabattverträge vergeben. Diese löst ab 1. Oktober 2018 die bisherige neunte Tranche ab, die Ende September 2018 ausläuft. „Mit den neuen Rabattverträgen für Generika setzt die BARMER ihre erfolgreiche Strategie fort, bei der die zuverlässige Versorgung der Versicherten mit hochwertigen Arzneimitteln im Vordergrund steht. Gleichzeitig sind sie ein hervorragendes Instrument, die Ausgaben sinnvoll zu steuern. Beides kommt den Versicherten zu Gute“, betont BARMER-Vorstand Dr. Mani Rafii. Größter Teil der Verträge im Mehrpartnermodell Bezuschlagt wurden 140 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen in 149 Losen mit einem jährlichen Umsatzvolumen von rund 470 Millionen Euro. Für elf Wirkstoffe beziehungsweise Wirkstoffkombinationen gingen keine oder keine zuschlagfähigen Angebote ein. Die Arzneimittel umfassen ein breites Therapiespektrum, darunter die Behandlung von Infektionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettstoffwechselstörungen. Neben exklusiven Verträgen setzt die BARMER weiter in großem Umfang auf das Mehrpartnermodell. Bei 108 Losen (72 Prozent) kommen bis zu drei Bieter zum Zuge. Für 41 Lose wurden Exklusivzuschläge erteilt. „Wenn mehrere Produkte zur Auswahl stehen, bietet dies entsprechende Verordnungsalternativen und verbessert damit auch die Therapietreue der Patienten“, so Rafii. Umsatzvolumen von mehr als 1,5 Milliarden Euro Insgesamt hat die BARMER derzeit durch Ausschreibungen Verträge für rund 280 generisch verfügbare Wirkstoffe mit einem Umsatzvolumen von mehr als 1,5 Milliarden Euro realisiert. Die Laufzeit der neuen Verträge beträgt zwei Jahre. Pressemitteilung BARMER

The post BARMER bezuschlagt Arzneimittelrabattverträge appeared first on Healthcare Netzwerk.

Bundessieg „bunt statt blau“: Berliner Schülerin gewinnt Plakatwettbewerb gegen Komasaufen

