Litsch: „Finanzielle Unterschiede der Kassen erklären sich vor allem über Ausgabenseite“

Der AOK-Gemeinschaft wendet sich gegen Darstellungen der Ersatzkassen, BKKen und IKKen, wonach die heutigen Unterschiede bei den Zusatzbeitragssätzen auf Verzerrungen durch den morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) zurückzuführen seien. Der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, stellt klar: „Die Finanzergebnisse und finanzielle Stabilität des AOK-Systems erklären sich nicht über die Einnahme-, sondern über die Ausgabenseite. Seit 2010 entwickeln sich unsere Leistungsausgaben kontinuierlich unter dem GKV-Durchschnitt. Ihm gegenüber belaufen sich die Minderausgaben der AOKs von 2009 bis 2016  auf mehr als drei Milliarden Euro. Allein 2016 haben die AOKs deshalb 1,1 Milliarden Euro weniger ausgegeben als die Konkurrenz. Bevor also die Wettbewerber über angebliche Ungereimtheiten im Morbi-RSA und eine Bevorteilung der AOKs bei den Zuweisungen protestieren, sollten sie erst einmal erklären, warum ihre eigenen Steigerungsraten bei den Leistungsausgaben dauerhaft über dem Durchschnitt liegen.“ „Der Morbi-RSA hat nicht das Ziel, die Geschäftsergebnisse der Krankenkassen auszugleichen“, so Litsch. Seine Aufgabe sei es hingegen, Solidarität und Wettbewerb miteinander zu vereinbaren. Damit leiste er einen wichtigen Beitrag zu fairen Wettbewerbsbedingungen, was aktuell bereits gut funktioniere. Der Morbi-RSA werde nicht dadurch besser, dass man ihn in Bezug auf diese zentrale Funktion wieder verschlechtere. Litsch verweist darauf, dass die Spanne der Beitragssätze in der Gesetzlichen Krankenversicherung heute bei 1,5 Prozentpunkten liege, vor Einführung des Morbi-RSA dagegen bei über fünf Prozentpunkten. „Bei allen Kassenarten gibt es Kassen mit unterdurchschnittlichen und überdurchschnittlichen Zusatzbeiträgen. Weder die Verknüpfung mit dem Morbi-RSA noch die Betrachtung nach Kassenarten taugen als Erklärungsansätze, stattdessen führen sie in die Irre.“ Gleichzeitig betont der Chef des AOK-Bundesverbandes, dass sich die AOK-Gemeinschaft seit langem für eine unabhängige Gesamtevaluation des Morbi-RSA stark gemacht habe und die jetzige Begutachtung durch den Wissenschaftlichen Beirat des Bundesversicherungsamtes vorbehaltlos unterstütze. „Dessen Ergebnisse sollten wir jetzt aber abwarten und keine Schnellschüsse produzieren. Danach kann die Politik mit Augenmaß entscheiden, welche Reformschritte notwendig sind.“ Auch die konkreten Vorgaben des Heil- und Hilfsmittelstärkungsgesetztes (HHVG) für den Umgang mit ambulanten Diagnosen unterstützt die AOK-Gemeinschaft ausdrücklich. Damit werde die Manipulationsresistenz des Morbi-RSA weiter gestärkt, heißt es in einem gemeinsamen Papier der Vorstände der elf AOKs und des AOK-Bundesverbandes zur Umsetzung des HHVG. Darin wird klargestellt, dass eine Einflussnahme auf die Kodierung und insbesondere die Zahlung von Vergütungen allein für die Kodierung von Diagnosen ausgeschlossen sind. Zugleich plädiert die AOK-Gemeinschaft dafür, zeitnah verbindliche Kodierrichtlinien für die ambulante Versorgung einzuführen und verbindlich in der Praxissoftware zu implementieren. Pressemitteilung des AOK-Bundesverbandes

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DKG zur Allianz für Gesundheitskompetenz: Kliniken und Patienten auf Augenhöhe

