Migräne und das dumme Schuldgerede

Es ranken viele Legenden um die Ursache der Migräneerkrankung und um Auslösefaktoren ihrer episodischen Attacken. Damit einher gehen nicht nur entsprechend falsche therapeutische Vorstellung. Auch die Schuldfrage kommt durch die Hintertür gekrochen. Würde die Migräneerkrankung durch Gelenkblockaden oder einer Fehlstellungen der Halswirbel verursacht, müsste man doch nur endlich einmal zur Chirotherapie oder Osteopathie. Ist ein Sehfehler die Ursache? Muss die Brille halt besser angepasst werden. Grelles Licht? Getönte Gläser. Rotwein? Nicht trinken. Kein Auslöser bekannt?  Rotationsdiät wird die Nahrungsmittelunverträglichkeit schon demaskieren. Ausprobieren. Sonstweiter

Migräne jetzt sichtbarmachen – Projekt bei Sciencestarter

Auf der Crowdfunding-Plattform Sciencestarter können Forscher Geld einwerben. Jetzt steht dort mein Migräneprojekt. Nach über 15 Jahren Erfahrung mit einer populären und sehr großen Website in englischer Sprache und den über 80 Blogbeiträgen zur Migräneforschung hier auf SciLogs ist es an der Zeit. Ich möchte diese beiden Quellen auswerten und daraus eine neue Informationsarchitektur ableiten für eine neue, forschungsnahe Migräne-Website. Dazu brauche ich Eure Unterstützung. Zwei Minuten. Ein Schritt. Heute. Hier entlang.

Lichtblitze gegen Migräne: Tolle Idee! – Was wurde daraus? (Radiointerview)

„Forschung Aktuell“ im Deutschlandfunk hat eine neue Serie, die Wissenschaftskommunikatoren auf die Finger schaut: „Tolle Idee! – Was wurde daraus?“ Neulich wurde ich interviewt. Angekündigt wird die Sendung, die nun immer Dienstags um 16:35 läuft, so: Klappern gehört zum Geschäft – das gilt auch für Wissenschaftler. Weil der Kampf um Fördergelder härter geworden ist, beschäftigen Forschungsinstitute heute PR-Profis, die sicherstellen, dass neue Entdeckungen medial die nötige Aufmerksamkeit erfahren. Mitunter schießen die Wissenschaftskommunikatoren allerdings übers Ziel hinaus. Ich erinnere mich nochweiter

Ist das WissZeitVG jetzt tot? Ich denke: Es ändert sich wenig!

Auf den Tag genau heute vor zwei Jahren schrieb ich den Beitrag “WissZeitVG: Immer krank und nicht einmal tot”. Das Thema ist seit gestern wieder massiv in der Presse und man fragt sich vielleicht: Ist es jetzt vielleicht soweit? Stirbt das WissZeitVG? Und wird sich was danach ändern? Nein. Ich habe bei letzterem meine Zweifel. An der Situation ändern wird sich wenig. Aus zwei Gründen. Zum einen haben die Kollegen Brembs und Brennicke in der FAZ Anfang des Jahres präzise dieweiter

Große Wissenschaftler ≠ Gut in Mathe ?

Es sei bei weitem leichter für einen Wissenschaftler, eine benötigte Zusammenarbeit mit einem Mathematiker oder Statistiker anzugehen, statt umgekehrt für einen Mathematiker, einen Wissenschaftler zu finden, der seine Gleichungen benutzen kann. So äußerte sich 2013 der Biologe Edward O. Wilson im The Wall Street Journal. Diese Aussage reflektiert nach Hans Othmer, Professor für Mathematik an der University of Minnesota, das völlige Unverständnis der Rolle der Mathematik in der Wissenschaft. 1996 habe ich bei Hans Othmer Vorlesungen über mathematische Biologie gehört. Heute Abend kannweiter

Symposium: Neuromodulation gegen Kopfschmerzen – Biologische Begründung und klinische Wirksamkeit

Heute eröffnet das Scottsdale Headache Symposium und schon gestern gab es einen halbtägigen „Advanced Pre-Course“ zum Thema „Neuromodulation gegen Kopfschmerzen – Biologische Begründung und klinische Wirksamkeit.“ Unter dem Hashtag #AHS14AZ kann man auf Twitter den Tag gestern nachvollziehen und bis Sonntag weitere Infos zur aktuellen Kopfschmerzforschung  verfolgen.    

Neue UEFA-Regel – 3 Minuten zur Diagnose: Chronisch traumatische Enzephalopathie

„The new rules take effect immediately“, sagt die BBC. Unverzüglich, also heute Abend schon am Spieltag: Nationalteams Freundschaftsspiele, Anstoß 20:45. Ich bin gespannt, ob es zu längeren Pausen heute kommt. Die Kosten der Kopfbälle und Kopfschmerzen nach Gehirnerschütterung im Sport waren zwei Themen im Oktober bzw. Juni dieses Jahren hier im Blog. Gestern dann die Nachricht auf BBC: Concussion in football not taken seriously enough, say experts Concussion in football is not taken seriously enough, say brain experts http://t.co/7rlKXvEDxF pic.twitter.com/vP7fdzdZ3R — BBC Sport (@BBCSport) November 17, 2014 Undweiter

Fünf Jahre „Graue Substanz“

Gut, dass in jeder wissenschaftlichen Arbeitsgruppe stets so viel passiert, dass es gerade in einen Blog passt. Nach diesem Motto schreib ich die „Graue Substanz“. Sie wird an diesem Wochenende fünf Jahre alt.  Im Gehirn zeigt die graue Substanz mit dem Alter funktionelle und strukturelle Veränderungen. Nicht anders ist es mit der „Grauen Substanz“ auf SciLogs: ob Laborbuch, Neuinszenierung der Kaffeepause oder Warenhaus an Wissen, nur zu einem taugt ein Wissenschaftsblog nicht: es ist kein Feigenblatt. Von den Einblicken in die täglicheweiter

Gurken machen nicht schwanger, verursacht Schokolade Migräne?

Saure Gurken essen macht Frauen nicht schwanger. Über Migräne wurden wir noch nicht richtig aufgeklärt, der physiologische Mechanismus liegt weiterhin im Dunklen. So kommt es leicht zu Verwechslungen, die wir jetzt durch Besonderheiten im funktionellen Konnektom bei Migränikern erklären.  Einen neuen Mechanismus, nämlich wie bei Migräne Auslöser und Symptome der Erkrankung ununterscheidbar verschmelzen können, schlagen wir jetzt in der Fachzeitschrift der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft „Cephalalgia“ vor. Wir hoffen damit auch einer tieferliegenden Ursache näher zu kommen. M.A. Dahlem, J. Kurths, M. D. Ferrari,weiter

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie README.txt #3

Was gab es diese Woche im Biomedical Engineering? Skepsis, denn der Placeboeffekt blieb aus. In der Zeitschrift “Journal of Neurology, Neurosurgy & Psychiatry” wurde im April berichtet, dass bei Parkinson das ausgeprägte Rumpfvorneigung beim Stehen und Gehen sich durch Magnetstimulation im Bereich der Wirbelsäule (repetitive transspinale Magnetstimulation, rTSMS) verbessern lässt. Allerdings kamen sogleich Zweifel auf, ob diese Studie korrekt Placebo-kontrolliert ist, weil in der Kontrollgruppe gar kein Effekt verzeichnet wurde. Einen Placeboeffekt hätte man erwarten müssen! Die Kritik wurde in einemweiter