8.000 Künstler bei DAK-Kampagne zum Thema Alkoholmissbrauch – Drogenbeauftragte und Emre Kavás ehren Preisträger 2018 Kunst gegen Komasaufen: Eine Berliner Abiturientin gewinnt den Kreativwettbewerb „bunt statt blau“ 2018. Im Frühjahr hatten bundesweit rund 8.000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen und Plakate gegen Alkoholmissbrauch entworfen. Jetzt ehrten die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler, DAK-Vorstandsmitglied Thomas Bodmer und Sänger Emree Kavás die Sieger im Bundesministerium für Gesundheit in Berlin. Mit dem Bild eines durch Alkohol gezeichneten Gesichts gewann die 17-Jährige Nina Mitzschke aus Berlin den Hauptpreis von 500 Euro. Der zweite Platz ging nach Baden-Württemberg, der dritte nach Hessen. Den Sonderpreis „Jüngere Künstler“ erhielt eine 13-Jährige aus Bayern, den Sonderpreis „Instagram“ eine 16-Jährige aus Nordrhein-Westfalen. „Die Siegerplakate zeigen, was gerade junge Menschen aufs Spiel setzen, wenn sie sich dem Risiko des Rauschtrinkens aussetzen“ sagte Thomas Bodmer, Vorstandsmitglied der DAK-Gesundheit, bei der Siegerehrung. Farbe bekennen gegen Alkoholmissbrauch „Bei „bunt statt blau“ zeigen die Kids dem Alkoholmissbrauch die rote Karte““, betonte die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler. „Es ist jedes Jahr faszinierend, mit welcher Begeisterung und Kreativität die jungen Leute sich mit dem Thema beschäftigen. Sie wissen um die gravierenden Folgen und zeigen das ganz klar in ihren Werken!“ Die Bundessiegerin Nina Mitzschke lässt auf ihrem Plakat aus einem fotografierten Flachmann blaue Farbe wie Alkohol über ein Mädchengesicht fließen. „Mit meinem Plakat versuche ich die Botschaft von ‘bunt statt blau‘ möglichst zugänglich zu verpacken“, erklärte die junge Berlinerin ihr Siegerbild. „Die Spur, welche der Alkohol hinterlässt, färbt auf die Frau ab und taucht ihr Leben in ein tiefes Blau.“ 22.133 Jugendliche mit Alkoholvergiftung Die Auswirkungen von zu viel Alkohol sind auf den Körper eines Jugendlichen deutlich stärker als bei einem Erwachsenen: Aufgrund ihres in der Regel geringeren Körpergewichts werden Mädchen und Jungen im Teenager-Alter schneller betrunken. Gleichzeitig wird der Alkohol langsamer abgebaut, da das dafür verantwortliche Enzym in der Entwicklungsphase noch in geringerer Menge vorhanden ist. „Alkohol wirkt auf junge Menschen schneller, stärker und länger als auf Erwachsene. Deshalb ist das Komasaufen bei Jugendlichen eine gefährliche Tatsache“, erklärte DAK-Vorstandsmitglied Bodmer. „2016 kamen 22.133 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus, 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr.“ Wirksamkeit von „bunt statt blau“ Im Kampf gegen das Rauschtrinken hat die Präventionskampagne der DAK-Gesundheit und der Bundesdrogenbeauftragten eine doppelte Stoßrichtungen: Zum einen schärfen die teilnehmenden Mädchen und Jungen im kreativen Prozess ihre eigene Risikowahrnehmung: Laut einer Begleitstudie des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel praktizieren sie durchschnittlich wesentlich seltener Rauschtrinken als Schülerinnen und Schüler ohne Teilnahme. Gleichzeitig entstehen im Kreativwettbewerb Plakate, die besonders für Altersgenossen eindrucksvoll sind. Nach einer Online-Studie des IFT-Nord zeigen die „bunt-statt-blau“-Plakate eine sensibilisierende Wirkung, die sich durch traditionelle, eher an Erwachsene gerichtete Warnhinweise nicht erzielen lässt. Entsprechend lobte der Sucht- und Drogenbericht der Bundesregierung 2017 „bunt statt blau“ als erfolgreiches und beispielhaftes Präventionsprojekt gegen den Alkoholmissbrauch. Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler unterstützt die Kampagne „bunt statt blau“ als Schirmherrin: „Es ist immer wieder eine große Freude, bei „bunt statt blau“ dabei sein zu dürfen. Prävention kommt immer dann gut an, wenn die Kids selbst aktiv sein können und keine Moralpredigt gehalten bekommen.“ Sänger und Politikerin gegen Rauschtrinken Neben der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, dem DAK-Vorstandschef und den Experten vom IFT-Nord, gehörte 2018 erstmals der Deutsch-Soul-Sänger Emree Kavás der Bundesjury an. Er war auf der Siegerehrung mit einem Medley seiner beiden Erfolgstiteln „Kopf Hoch“ und „Baby“ auf der Bühne. „Ich bin begeistert, dass ‚bunt statt blau‘ in diesem Jahr die Marke von 8.000 Teilnehmern geknackt hat. Allen, die mitgemacht haben, ist klar, dass man eine Menge Spaß haben kann, ohne sich bewusstlos zu saufen“, betonte der Newcomer. „Ich habe in den Bildern so viele tolle Alternativen gesehen. Das ist wichtig, denn Botschaften haben nur eine Chance bei jungen Leuten durchzudringen, wenn sie was Positives enthalten und keinesfalls nur Ängste schüren.“ Wanderausstellung der Siegerplakate Die besten Plakate aus allen 16 Bundesländern sind im Internet zu sehen unter www.dak.de/buntstattblau. Außerdem werden die Bilder nach den Sommerferien in einer bundesweiten Wanderausstellung in Schulen gezeigt. Die Kampagne „bunt statt blau“ ist eingebunden in die „Aktion Glasklar“, mit der die DAK-Gesundheit bereits seit dreizehn Jahren Schüler, Lehrkräfte und Eltern über das Thema Alkohol aufklärt. Der Plakatwettbewerb wird auch 2019 wieder stattfinden und dann sein zehnjähriges Jubiläum feiern. Gemeinsame Pressemitteilen DAK und Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

The post Bundessieg „bunt statt blau“: Berliner Schülerin gewinnt Plakatwettbewerb gegen Komasaufen appeared first on Healthcare Netzwerk.