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat am heutigen Tag die gemeinsame Erklärung zur Gründung der „Allianz für Gesundheitskompetenz“ unterzeichnet. „Es ist ein ganz wichtiger Schritt, die Bevölkerung zu informieren, damit jeder selbst aktiv seinen Teil zur eigenen Gesundheitserhaltung beitragen kann. Für die Krankenhäuser ist dies schon lang ein vorrangiges Ziel. Informationen auf Augenhöhe in verständlicher Sprache sind Grundlage, um die Patienten in eine eigenverantwortlichere und entscheidungsfähige Situation zu versetzen“, sagt DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. Mit dem Projekt „Keine Keime“ zeigen die Krankenhäuser, dass der Aufbau von Gesundheitskompetenz auch direkt positive Auswirkungen auf den klinischen Alltag haben kann. Das von der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen entwickelte multimediale Projekt steigert in patientenverständlicher Sprache das Wissen über Keim- und Infektionsgefahren und zugleich die Kenntnis über deren erfolgreiche Verhinderung. Die in vielen Bundesländern durchgeführte Hygiene-Initiative verfolgt das Ziel, Mitarbeiter, Patienten und die Öffentlichkeit über Keime, Krankenhaushygiene und wirksame Schutzmaßnahmen wie Handhygiene aufzuklären. Dies geschieht zum Beispiel anhand von Broschüren, Plakaten, Informationsvideos oder verschiedenen Ausstellungsformaten. In einer Online-Sprechstunde besteht zudem die Möglichkeit, Experten gezielt Fragen zu stellen (www.keine-keime.de). „Solche Projekte verbessern die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung, und machen deutlich, dass viele Probleme nur in einem Gesundheitssystem, das den Patienten dauerhaft als gleichberechtigten Akteur anerkennt, gelöst werden können“, so Baum. Die „Allianz für Gesundheitskompetenz“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit. Neben der DKG beteiligen sich zahlreiche weitere Verbände und Organisationen des Gesundheitswesens in einem breiten gesellschaftlichen Konsens daran. Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V.

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Startschuss zur Stärkung des Gesundheitswissens in Deutschland: Gründung der Allianz für Gesundheitskompetenz

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe unterzeichnet heute gemeinsam mit 14 Partnern eine Gemeinsame Erklärung zur Gründung der „Allianz für Gesundheitskompetenz“. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Wir brauchen dringend mehr verständliche Gesundheitsinformationen. Denn nur wer gut informiert ist, kann Gesundheitsrisiken vermeiden und im Krankheitsfall durch eigenes Verhalten zu einer erfolgreichen Behandlung beitragen. Doch es ist nicht immer einfach, im Dickicht der oft unverständlichen Gesundheitsinformationen den Durchblick zu bewahren. Nötig ist ein gemeinsamer Kraftakt von Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, Krankenhäusern, Krankenkassen, Apotheken, der Selbsthilfe- und Verbraucherorganisationen und der Behörden von Bund und Ländern. Mit der gemeinsamen Erklärung geben wir heute den Startschuss für die Stärkung des Gesundheitswissens in Deutschland.“ Laut einer aktuellen Studie verfügen mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland (rund 54 Prozent) nur über eine „eingeschränkte Gesundheitskompetenz“. Das bedeutet, sie haben Schwierigkeiten, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, sie zu bewerten und die richtigen Entscheidungen für eine gesunde Lebensweise oder zur Krankheitsbewältigung zu treffen. Dies betrifft insbesondere ältere Menschen, Menschen mit chronischer Erkrankung, Menschen mit geringem Bildungsstatus und Menschen mit Migrationshintergrund. Eine bessere Gesundheitskompetenz zahlt sich für den Einzelnen, aber auch für das Gemeinwesen aus: Nach Schätzungen der WHO werden drei bis fünf Prozent der Gesundheitsausgaben durch eine unzureichende Gesundheitskompetenz verursacht. Allein für Deutschland bedeutet dies etwa 9 bis 15 Milliarden Euro. Angestoßen durch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe verpflichten sich die Partner der „Allianz für Gesundheitskompetenz“ mit einer gemeinsamen Erklärung, in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitswissens zu entwickeln und umzusetzen. Die wichtigsten Handlungsfelder sind die Verbesserung der Gesundheitsbildung, gute Gesundheitsinformationen und Entscheidungshilfen, vor allem auch im Internet sowie mehr Verständlichkeit im Arzt-Patienten-Gespräch, aber auch in allen anderen Gesundheitsberufen. Das Bundesministerium für Gesundheit hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit damit beauftragt, bis 2018 ein Konzept für ein Nationales Gesundheitsportal zu erarbeiten. Das Portal soll vertrauenswürdige, wissenschaftlich belegte und unabhängige Gesundheitsinformationen zusammenführen. Um das Arzt-Patienten-Gespräch zu verbessern, hat das Bundesgesundheitsministerium im Rahmen des Nationalen Krebsplans die Entwicklung eines Musterlehrplans „Kommunikation in der Medizin“ gefördert, der Studierende über den gesamten Verlauf des Medizinstudiums Fähigkeiten vermittelt, Wissen zur Diagnose und Therapie verständlich zu erklären, auf die Fragen des Patienten und seiner Angehörigen einzugehen und diese in der Therapie zu begleiten. Ein entsprechender Musterlehrplan für die Pflege wird derzeit erarbeitet. Die Partner der „Allianz für Gesundheitskompetenz“ sind: Bundesministerium für Gesundheit Gesundheitsministerkonferenz der Länder Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter für Pflege Bundesärztekammer Bundeszahnärztekammer Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V. Deutsche Krankenhausgesellschaft Deutscher Pflegerat e.V. Gemeinsamer Bundesausschuss GKV-Spitzenverband Kassenärztliche Bundesvereinigung Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit

