Grabungstag 2 auf dem Galgenberg

Heute begannen wir den Tag mit 5 neuen Mitstreitern, die uns für die nächsten paar Wochen in unserer Aufgabe unterstützen werden. Es ging damit los, die Planquadrate von gestern zu vertiefen und dann schön und ordentlich zu machen, damit danach Fotografien davon gemacht werden konnten. Außerdem erweiterten wir unsere Ausgrabungsstätte um 5 weitere Planquadrate (PQ) und erweiterten ein weiteres. Über den Tag hinweg machten wir ein paar kleinere Entdeckungen, darunter eine Perle und mehrere Tierknochen. Natürlich fehlte auch eine wohlverdiente Mittagspauseweiter

Galgenberg Tag 1

Sonne, tropische Temperaturen und ein unbezwingbarer Berg erwarteten uns heute auf dem Galgenhügel in Fürstenwalde. Zugegeben, Petrus hatte sich mit  34 sommerlichen Grad Celsius außerordentlich Mühe gegeben, und doch scheiterten wir anfangs an einem verrosteten Schloss, dass den Weg zum alten Richtplatz nicht freigeben wollte. Doch wo rohe Kräfte – oder eher der Bolzenschneider – walten, gibt es schließlich auch einen Weg. Wir haben motivierte Studenten und reichlich Hilfe (dankeschön Uwe!) ….und schon jetzt den ersten Befund, der möglicherweise eineweiter

Archäologie versus Forensik Teil 1 – Mark Benecke und Marita Genesis diskutieren über die Todesstrafe des Erhängens

In einigen Tagen öffnen wir den Richtplatz in Fürstenwalde. Erfahrungsgemäß ist die häufigste Todesstrafe, die wir archäologisch nachweisen können, das Erhängen. In den Kriminalstatistiken rangiert diese Form der Strafvollstreckung ebenfalls an erster Stelle. Begleitend zur Grabung erscheinen 3 Filmbeiträge, die den archäologischen und anthropologischen Nachweis von ausgewählten Todesarten beschreiben. Der Diskurs fand zwischen mir und Dr. Mark Benecke, Kriminalbiologe, statt.   Das Erhängen ist normalerweise ein Prozess, der wenig Spuren am Skelett hinterlässt. Aus diesem Grund fällt es auch schwer, denweiter

Archäologische Ausgrabung im September 2015: Der Galgenberg Fürstenwalde. Ein Richtplatz inmitten der Stadt.

Am 31.08.2015 ist es wieder soweit. Gemeinsam mit neuen, wissbegierigen Studenten werden wir nach einem Jahr Theorie wieder der Rechtsgeschichte mit Schaufel und Spaten zu Leibe rücken. Diesmal ist es der Galgenhügel Fürstenwalde, der usprünglich vor den Toren der Stadt auf einem Hügel weithin sichtbar den Galgen trug.Mittlerweile ist der Hügel von Häusern umbaut, so dass er heute zum Zentrum der Stadt gehört. Wie viel von seiner justiziablen Vergangenheit noch im Boden ruht, werden wir im Laufe der nächsten vierweiter

Forschung per Crowdfunding? Der Galgenberg Fürstenwalde im Visier des Crowdsourcing

Das Sommersemester läuft bereits und die Ausgrabung des zweiten Richtplatzes, der im Rahmen des “Richtstättenkataloges” ergraben wird, rückt immer näher. Diesmal haben wir eine klare Vorstellung von der Richtstätte. Das historische Kartenmaterial zeigt einen dreischläfrigen Galgen, der möglicherweise aus Holz errichtet war. Funde von Skeletten am Hügelfuß zeigen an, dass hier auch unter dem Galgen bestattet wurde. Die Quellenlage ist noch nicht umfänglich erfasst, doch zeigt sie schon jetzt, dass es sich bei dem Galgen in Fürstenwalde um eine längerlebigeweiter

Archäologie für Kinder – Dino-Eier und kleine Archäologen in der Kita

Zugegeben, als mich die Erzieherin aus dem Kindergarten ansprach, ob wir das Projekt „Dinosaurier“ nicht mit einer kleinen archäologischen Kita-Grabung verbinden wollen, schwebten mit zunächst vergrabene Gummibärchentüten und sandwerfende Kleinkinder vor. Aber  falsch gedacht. Die Kinder waren absolut neugierig, was ein Archäologe so macht. Und alles finden kann. Schon am Vortag wurde ich mit regem Interesse bei der Anlegung einer Sondage begleitet. Steine wurden verglichen, Sand wurde geprüft und schon mal vorsichtig nach Dinosaurierknochen geschaut. Mit vier bis fünf Jahren sindweiter

Richtstättenarchäologie in Brandenburg – kurze Zusammenfassung der Grabungsergebnisse auf dem Galgenhügel in Bad Belzig

Richtstätten des Mittelalters und der Neuzeit wurden regelmäßig an weithin sichtbaren Orten errichtet. So baute man an Wegkreuzungen, vor Stadtmauern, an Gemarkungsgrenzen und auf natürlichen oder künstlich angelegten Anhöhen hölzerne und steinerne Gerüste, die die Blutgerichtsbarkeit der Territorialherren demonstrierten. Die Zurschaustellung der gepeinigten Körper auf dem Hochgericht sollte gleichzeitig als Prävention und Abschreckung dienen. Als stumme Zeugen ihrer Leiden unter den Hochgerichten vergraben, geben die Toten noch heute ein beredtes Zeugnis ihres Martyriums wieder. So auch geschehen in Belzig, wohlweiter

Knochen, Scherben und kaputte Steine….oder: was machen Archäologen? Kids-Blog

      Ganz aufgeregt stehen die 3 Jungs an der Gartentür. Einer hat einen ziemlich großen Knochen, der andere zwei runde, zum Teil mit dicken Sandbrocken überzogene Ringe in der Hand. „Sind Sie die Archäologin, die hier wohnen soll?“ fragt mich der Größte von ihnen. „Das haben wir beim Spielen gefunden, was ist das – ein Mensch?“ Nun, ich muss zugeben, mit der Sonntagsruhe war es in diesem Moment auch bei mir vorbei. Ich fragte sie kurz, ob sieweiter

Berauscht vom Öffnen der Tore zur Vergangenheit schließen wir nun, was wir gesehen… der letzte Tag!

Wie jede Frist, willkürlich hart gezogen, oder abhängig von Notwendigkeiten wohl gesetzt, so zieht auch diese, oder doch zumindest unsere, das Gefühl nach sich, verfrüht zu sein. Vier Wochen lang wurde nun hier gegraben und vermessen, gezeichnet und coloriert, gefunden und vermisst (vor allem die Schere, die Elende) wohl auch gegessen und gelacht, so dass es etwas Unwirkliches-Unwahrscheinliches hatte, dass nun wieder alles unter die Verschüttung gelangen sollte, was nach der peinlichen Akribie zu tage gefördert wurde. Doch noch zeichnetweiter