Neue Arzneimittel bei Multipler Sklerose: Risikoreiche Hoffnungsträger

Berlin. Nahezu die Hälfte aller Arzneimittelverordnungen für gesetzlich krankenversicherte Patienten mit Multipler Sklerose (MS) entfielen 2017 auf Wirkstoffe, deren Sicherheitsrisiken nicht ausreichend bekannt sind. So musste im März 2018 der Wirkstoff Daclizumab weltweit vom Markt genommen werden. Nur eines der seit 2011 neu zugelassenen MS-Therapeutika konnte seinen Zusatznutzen für eine spezielle Form der MS belegen. „Nebenwirkungen könnten besser erkannt werden, wenn neue Arzneimittel mit nicht abschätzbaren Sicherheitsrisiken nur unter besonderen Auflagen verordnet werden dürfen“, sagt Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). „Neue MS-Arzneimittel sollten deshalb nur in qualifizierten Kliniken oder Schwerpunktpraxen angewendet werden. So könnten schwerwiegende, zum Zeitpunkt der Zulassung nicht bekannte Nebenwirkungen schneller identifiziert werden.“ Multiple Sklerose ist in Deutschland die häufigste neurologische Erkrankung im jungen Erwachsenenalter und wird meist im Alter zwischen 20 und 40 Jahren diagnostiziert. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Nervensystem durch meist schubförmig verlaufende entzündliche Reaktionen angegriffen wird und die dadurch hervorgerufenen bleibenden neurologischen Schäden zu körperlicher Behinderung führen. 1998 sind mit Interferon beta-1a und -1b erstmals krankheitsmodifizierende Arzneimittel zur schubprophylaktischen Behandlung der Multiplen Sklerose auf den Markt gebracht worden. Kurz darauf wurde das Präparat Copaxone© mit dem Wirkstoff Glatirameracetat zugelassen. Wirksamkeit und Langzeitsicherheit dieser drei Wirkstoffe sind mittlerweile gut erforscht. Darüber hinaus steht eine Vielzahl an neueren Wirkstoffen zur Verfügung, die die Schubrate der Erkrankung beeinflussen können. Die 31,45 Millionen verordneten Tagesdosen aller MS-Wirkstoffe zusammen reichen rein rechnerisch aus, um insgesamt knapp 86.000 GKV-Versicherte dauerhaft medikamentös zu versorgen. Neue Wirkstoffe mit unklaren Risiken Alle sieben Immuntherapeutika, die seit 2011 den MS-Markt betreten haben, können die Schubfrequenz beeinflussen. Doch bei ihnen fehlen Studien darüber, inwieweit sie tatsächlich das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten können. Ebenso gibt es keine vergleichenden Beurteilungen dieser Mittel untereinander. Die Ergebnisse der frühen Nutzenbewertung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zeigen jedoch: Nur das Arzneimittel Gilenya© mit dem Wirkstoff Fingolimod verfügt für eine spezielle Form der MS über einen geringen Zusatznutzen. Dennoch entfielen knapp die Hälfte der verordneten Tagesdosen an krankheitsmodifizierenden Arzneimitteln für MS-Patienten im Jahr 2017 (15,2 Mio. DDD) auf diese sieben neuen Arzneimittel. Dabei ist deren Nebenwirkungsprofil mit zum Teil lebensbedrohlichen Risiken noch gar nicht einschätzbar: Allein für das Arzneimittel Gilenya© mit dem Wirkstoff Fingolimod sind seit Markteintritt sieben Rote-Hand-Briefe vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verschickt worden. Damit werden Ärzte und Apotheker insbesondere über neu erkannte Arzneimittelrisiken informiert. Für den Wirkstoff Dimethylfumarat (Tecfidera) stellte der G-BA nicht nur im Rahmen der frühen Nutzenbewertung keinen Zusatznutzen wegen fehlender Daten gegenüber Beta-Interferonen und Glatirameracetat fest. Rote-Hand-Briefe zu der unter Dimethylfumarat beobachteten, schwerwiegenden Nebenwirkung progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) veranlassten den G-BA, engmaschige Kontrollen zur Risikominimierung einzufordern. Für den Wirkstoff Cladribin ist diese Nebenwirkung ebenfalls beschrieben. Im März 2018 musste das US-amerikanische Biotechnologieunternehmen Biogen das Arzneimittel Zinbryta© mit dem Wirkstoff Daclizumab sogar weltweit vom Markt nehmen: Die Gründe waren erhebliche Sicherheitsprobleme nach Meldungen über schwere entzündliche Erkrankungen des Gehirns (Enzephalitis und Meningoenzephalitis). Zuvor waren bereits tödlich verlaufende Leberschädigungen des Mittels bekannt geworden. 2017 wurden knapp 660.000 Tagesdosen in der Therapie eingesetzt: Rein rechnerisch wurden damit insgesamt ca. 1.800 GKV-Versicherte dauerhaft medikamentös versorgt und nach heutigem Erkenntnisstand unnötigen Risiken ausgesetzt. Vor dem Hintergrund, dass MS-Patienten immer noch einer lebenslangen Therapie bedürfen, müssen die zum Teil besonders schweren Nebenwirkungen immunologisch wirksamer neuer Arzneimittel besonders beachtet werden. Schröder: „Angesichts dieser Ergebnisse sollte darüber nachgedacht werden, das aktuelle Meldesystem über unerwünschte Arzneimittelwirkungen für neue Arzneimittel zu erweitern.“ Denn diese verursachen Schäden für die Patienten, die mit sinkender Lebensqualität und steigenden Behandlungskosten bezahlt werden. Wie auch für neue onkologische Arzneimittel mitunter gefordert, sollten neue krankheitsmodifizierende MS-Arzneimittel nur in qualifizierten Kliniken oder Schwerpunktpraxen angewendet werden. So könnten schwerwiegende nicht bekannte Arzneimittelwirkungen schneller identifiziert und die Daten für eine optimale Risikominimierung einfacher zusammengeführt werden. Weiterführende Informationen finden Sie auf www.wido.de. Am 30. Mai ist Welt MS Tag: www.dmsg.de. Pressemitteilung WIdO