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Interdisziplinäre Konferenz Sozialraum Digital: Digitalisierung nutzt Menschen vor Ort – wenn niemand ausgegrenzt wird

Die heutige Veranstaltung „Sozialraum Digital – Chancen und Herausforderungen für ein Miteinander im digitalen Zeitalter“ greift interdisziplinär ein Thema auf, das aktuell in vielen gesellschaftlichen Bereichen diskutiert wird. Mit dem Fokus Sozialraum diskutieren die Teilnehmer/innen und Expert/innen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung die Chancen und Herausforderungen für ein Miteinander im digitalen Zeitalter. Hierbei geht es um die Fragen: Was kann Digitalisierung im Sozialraum überhaupt leisten? Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf die Teilhabe und das Miteinander der Menschen vor Ort? Welche Möglichkeiten bestehen, dass der „smart user“ keine exklusive Gruppe bleibt, sondern dass alters- und ressourcenunabhängig digitale Angebote den Zusammenhalt und das bürgerschaftliche Engagement im Sozialraum stärken? Worin bestehen Grenzen der Digitalisierung im Miteinander? Ziel der Veranstaltung ist es, Empfehlungen – adressiert an Verwaltung als auch Zivilgesellschaft und Wirtschaft – für ein gelingendes Miteinander mit Unterstützung der Digitalisierung zu erarbeiten. Parlamentarische Staatssekretärin im BMFSFJ Elke Ferner: „In den heute anstehenden Diskussionen wollen wir verstärkt diejenigen in den Blick nehmen und als Akteure begreifen, die beim Thema Digitalisierung bisweilen noch zu wenig im Fokus stehen: ältere Menschen. Wir wollen von ihren Erfahrungen profitieren und dabei helfen, einen digitalen Sozialraum zu gestalten, der gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter unterstützt.“ Prof. Dr. Arno Elmer, Geschäftsführer Innovation Health Partners: „Neue Digitale Lösungen ermöglichen eine bessere und bezahlbare Versorgung von älteren Menschen in ihren eigenen vier Wänden. Und schaffen neue Chancen für Kommunen und die Immobilienwirtschaft auf Risiken wie demographischen Wandel und Urbanisierung zu reagieren.“ Sebastian Zilch, Geschäftsführer Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e.V.: „Digitale Lösungen haben das Potenzial, älteren Menschen ein würdiges Leben in ihrer gewohnten Umgebung längerfristig zu ermöglichen. In anderen europäischen Ländern werden die digitalen Möglichkeiten viel intensiver genutzt, vor allem auch, weil die digitalen Angebote von heute leicht erschlossen werden können und sich durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit auszeichnen. Deshalb freuen wir uns sehr, gemeinsam mit unseren Partnern die Anwendungsszenarien der Digitalisierung des Sozialraums näher zu beleuchten und zu diskutieren.“ Dr. Gerhard Timm, Geschäftsführer Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege: „Wir sollten uns immer wieder bewusst machen, Digitalisierung dient keinem Selbstzweck, sondern kann ein Instrument sein, mit dem die Lebensqualität des Einzelnen sowie das Zusammenleben im Sozialraum gestärkt und vorangebracht werden soll, aber es birgt auch Risiken.“ Pressemitteilung des Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.

