Dritte Ausgrabung einer Richtstätte in Brandenburg – der Galgenberg Mötzow

Im Herbst diesen Jahres ist die Ausgrabung der Richtstätte Mötzow geplant. Der dortige Wasenberg ist die Richtstätte der Domgemeinde Brandenburg und historisch schon recht gut dokumentiert http://hvbrb.de/fileadmin/user_upload/dokumente/Scharfrichter.pdf . Die Vorbereitungen in den Seminaren laufen bereits, erste archäologische Voruntersuchungen sind bereits geplant. An dieser Stelle werden wir von September bis Oktober 2016 davon berichten.   Der Wasenberg heute. Die Eichen sind als Erinnerung an den einstigen Galgen hier gepflanzt worden.

Richtstättenarchäologie in Brandenburg Teil II – kurze Zusammenfassung der Grabungsergebnisse auf dem Galgenberg in Fürstenwalde

Die zweite Ausgrabung einer Richtstätte im Land Brandenburg wurde im Herbst 2015 in Fürstenwalde durchgeführt. Mit diesem Richtplatz gelang es erstmals in Brandenburg einen innerstädtischen, heute noch sichtbaren unbebauten Galgenberg des Mittelalters und der Neuzeit im Zentrum einer Stadt zu dokumentieren. Nun war dies nicht immer so. Die Karten des 18. Jh. zeigen den Hügel vor der Stadtmauer liegend, an der Frankfurter Straße. Deutlich erkennbar ist der Bautypus: eine dreischläfrige Anlage aus hölzernen Pfosten, die oben durch drei Rähne miteinander verbundenweiter

Excavation over….

Heute war Zusammenpacken, aufräumen und Abschiednehmen angesagt. Wisst ihr noch? So sah es vor vier Wochen aus: Und in den letzten Tagen bot sich uns dieses Bild: Wir haben ganz schön viel geschafft. Beinahe jeden möglichen archäologisch interessanten Flecken erfasst. Wir haben unzählige Baubewegungen der letzten 100 Jahre im Boden angetroffen, wir sind eiszeitlichen Sedimenten begegnet, konnten mittelalterliche Scherben bergen, haben typische gelbglasierte Gebrauchsware der Neuzeit in Mengen gefunden, sind den Laufhorizonten des 16. bis 19….und immer wieder auch desweiter

Langsam werden die Gruben zugeschaufelt…

  …und dafür kam heute ein ganzer Schwung gut gelaunter Schüler aus unserer Schule von neben an und schaufelten fleißig zu. Vielen Dank Euch, Ihr wart uns eine große Hilfe! Zum Abschluss gab es noch eine Tüte Vergangenheit, die wir ihnen als Erinnerung an den Blick in die Historie ihrer Stadt mitgaben.   Vorletzter Tag – so langsam haben wir auch angefangen, unsere Geräte zu säubern, den Sand, der sich unweigerlich überall angesammelt hat, zu entfernen und alles auf Vollständigkeitweiter

“Zum blutigen Knochen”…

war die Bezeichnung der Gaststätte, die heute am ehemaligen Ort des Henkerhauses stand oder wie war das mit dem Volksmund doch gleich? Christian führte uns heute durch FürstenWALDES! hier und dort noch sichtbare Geschichte. Dazu gab es die eine und andere schöne Anekdote und seitdem ich eine der Gründungsgeschichten…Fürst im Walde…kenne, kommt es auch zu keinen Namensverwechselungen mehr Herr Wilke führte uns in “sein” Schloss, was freilich nur im äußeren Kellerbereich möglich war. Riesige Aufschüttungen, Mauern und seltsame Steinsetzungen –weiter

Scherben statt Schädel….

http://www.moz.de/heimat/lokalredaktionen/fuerstenwalde/artikel6/dg/0/1/1423411/ Scherben statt Schädel…..und ja, mit den Funden ändert sich eben auch die Erwartungshaltung…. Heute morgen – die Neugier war groß –  ist die liebe Ronja noch mal flugs in die City geturnt und hat uns den Zeitungsartikel besorgt. Lesen und schauen, diskutieren über den Inhalt und äh, ja, da war ja noch der Galgenberg… Schließlich wendeten wir uns wieder der Arbeit zu, welche sich heute in zwei Gruppen aufteilte. Die eine Gruppe arbeitete auf dem Hügel an der Verbindungweiter

Zarte Puppe, starke Männer und Scherben kleben

Unser Besuch heute war wieder besonders erfreulich: kam doch das Fürstenberger Museum in Form zweier starker Männer, die unseren Mädels beim Schaufeln halfen. Natürlich – wie soll es auch anders sein – fand das Museum gleich ganz aussagekräftige Funde…danke an dieser Stelle für Eure Hilfe! Wir öffnen hier die letzte Sondage, in der Hoffnung, Spuren der historischen Rechtsprechung noch deutlicher nachweisen zu können. Scherben kleben…   Zartes Püppchen, Fund des Tages:   Die letzte Grabungswoche startete mit einem sonnigen Tagweiter

Der genagelte? Schädel und das Museum Fürstenwalde

Inzwischen sind wir auf einer der terrassierten Flächen des Hügels angekommen. Mittelalterliche und neuzeitliche Laufhorizonte, wie im Bild unten erkennbar, zeigen uns an, dass wir in der entsprechenden Zeit – in der Zeit der Nutzung des Hügels als Stätte der Blutgerichtsbarkeit –  gelandet sind. Im oberen Hügelbereich fehlte dieser Horizont vollständig. Möglicherweise wurde über Jahrzehnte Sand abgebaut, denn es fehlen dort sämtliche Kulturschichten. Nun gilt es, Spuren dieser Nutzung im unteren Bereich zu finden. Einige  Gruben warten darauf, geöffnet zu werdenweiter