The post Neue Arzneimittel bei Multipler Sklerose: Risikoreiche Hoffnungsträger appeared first on Healthcare Netzwerk.

BARMER-Umfrage zum Tag der Organspende

Zum Tag der Organspende am 2. Juni liefert eine aktuelle repräsentative Umfrage der BARMER spannende Informationen zur Steigerung der Organspendebereitschaft. Demnach sind 58 Prozent der 1.000 repräsentativ befragten BARMER-Versicherten für einen Wechsel von der derzeitig in Deutschland geltenden Entscheidungs- hin zu einer Widerspruchslösung. Damit wäre künftig Jeder automatisch Organspender, bis er ausdrücklich widerspricht. Zugleich zeigen die Antworten der im März 2018 befragten Versicherten, dass sich nach Informationskampagnen Wissen und Akzeptanz zur Organspende positiv verändern. Mehr Qualität in der Transplantationsmedizin „Es ist Aufgabe der Krankenkassen, über das Thema der Organspende intensiv und nachhaltig zu informieren. Jeder soll frei und gut informiert entscheiden können und diese Entscheidung auf dem Organspendeausweis dokumentieren“, so Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER. Mit Kampagnen allein werde man dem wichtigen Thema jedoch nicht gerecht. Für mehr Vertrauen bedürfe es auch struktureller Veränderungen. Straub: „Wir brauchen strengere Qualitätsvorgaben für Transplantationszentren, etwa durch gesetzlich fixierte Mindestmengen für Transplantationen. Außerdem müssen wir dafür sorgen, dass Transplantationszentren und die nachversorgenden Praxen in der Fläche enger zusammenwirken.“ Mehr Menschen tragen Organspendeausweis Die Umfrage vergleicht unter anderem die Haltung zur Organspende im Jahr 2018 mit derjenigen zu Zeiten der BARMER-Informationskampagne im Jahr 2017. Demnach ist seit April vergangenen Jahres die intensive Beschäftigung mit dem Thema um drei Prozentpunkte auf 26 Prozent, die Spendenbereitschaft um vier Punkte auf 34 Prozent und der Besitz eines ausgefüllten Ausweises um sechs Punkte auf 36 Prozent angestiegen. Die Werte stehen nun praktisch wieder auf dem Niveau, das nach der BARMER-Informationskampagne im Jahr 2015 schon einmal gemessen wurde. Mehr Ergebnisse der Umfrage und Grafiken unter www.barmer.de/p009567 Pressemitteilung Barmer

The post BARMER-Umfrage zum Tag der Organspende appeared first on Healthcare Netzwerk.