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Gemeinsame Erklärung von Ersatzkassen, BKKen und IKKen zum Morbi-RSA: Neue Bundesregierung muss Reformen beim Finanzausgleich der Kassen zügig angehen

Mit einer gemeinsamen Erklärung „Morbi-RSA für einen fairen Wettbewerb zügig weiterentwickeln“ fordern Ersatzkassen, Betriebs- und Innungskrankenkassen rasche Reformen beim Finanzausgleich der Krankenkassen. Der Morbi-RSA erfüllt derzeit nicht sein Ziel, gleiche Chancen im Wettbewerb um eine gute Gesundheitsversorgung sicherzustellen, kritisiert das Bündnis der Krankenkassen, die insgesamt rund 42,3 Millionen Menschen versichern. Der Erklärung haben sich 91 von 113 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland angeschlossen. Der Morbi-RSA muss gerechter und manipulationsresistenter werden, so die Krankenkassen in dem Papier. Sie heben hervor, dass die heutigen Unterschiede bei den Zusatzbeitragssätzen maßgeblich auf Verzerrungen durch den Morbi-RSA zurückzuführen sind. Die neue Bundesregierung muss bereits zu Anfang der neuen Legislaturperiode geeignete Maßnahmen ergreifen, um Über- und Unterdeckungen des Morbi-RSA auszugleichen und die bestehenden Wettbewerbsverzerrungen so schnell wie möglich abzubauen. Die Erklärung im Wortlaut ist als Anlage beigefügt und kann auf der Website des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) unter www.vdek.com/fokus/morbi-rsa.htmlabgerufen werden. Sie steht auch auf den Internetseiten des BKK Dachverbandes unter www.bkk-dachverband.de/politik und des IKK e.V. unter https://www.ikkev.de/politik/positionierungen zum Download bereit. Gemeinsame Pressemitteilung der Ersatzkassen, BKKen und IKKen

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Bitkom: Notfalldatensatz kann Leben retten