KOM-LE: Für eine sichere Kommunikation unter Kollegen: gematik veröffentlicht Dokumentenpaket inklusive Zulassungsunterlagen und Feldtestkonzept

Um ihre Patienten optimal behandeln zu können, brauchen Ärzte, Zahnärzte und andere Leistungserbringer alle für die Behandlung relevanten Informationen. Über die Fachanwendung „Sichere Kommunikation zwischen Leistungserbringern“ (KOM-LE) lassen sich künftig medizinische Dokumente ohne Medienbrüche schnell, zuverlässig und vor allem sicher untereinander austauschen – über alle Sektoren und Berufsgruppen hinweg. Die gematik hat das dafür erforderliche Dokumentenpaket, die Zulassungsunterlagen und das dazugehörige Feldtestkonzept veröffentlicht. Damit hat die gematik alle Voraussetzungen geschaffen, damit die Industrie ihre Produkte entwickeln kann. „Mit KOM-LE haben wir bald eine Fachanwendung mit direktem Mehrwert für Leistungserbringer auf der Telematikinfrastruktur. KOM-LE wird den Praxisalltag aller an der Behandlung von Patienten Beteiligten erleichtern. Ich wünsche mir deshalb, dass die Industrie schnellstmöglich ihre Lösungen den Leistungserbringern anbietet“, betont gematik-Geschäftsführer Alexander Beyer. Bei KOM-LE werden Daten Ende-zu-Ende-verschlüsselt übertragen. Auch stellen elektronische Signaturen sicher, dass die Inhalte unverfälscht sind und die Absenderinformation authentisch ist. Unbefugte können die Daten nicht einsehen. „Denn der Schutz der sensiblen Daten hat bei der von uns aufgebauten Telematikinfrastruktur und den dazugehörigen Fachanwendungen die höchste Priorität“, so Beyer. Auch Anbieter von KOM-LE müssen im Zulassungsverfahren nachweisen, dass sie – neben den technischen – auch die Anforderungen zur Sicherheit und zum Datenschutz erfüllen. Um Dokumente vertraulich versenden zu können, müssen sich Ärzte, Zahnärzte und andere Leistungserbringer sowie Krankenhäuser bei einem entsprechenden KOM-LE-Anbieter registrieren – vorausgesetzt, dieser ist von der gematik zugelassen. Dafür benötigen Leistungserbringer ihren gültigen Heilberufsausweis. Medizinische Einrichtungen brauchen ihre gültige Institutionskarte. Nur registrierte Nutzer können untereinander kommunizieren. KOM-LE wird in das bestehende Praxisverwaltungs- bzw. Krankenhausinformationssystem integriert. Der Nutzer kann damit verschlüsselte Dokumente direkt aus dem System versenden und empfangen. Das Dokumentenpaket, das sämtliche Spezifikationen zu den medizinischen Anwendungen enthält, sowie die Zulassungsunterlagen inklusive Gebühren und Feldtestkonzept sind im gematik-Fachportal veröffentlicht. Pressemitteilung gematik

The post KOM-LE: Für eine sichere Kommunikation unter Kollegen: gematik veröffentlicht Dokumentenpaket inklusive Zulassungsunterlagen und Feldtestkonzept appeared first on Healthcare Netzwerk.

DKG zum Eckpunktepapier Sofortprogramm Kranken- und Altenpflege: Probleme der Krankenhäuser werden verstanden

Zum Eckpunktepapier Sofortprogramm Kranken- und Altenpflege erklärt Dr. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft: „Mit den Eckpunkten legt die Koalition ein umfassendes Bündel von Maßnahmen vor, das die Möglichkeiten der Krankenhäuser, die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern, nachhaltig unterstützt. Das Konzept setzt bei den seit Jahren von den Krankenhäusern dargestellten Mängeln der Krankenhausfinanzierung an und verbessert die Rahmenbedingungen grundlegend. Die Finanzierung der Ausbildung der Krankenhäuser, sowohl der laufenden Kosten, wie auch der Investitionen im Ausbildungsbereich, wird durch die angekündigten Maßnahmen deutlich verbessert. Die Garantie der Koalition, jede zusätzliche und jede aufgestockte Pflegestelle am Bett dauerhaft und im vollen Umfang durch die Krankenkassen finanzieren zu lassen, ermöglicht es den Krankenhäusern ihr Pflegepersonal aufzustocken. Damit wird, unabhängig von Fallpauschalenerlösen, der Personalaufbau gefördert. Mit der ebenfalls vorgesehenen zügigen Ausgliederung der Pflegekosten aus den Fallpauschalen und deren Überführung in eine fallpauschalenunabhängige Refinanzierung der Pflegekosten wird das wohl umfassendste Reformprojekt für die Pflege in die Umsetzung durch die Selbstverwaltungspartner gegeben. Das mit dem Eckpunktepapier angekündigte Gesetz muss tatsächlich sicherstellen, dass die zusätzlichen Pflegekräfte auch nach der für 2020 angekündigten grundsätzlichen Neuregelung der Pflegefinanzierung dauerhaft finanziert werden. Wir begrüßen das Vorhaben der Regierung, die Vergütung von Pflegepersonalkosten auf der Grundlage der von den Krankenhäusern geplanten und nachgewiesenen Pflegepersonalausstattung und der damit verbundenen Kosten zu regeln. Damit werden zukünftig wieder die Verantwortlichen in den Krankenhäusern bestimmen, wieviel Pflegepersonal für eine gute Patientenversorgung notwendig ist. Das ist eine sehr gute Entscheidung im Interesse der Patienten in den deutschen Kliniken. Problematisch bewerten wir die Ankündigung der Regierungskoalition, die Tarifsteigerungen nur im Bereich der Pflege voll zu vergüten. Auch alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhäuser müssen und werden in vollem Umfang tarifgerecht entlohnt. Deshalb müssen für den gesamten Personalbestand der Krankenhäuser Tarifkostensteigerungen voll ausgeglichen werden. Es ist nicht vermittelbar weshalb zum Beispiel Physiotherapeuten, Hebammen oder Logopäden weiterhin unter einen Rationalisierungsdruck gestellt werden. Hier muss das Prinzip „Gleiches Recht für Alle“ gelten. Ausdrücklich zu begrüßen ist, dass die Bund-Länder-Finanzierung im Investitionsbereich über den Krankenhausstrukturfond mit 1 Mrd. ? jährlich fortgesetzt wird und die Digitalisierungsinvestitionen mit umfasst. Ebenfalls positiv ist, dass die betriebliche Gesundheitsförderung im Bereich der Pflegearbeit nunmehr eine krankenhausspezifische Ausprägung erhält.“ Pressemitteilung DKG

The post DKG zum Eckpunktepapier Sofortprogramm Kranken- und Altenpflege: Probleme der Krankenhäuser werden verstanden appeared first on Healthcare Netzwerk.

Lebensbedrohliche Lungenerkrankungen: Zigarettenverzicht minimiert Risiko

Beinahe jeder zwanzigste Deutsche leidet unter der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (COPD). Ein Großteil von ihnen war oder ist Raucher, und die giftigen Dämpfe von Zigaretten und Tabak verstärken die Erkrankung. Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai macht Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin der BARMER, auf die schleichende Gefahr aufmerksam: „Die Lungenkrankheit COPD ist heimtückisch und im schlimmsten Fall tödlich. Größter Risikofaktor ist das Rauchen. Eine Rauchentwöhnung fällt vielen schwer, ist aber dringend zu empfehlen.“ Mit dem Online-Programm SQUIN („Smoke, Quit, Win“) helfe die BARMER werdenden Nichtrauchern, COPD und Co. vorzubeugen. Rauchfrei dank Online-Unterstützung „Eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit beginnt mit einem scheinbar harmlosen Husten, der mit der Zeit chronisch und zunehmend von Auswurf und Atemnot begleitet wird. Das hat Folgen für den ganzen Körper. Die Erkrankung beeinflusst auch den Stoffwechsel, die Muskeln und Knochen sowie das Herz-Kreislauf-System“, sagt die Medizinerin. Den besonders gefährdeten Rauchern biete die BARMER mit SQUIN ein Onlineprogramm, das sie in eine Zukunft ohne Zigarette begleite. „Ein Trainer von SQUIN bereitet in mehreren Sitzungen die Teilnehmer zunächst auf die rauchfreie Zeit vor. Dann unterstützt er die werdenden Nichtraucher mit Tipps und Tricks beim Durchhalten und hält für Not- und Rückfälle Übungen parat, um mögliche Krisen besonders in der Anfangszeit zu überstehen“, so Marschall. Nikotinsucht ist schnell überwunden Die Medizinerin macht künftigen Nichtrauchern Mut. „Die körperliche Abhängigkeit vom Nikotin ist rasch überwunden. Schon nach ein paar Tagen hat sich der Körper wieder an ein Leben ohne die Droge gewöhnt. Der Rest ist Kopfsache“, so Marschall. Wer sich dann ein paar potenziell gewonnene Lebensjahre und das viele gesparte Geld vor Augen führe, werde auch künftig heikle Momente der Versuchung überstehen. Mehr Infos zu SQUIN: www.barmer.de/g100340 Pressemitteilung der Barmer

The post Lebensbedrohliche Lungenerkrankungen: Zigarettenverzicht minimiert Risiko appeared first on Healthcare Netzwerk.