Unfall, Herzinfarkt, Bewusstlosigkeit: Im Notfall zählt jede Minute. Der Arzt muss vor allem rasch wissen, mit wem er es zu tun hat. Medizinische Daten über den Patienten müssen in diesem Fall unverzüglich bereit stehen, doch Patienten sind im Notfall oft nicht mehr in der Lage, selbst Auskunft zu geben. Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) bietet für die medizinische Versorgung im Notfall neue Möglichkeiten: Auf ihr können in einem Notfalldatensatz alle für diese Situation relevanten medizinischen Informationen gespeichert sein: chronische Erkrankungen, Blutgruppe, Medikation, Allergien, Unverträglichkeiten, Kontaktdaten zu Angehörigen und besondere Hinweise, beispielsweise auf Schwangerschaft oder Implantate. Die große Mehrheit der Bundesbürger möchte solche Notfalldaten auf der Karte speichern lassen. Neun von zehn Deutschen (93 Prozent) wollen Informationen zu Allergien oder Medikamentenunverträglichkeiten auf der Karte hinterlegen. Das hat eine Umfrage ergeben, die der Digitalverband Bitkom zusammen mit der Bayerischen TelemedAllianz (BTA) durchgeführt hat. „Rettung und Behandlung sind im Notfall ein Wettlauf gegen die Zeit. Der Notfalldatensatz auf der Gesundheitskarte hilft Ärzten in dieser kritischen Phase, zügig die richtigen Entscheidungen zu treffen und zum Beispiel Wechselwirkungen von Medikamenten abzuwenden“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Das ist gerade in einer alternden Gesellschaft wichtig, denn ältere Menschen leiden oft an diversen Vorerkrankungen und nehmen entsprechende Medikamente.“ Auch die Blutgruppe (91 Prozent), Medikamente, die man regelmäßig einnimmt (85 Prozent), Angaben über Implantate und Prothesen (82 Prozent) sowie chronische Erkrankungen (78 Prozent) würde die große Mehrheit der Bundesbürger im Notfalldatensatz speichern. Zwei Drittel (67 Prozent) wollen Angaben aus dem Impfpass im Notfalldatensatz speichern lassen. Mehr als jeder Dritte (39 Prozent) will sogar seine komplette Behandlungshistorie auf der elektronischen Gesundheitskarte hinterlegen. Lediglich 4 Prozent wollen keinerlei Notfalldaten auf ihrer Gesundheitskarte speichern lassen. Ab 2018 sollen nach aktuellen Planungen des Bundesgesundheitsministeriums Patienten die Möglichkeit erhalten, Notfalldaten auf der Gesundheitskarte speichern zu lassen. Nur Ärzte dürfen die Notfalldaten im Ernstfall auch ohne Patienteneinwilligung lesen, beispielsweise wenn der Betroffene bewusstlos ist. Über den Notfalldatensatz hinaus können auf Wunsch des Patienten auch Informationen über den Aufbewahrungsort persönlicher Erklärungen wie Organspendeausweis, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht hinterlegt werden. Weitere Ergebnisse aus der Verbraucherbefragung zum Thema E-Health sind hierverfügbar. Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Personen ab 14 Jahren befragt, darunter 798 Internetnutzer und 698 Smartphone-Nutzer. Pressemitteilung des Bitkom

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Arzneirabattverträge sorgen seit zehn Jahren für mehr Wettbewerb im Generikamarkt

„Mit den Arzneimittelrabattverträgen haben wir schon vor zehn Jahren die Pläne der Großkonzerne nachhaltig durchkreuzt und einen gesunden Wettbewerb geschaffen“, resümiert Dr. Christopher Hermann. Der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg ist seit 2007 bundesweiter Verhandlungsführer für die Rabattverträge der AOK-Gemeinschaft. „Wir haben seitdem einen Markt etabliert, auf dem sich kleinere Hersteller gegen große behaupten können, wenn sie mit Verlässlichkeit punkten, und wir haben ein Instrument etabliert, das GKV-weit inzwischen Beitragsgelder von 20 Milliarden Euro einsparen konnte.“ Ausschreibungen auf dem Generikamarkt führten weiterhin zu einer großen Dynamik. „Im Interesse der Gesetzlichen Krankenversicherung kann es dabei nur um einen Markt mit möglichst vielen lieferfähigen Anbietern gehen. Den haben wir unseren Versicherten in den letzten zehn Jahren erstritten“, sagt der Chef der Südwest-AOK. Eine wahre Verfahrensflut habe es über die Jahre hinweg um das System der Arzneimittelrabattverträge gegeben. Seit 2007 blickt Hermann auf gut 120 Verfahren im Umfeld der Rabattverträge zurück: „Wenn das Prinzip dieser Verträge nicht so wirkungsvoll wäre, hätte sich die Pharmalobby vor Gericht natürlich nicht so ins Zeug gelegt, es zu kippen.“ Der Widerwillen der Pharmabranche war bezeichnend für das Klima der frühen Jahre. Bis zu 60 Auseinandersetzungen pro Ausschreibung waren anfangs möglich. „Im Prinzip mussten wir die Versorgungs- und Beitragssicherheit unserer Versicherten vor Gericht erstreiten“, spitzt Christopher Hermann zu. Inzwischen haben sich Arzneimittelrabattverträge als wettbewerbsbasiertes Instrument – trotz aller Anfeindungen durch die Pharmaseite – durchgesetzt. Auch andere Krankenkassen schreiben seit Jahren nach dem Vorbild des AOK-Master aus. Eine Umfrage, die die AOK Baden-Württemberg im Frühjahr 2017 gemeinsam mit forsa durchgeführt hat, bestätigt, dass die Rabattverträge für den Generikamarkt entschieden zur Versorgungssicherheit von Patienten beitragen: Für lediglich 0,6 Prozent aller abgerechneten Arzneimittel dokumentieren Apotheken ein Lieferversagen der Hersteller und mussten eine andere Packung über den Tisch geben als die verordnete – verglichen mit der Liefersituation in rabattvertragsfreien Versorgungsbereichen wie etwa dem Klinikmarkt ein exzellenter Wert. Aktuell laufen bundesweit Verträge für 275 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen mit einem jährlichen Umsatzvolumen von insgesamt rund fünf Milliarden Euro. Die Verträge decken rund zwei Drittel des Generikamarkts ab. Zum 1. Juni startete die AOK ihre 18. Rabattvertragstranche, die Kontrakte mit 39 pharmazeutischen Unternehmen und Bietergemeinschaften umfasst sowie 108 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen betrifft. Pressemitteilung der AOK Baden-Württemberg

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Keine Chance für Lebensmittelallergien – Kinder lernen im „Alleleland“, worauf es ankommt

Rund eine dreiviertel Million Kindergarten- und Schulkinder leiden unter Lebensmittelallergien. Daher fördert die BARMER die neue Onlineseite „Alleleland“ des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB). „Alleleland“ steht für Allergie-Lern-Land und ist Deutschlands erste Website, auf der Kinder altersgerecht und spielerisch das Wichtigste über Allergien lernen. Allem voran, wie man sie vermeiden kann. „Nahrungsmittelallergien sind nicht nur unangenehm, sie können sogar lebensbedrohlich enden, wenn es zum allergischen Schock kommen sollte. Wir möchten Eltern daher ermuntern, sich mit ihren Kindern auf ‚Alleleland‘ zu informieren, damit Lebensmittelallergien erst gar nicht eintreten“, sagt Jens Krug, Selbsthilfebeauftragter der BARMER. Milchfälle, Hühnerbäume und Nussberge Die Protagonisten auf „Alleleland“ sind die beiden Zeichentrickfiguren Professor Mino und sein kleiner Helfer Glucks. Die beiden Forscher nehmen die Kinder mit in ihre Welt, das „Alleleland“, wo sie viele Abenteuer bestehen müssen. Dort gibt es Milchfälle, Hühnerbäume und Nussberge. Die Kinder lernen so ihren Allergieauslöser näher kennen. Steckbriefe und Spiele wie der Eierlauf helfen, geeignete Lebensmittel zu erkennen und unverträgliche auszusortieren. In Minos Haus finden die Kinder zudem viele Informationen zum Thema Lebensmittelallergie und ein Wissensquiz, das verrät, wie viel die Kinder über ihre Allergie wissen. Hilfe auch für Eltern, Kitabetreuer und Lehrer „Das Onlineportal richtet sich auch an Eltern, Kita- und Schulpersonal, um sich in das Thema zu vertiefen und es in der Kita oder den Unterricht zu integrieren. Der mehrschichtige Aufbau hilft den Beteiligten, Sicherheit im Umgang mit Lebensmittelallergien und gefährdeten Kindern zu erlangen“, sagt Andrea Wallrafen, Geschäftsführerin des DAAB. Dazu werde „Alleleland“ stetig um Allergieauslöser und Krankheitsbilder ergänzt. Weitere Informationen unter www.alleleland.de Pressemitteilung der BARMER

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Hermann Gröhe: Grundsatz Reha vor Pflege stärker in den Köpfen verankern