Dr. Georg Schreiber-Medienpreis der AOK Bayern: Nachwuchsjournalisten erhalten Auszeichnung für herausragende Berichterstattung

Zum 15. Mal hat die AOK Bayern heute in München den mit insgesamt 30.500 Euro dotierten Dr. Georg Schreiber-Medienpreis in Kooperation mit der Deutschen Journalistenschule München e.V. (DJS) und den Nachwuchsjournalisten in Bayern e.V. (NJB) verliehen. Bei dem Festakt im Bayerischen Rundfunk (BR) wurde Johannes Böhme für seine Reportage „Sorgenkinder“, veröffentlicht im Magazin der Süddeutschen Zeitung (SZ), mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Der zweite Preis dieses Wettbewerbs zur Förderung des journalistischen Nachwuchses ging an Steffi Brand für ihre in der Augsburger Allgemeinen publizierten Serie „Unser Essen“. Den dritten Platz belegte Katharina Eichinger mit ihrer Reportage „Organspende – banges Warten zwischen Tod und Hoffnung“, erschienen in der Mittelbayerischen Zeitung. Den bundesweiten Sonderpreis ohne Altersbegrenzung sicherte sich Moritz Aisslinger für seinen Beitrag „Kann er Gedanken lesen?“, geschrieben für DIE ZEIT. Der Fernsehpreis ging an Ralf Fischer für die Sendung „Trisomie 21 – wer überlebt die Diagnostik?“, produziert vom BR. Den Hörfunkpreis erhielt Niklas Schenk für sein Feature „Die doppelte Krise – Junge Erwachsene mit Krebs“, ebenfalls ausgestrahlt vom BR. Der Online-Preis wurde Eva Anna Achinger und Alexander Krützfeldt zugesprochen für ihre multimediale Darstellung „Ausnahmezustand in deutschen Gefängnissen“, eingestellt bei der SZ, dem BR und CORRECTIV. Wie in den Vorjahren waren in dem seit 2003 ausgeschriebenen Wettbewerb bundesweit und regional nahezu alle renommierten Medien vertreten mit rund 200 Autoren und etwa 230 Beiträgen, die sich mit gesundheits- und sozialpolitischen Themen befassen müssen. Vor allem in Zeiten, in denen mit sogenannten alternativen Fakten versucht werde, Falschbehauptungen in Politik und Medien salonfähig zu machen, „sind seriöse und journalistisch hochwertige Beiträge wie die vorgelegten Einreichungen die beste Art, sich dieser Entwicklung entgegenzustellen“, gab Dr. Irmgard Stippler bei ihrer Begrüßung die einhellige Meinung der Jury wider. Neben der Vorstandsvorsitzenden der AOK Bayern gehören dem Gremium, zusammengesetzt aus Initiatoren, Politikern und Medienvertretern, an: die Leiterin der DJS, Henriette Löwisch, Katia Murmann von den NJB, die ehemalige bayerische Gesundheits- und Sozialministerin Christa Stewens (CSU), Kathrin Sonnenholzner (SPD), Vorsitzende des gesundheitspolitischen Ausschusses im Bayerischen Landtag, Ulrich Leiner von Bündnis 90/Die Grünen, Gabi Schmidt (Freie Wähler), Mercedes Riederer, ehemalige Hörfunk-Chefredakteurin beim BR, Anja Miller, Leiterin der Rundschau und Nachrichten TV des BR, sowie Stephan Handel, Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung. Die aktuelle Ausschreibung des Dr. Georg Schreiber-Medienpreises findet sich im Internet unter www.aok-medienpreis.de. Nähere Informationen sind auch über die Zentrale der AOK Bayern (Tel.: 089-62730-184 / Andrea Winkler-Mayerhöfer) erhältlich. Pressemitteilung der AOK Bayern

The post Dr. Georg Schreiber-Medienpreis der AOK Bayern: Nachwuchsjournalisten erhalten Auszeichnung für herausragende Berichterstattung appeared first on Healthcare Netzwerk.