Heute findet die Fachtagung des Bundesministeriums für Gesundheit mit dem Titel „Rehabilitation vor und in der Pflege – Bestandsaufnahme und Perspektiven“ in Berlin statt. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Rehabilitation kann helfen, eine Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder hinauszuzögern. Und für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen kann eine alltagsnahe Reha die Lebensqualität entscheidend verbessern. Deshalb muss Reha ein wesentlicher Bestandteil der Versorgung von Menschen werden, die pflegebedürftig sind oder bei denen Pflegebedürftigkeit eintreten könnte. Mit der Pflegereform und dem Präventionsgesetz haben wir die Möglichkeiten für gesundheitliche Vorsorge und Rehabilitation deutlich ausgebaut. Diese gesetzlichen Regelungen müssen jetzt von allen Beteiligten in der Pflege, aber auch den Krankenkassen mit Leben gefüllt werden. Wir brauchen bessere Zugangsmöglichkeiten, persönlich abgestimmte Beratungs- und Reha-Angebote und eine engere Zusammenarbeit von Pflege und Reha. Der Grundsatz Reha vor Pflege muss stärker in den Köpfen verankert werden.“ Im Rahmen der Tagung tauschen sich rund 100 Fachleute aus Praxis und Wissenschaft über Erfahrungen und Möglichkeiten der stärkeren Nutzung von Rehabilitationsmaßnahmen für  Pflegebedürftige Menschen oder zur Vermeidung von Pflegebedürftigkeit aus. Diskutiert wird dabei etwa über zielgerichtete Beratung für Betroffene, eine engere trägerübergreifende Zusammenarbeit von Prävention, Rehabilitation und Pflege und einen besseren Zugang zu Reha-Maßnahmen, die auf den Einzelnen abgestimmt sind. Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen etwa zur Trägerschaft und Finanzierung der Rehabilitationsmaßnahmen sollen in den Blick genommen werden. In Deutschland erhalten fast drei Millionen pflegebedürftige Menschen Leistungen der Pflegeversicherung. In der laufenden Wahlperiode wurde die Pflegeversicherung weitreichend umgebaut, die Leistungen deutlich ausgeweitet und stärker als bisher auf die persönlichen Bedingungen und Notwendigkeiten der Versorgung hin ausgerichtet. Das neue Begutachtungsverfahren in der Pflege erfasst die Rehabilitationsbedarfe Pflegebedürftiger deutlich besser. Die Empfehlungen der Medizinischen Dienste zu notwendigen Reha-Maßnahmen im Rahmen der Begutachtung erfolgen nun auf Basis bundeseinheitlicher Grundlagen. Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit

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Wechsel beim bvitg: Sebastian Zilch neuer Geschäftsführer des Verbandes

Sebastian Zilch übernimmt die Geschäftsführung des bvitg e. V. und der bvitg Service GmbH. Er folgt damit auf Ekkehard Mittelstaedt, der den Verband in den vergangenen Jahren vertrat. Sebastian Zilch war zuvor bereits als Bereichsleiter von „Politik und Kommunikation“ im bvitg tätig.  Nach sechs Jahren an der Spitze des Bundesverbandes Gesundheits-IT – bvitg e.V. hat Ekkehard Mittelstaedt seine Tätigkeit als Geschäftsführer des bvitg e.V. und der bvitg Service GmbH (BSG) im gegenseitigen Einvernehmen mit dem Vorstand des bvitg sowie den Gesellschaftern der BSG beendet. „In den vergangenen Jahren hat Ekkehard Mittelstaedt den Verband in seiner Bedeutung für das Gesundheitswesen und seiner Sichtbarkeit in der politischen und breiten Öffentlichkeit enorm vorangebracht und so zu zahlreichen Erfolgen des bvitg einen wesentlichen Beitrag geleistet. Wir bedauern sein Ausscheiden sehr und danken ihm für seine Arbeit und sein Engagement für den bvitg und unsere Servicegesellschaft. Im Namen des gesamten Verbandes wünschen wir ihm auf seinem weiteren Lebensweg beruflich und privat viel Erfolg“, so Matthias Meierhofer, Vorstandsvorsitzender des bvitg. Der Geschäftsführung sowohl des bvitg e.V. als auch der bvitg Service GmbH übernimmt ab sofort Sebastian Zilch, der zuvor bereits seit drei Jahren im Verband als Bereichsleiter Politik und Kommunikation tätig war. Pressemitteilung des Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.

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